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Bow down to the King… Wie oft hörten wir schon die betörenden Klänge feierlicher Musik, die einen Mann begleiteten, der in Robe und gekrönt zum Ring schritt, sein Volk begrüßend um wahrlich Royales zu ihrer Belustigung vorzuführen. Was für viele eher eine Fußnote im Gimmick war oder zumindest nur einen Teil ihrer Karriere darstellte, das war für Jerry Lawler sein Leben. Er war der King, er ist der King und wird es vermutlich auch für immer bleiben. Bereits in seiner Heimat Memphis wurde Lawler zur Legende und so war es nur eine Frage der Zeit, bis er seine Krone und sein Zepter unter den Arm klemmte und bei Vince McMahon anheuerte. Zum großen Erfolg reichte es bei aller Mainstream-Konkurrenz für den originalen König jedoch nie - auch wenn man seine Karriere 2007 mit der Aufnahme in die WWE Hall of Fame ehrte.
Beständiger als Jerry Lawlers "King" Gimmick war aber kaum ein zweites im Wrestlingbusiness. Genau das unterscheidet das Original in diesem Falle auch maßgeblich von seinen Plagiaten. Einst schuf die World Wrestling Federation nämlich ein Turnier namens "King of the Ring" und implementierte damit eine wahre Klon-Fabrik des Lawler-Gimmicks, denn nicht zu selten war das Turnier Anlass einen Pushs für den Sieger, der ebenso nicht zu selten mit einem königlichen Gimmickwechsel verbunden war. Es begann mit dem legendären Harley Race, der fortan als "King" Harley Race mit Krone durch die Wrestlinggevierte des Landes marschierte. Mit seinen Nachfolger, den Gebrüdern Bret und Owen Hart, beließ man es bei einer kurzen Zelebrierung ihres Turniersieges und ließ speziell im Falle Owen die Krone und das Zepter schlicht Symbol des Turniertriumphes sein, nicht aber Gimmick.
Abartig wurde es dann erst wieder im Folgejahr. Es gewann ein Mann namens Mabel, der bisher das Gimmick eines übergewichtigen Hip Hoppers verkörperte. Auch er bekam das "King" als Namensvorsatz zugesprochen und stolperte fortan als König durch die Welt. Highlight der Schreckensherrschaft dürfte sein Main Event Shot auf den WWF Title gewesen sein, die Erlösung schließlich die Entlassung. Viele Jahre gönnte man uns Ruhe vor aus dem Turnier entsprungenen Monarchen, bis man schließlich Booker T. nach seinem Sieg im Finale in den Adelsstand erhob. Aus Booker T., einem ehemaligen WCW-Star, dem es nie wirklich gelang, bei WWE Fuß zu fassen, wurde King Booker, World Champion. Das Gimmick passte hervorragend und begleitete Booker bis zu seinem Abgang wenige Jahre später.
Kurz zuvor stellte man aber genau dieses Gimmick nochmals in den Mittelpunkt, als man Booker behaupten ließ, der einzig ware König des Wrestling zu sein. Mit Siegen über Jerry Lawler wollte er diese Aussage untermauern - nur um letztlich vom "King of Kings" herausgefordert zu werden. Diesen Namen gab sich nämlich Triple H - glücklicherweise trat er aber nur ein Mal in voller Barbarenkönigs-Kluft auf, so dass man ihn in die Kategorie der "Randnotizen" was dieses Gimmick angeht schreiben kann.
Rein faktisch wurde The Game allerdings mit dem Sieg über Booker zum einzig waren König des Wrestlingring. Während Booker allerdings mittlerweile TNAW unsicher macht, Mabel als nackter King V versucht an alte Zeiten anzuknüpfen und William Regal in seinem ganz eigenen Königsrun jäh gestoppt wurde, sitzt ein Mann immernoch samt Krone am Kommentatorenpult und sorgt dort mit beachtlicher Regelmäßigkeit für tolle Fanreaktionen. Da glaubt wohl nicht einmal Triple H persönlich, dass er Jerry Lawler diesen Titel auch nur im Ansatz streitig machen könnte.
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