[Super Heroes, The]
Mit der Übernahme von World Championship Wrestling übernahm WWE auch viele der damaligen Stars aus der Konkurrenzliga. Einer dieser Männer war Shane Helms. Man ließ ihn in den eigenen Shows anfangs als Gregory Helms im selben Gimmick antreten, das er auch zum Ende der WCW spielte, legte aber in gewohnter Manier sehr schnell Hand an, um Helms ins WWE-Muster zu pressen. Die Verwandlung ging langsam aber stetig von Statten und so wurde aus dem arroganten Mantel-tragenden Cruiserweight zunächst ein Superhelden-Fan namens Hurricane Helms und schließlich aus dem Fan selber ein Superheld. „The Hurricane“ war geboren und trotz der eindeutigen Comedy-Ausrichtung stellte man ihn in den Shows tatsächlich sehr glaubhaft dar. Schnell wurde Helms in seinem neuen grünen Kostüm zur Kultfigur, was nicht nur durch diverse Titelgewinne in der European und  Cruiserweight Division belohnt wurde, sondern sogar gegen eine Mini-Fehde und eine Reihe großartiger Promos mit The Rock.

Aber WWE wäre nicht WWE, wenn sie nicht irgendeinen teuflischen Plan aus der Schublade zog, um ein funktionierendes Gimmick tot zu booken. Konzepte hierfür entwickelte man in den Vorjahren unzählige, für die Zerstörung des Hurricane-Charakters zog man allerdings den simpelsten aus der Tasche, mit dem man auch schon Henry Godwinn, Hardcore Holly und Bodydonna Skip zerstörte – man machte aus dem funktionierenden Singles Wrestler ein Tag Team, indem man ihm einen weiteren Mann an die Seite stellte, den man mit dem nahezu selben Gimmick ausstattete. Dieses Mal aber zumindest mit einer netten Storyline, um das ganze zu erklären. Nicht einfach „Das ist übrigens mein Cousin, der sieht so ähnlich aus wie ich und kämpft jetzt hier auch mit.“ – nein, den Startschuss gab es bei einem netten Backstage-Segment bei RAW, als Hurricane und Ex-3-Minute-Warning-Mitglied Rosey nebeneinander saßen und Rosey bekundete, Hurricane und seinen ganzen Style ziemlich cool zu finden. Helms machte den Samoaner zu seinem „Superhelden im Training“, kurz „S.H.I.T.“.

Rosey bekam provisorische Klamotten und dackelte hinter The Hurricane her wie Mickie James einst hinter Trish Stratus. Sie starteten eine recht lange Fehde gegen La Resistance und etablierten sich in der Tag Team Division. Während man anfangs jedoch immer drauf bedacht war, den Hurricane-Charakter zu entwickeln, ihn darzustellen und zu präsentieren, fand man die „Super Heroes“ im Bookingteam wohl so unglaublich witzig, dass man sie anscheinend als Selbstgänger ansah und sie eben nicht mehr weiterentwickelte. Beide gaben sich wirklich Mühe, aber die Comedy Segmente überwiegten immer mehr den ernst zu nehmenden Wrestling-Kämpfen. Einen kleinen Aufwind erfuhren die Superhelden, als man Rosey dem Trainingsstatus entledigte und ihm ein echtes (immer noch arg peinliches) Superheldenkostüm anzog und die beiden tatsächlich Tag Team Gold gewinnen ließ. Der Stern des Gimmicks war jedoch bereits ins Bodenlose gesunken und kurz nach dem Verlust der Gürtel blieb dem Booking-Team nichts anderes übrig, als die Notbremse zu ziehen. Wer vom Split profitieren würde, war dabei so klar wie der FU in einem Cena-Match und so legte man für Helms einen wirklich gelungenen Turn hin und Rosey verschwand in der Versenkung, wurde entlassen und wurde fortan nicht mehr gesehen.

[Sylvester Terkay]
Shoot-Fight-Gimmicks haben eine lange – unsagbar erfolgreiche – Tradition bei World Wrestling Entertainment. Steve Williams und Steve Blackman sind da nur zwei Beispiele derer Männer, die mit einem solchen Gimmick Legendenstatus erreichten. Kurzum: WWE und Shoot-Fight-Gimmicks funktionieren in Kombination ungefähr so gut wie Grazia Baur und der Eurovision Song Contest. Sie koexistieren, sind aber von Allem aber nicht von Erfolg gekrönt. Okay, aus Ken Shamrock machte man einen soliden Midcarder, der für einen Zeitraum von ungefähr einem Jahr interessant war, aber viele weitere Ausnahmen fallen mir nicht ein.

Es lag also nahe, dass WWE im Jahr 2006 angestrengt nach einem neuen Vertreter dieser Kategorie suchte und ihn im „Predator“ auch schnell fand. Der Predator war ein finster drein schauender Mann von beeindruckender Statur. Nachdem man ihn in ein paar Dark Matches ausprobierte, war der Mann hinter dem Schwarzenegger-Gedenk-Gimmick gekauft. Man ließ Sylvester Terkay unter seinem realen Namen debütieren und stellte ihm mit Elijah Burke einen Begleiter an die Seite, der ebenfalls Erfahrung im ungefaketen Kampfsport hatte. Allein hier bewies WWE schon, welch Großes man mit dem „Manbear“ vorhatte. Er bekam nicht nur einen überflüssigen Manager, sondern einen überaus charismatischen und talentierten Mann an seine Seite. Die ersten Kämpfe waren noch sehr beeindruckend – weniger von den Skills Terkays, sondern vielmehr durch die Durchführung, denn sie waren allesamt Squashs. Zwar gegen den Bodensatz der Ranglisten World Wrestling Entertainments, aber egal. Das Problem: Terkay überzeugte wie gesagt nicht durch herausragende Skills, ebenso wenig präsentierte er irgendwelche Gefühlsregungen. Bislang hielt ich Steve Blackman für den einzigen Menschen weltweit ohne Gesichtsmuskeln, Sylvester Terkay bewies das Gegenteil.

Während Terkay das Publikum also absolut kalt ließ, kam Burke sowohl bei seinen Matches als auch bei seinen Promos sehr gut an. Nach wenigen Wochen fügte man dem einst so stark dargestellten Manbear im ersten Match gegen einen glaubhaften Gegner auch gleich die erste Niederlage zu und gab damit das Scheitern der eigenen Gimmick-Idee öffentlich zu. Damals war es aber In, Gimmicks dann nicht einfach abzubrechen, sondern ihnen einen erneuten Run bei ECW zu gönnen. So verfrachtete man Burke samt Terkay und dessen eingefrohrenen Gesichts ins Vorprogramm von Smackdown, wo man aber schnell den Fokus auf den eigentlichen Star des Teams legte. Terkay stand nur noch neben dem Ring und versprühte den Charme eines Pappaufstellers. Im Rahmen einer der traditionellen Entlassungswellen reihte man Sylvester Terkay schließlich offiziell in die Riege der missglückten Shoot-Fight-Gimmicks ein und gönnte Burke endlich den Run und das Standing, die ihm gebührten.

["The World's Largest Love Machine" Viscera]
Es gibt Männer im Sports-Entertainment, die haben einfach irgendwie kein glückliches Händchen mit Gimmicks. Für manche wendet sich irgendwann alles zum Guten, Glen Jacobs dürfte hierfür ein tolles Beispiel sein. Ja, und für manche halt eben nicht. Nelson Frazier ist einer dieser Sorte, die weder ein glückliches Händchen mit Gimmicks hatten und für die sich auch nie wirklich der Punkt einstellte, an dem sich alles zum Guten wendete.
Ich schreibe diese Worte in einer Zeit, in der er als halbnackter „Jabba the Hut“-Verschnitt durch die ECW-Shows stolpert – also, … es wendete sich definitv niemals zum Guten.

Frazier debütierte Anfang der 90er in einem Tag Team namens „Men on a Mission“ – einer Art Hip Hop Posse, bei der die Masse anscheinend und offensichtlich die Klasse bestimmen sollte. Den lila Strampler nahm „Mabel“, so Frazier’s damaliger Gimmickname, mit in die Singles Division und ließ sich darin gar zum King of the Ring krönen und schaffte es zu allem Überfluss bis in den Main Event. Dummes Gimmick – aber immerhin von Erfolg gekrönt. Auf eine kranke Art und Weise, aber von Erfolg gekrönt. Mabel verließ die Liga, trieb knapp drei Jahre independent sein Unwesen und kehrte als düsterer „Viscera“ zurück – einer von vielen überflüssigen Charakteren in der Ministry of Darkness. Inhalt des Gimmicks: Der Strampler war jetzt schwarz.

Kommen wir aber endlich zum eigentlichen Kern des Übels: Sechs Jahre und zwei weitere Entlassungen und Wiedereinstellungen später verpasste man Viscera schließlich einen neuen Strampler – dieses Mal gönnte man ihm zusätzlich zum neuen Umhang aber auch eine Grunderneuerung seines Charakters. Scheinbar hatte ein Praktikant im Bookingteam den Schlüssel zum Giftmüll-Lager der WWE’schen Gimmickschmiede entdeckt und das alte „Sexual Chocolate“-Gimmick von Mark Henry hervorgekramt. Zu erotisierender Musik stampfte Viscera fortan im Bademantel XXL zum Ring und nannte sich „The Worldst Largest Love Machine“. Er bekam eine Storyline mit Lilian Garcia und Tag Teams mit Charlie Haas und Val Venis. So farblos und unspektakulär das Viscera Gimmick in den Vorjahren auch war, wenigstens stellte man damit Nelson Frazier’s einziges Talent in den Vordergrund: Seine Masse, durch die er zum Monster wurde. Als Love Machine verkam er zur Witzfigur und verlor den letzten Funken an Glaubwürdigkeit, den er noch besaß. Einziger Lichtblick dürfte gewesen sein, dass seine Freundin Lilian unter 80 Jahre alt war und keine Hand gebahr.

[Vito]
Eines der legendärsten Stables der ECW-Geschichte waren die Full Blooded Italians, kurz: FBI. Nach dem Kauf aller Rechte am extremen Gut, realisierte World Wrestling Entertainment, dass man mit Nunzio einen der Leitwölfe des damaligen Stables unter Vertrag hatte. Eine Reunion ließ nicht lange auf sich warten, wobei „Reunion“ wohl das falsche Wort war – denn neben Nunzio, dem man nicht einmal seinen alten FBI-Namen Little Guido zurückgab, waren alle Mitglieder Neu-Italiener. Chuck Palumbo, Johnny Stamboli – und erst zur Widerauferstehung der ECW brachte man in Tony Mamaluke ein Original-Mitglied zurück. Wenn auch nur kurz. Irgendwann zwischen diesen Ereignissen hatte man mal wieder alle Partner von Nunzio gefeuert und versuchte, das FBI durch einen neuen Mann wiederzubeleben. Es war Vito, ehemaliger Tag Team Partner von Nunzios ehemaligem WWE-FBI-Partner Johnny Stamboli. Somit prädestiniert für den Job. Und es lief eigentlich ganz okay. Zumindest lief es nicht viel schlimmer als bei allen anderen Neuauflagen des Stables.

Schnell fand man die zwei bei Velocity wieder, wo sie entweder den Job für etablierte Stars machten oder unbekannte Gesichter besiegen durften. Gimmicks und Storylines waren hier schon lange ausverkauft. Mitte 2006 sollte sich dieser Umstand grundlegend ändern, als Orlando Jordan Nunzio in einer Promo davon berichtete, dass Vito ein Transvestit sei. Der kleine Italiener war schockiert und wollte es nicht fassen – man mag es ahnen, eine peinliche Comedy-Nummer begann, die darin endete, dass Nunzio und Vito fortan getrennte Wege gingen und Letztgenannter in Damenkleidern antrat. Ständig seine Hetero-Sexualität beteuernd natürlich. Als harten Knochen fand ich Vito eigentlich immer sehr glaubwürdig, als Transe irgendwie… surreal.

Nicht nur, dass man die Männlichkeit eines charismatischen und talentierten Heels untergrub, nein, man gönnte ihm in seinem neuen Outfit auch noch den größten Push seiner bisherigen WWE-Karriere, indem man eine Unbesiegtheits-Storyline um ihn aufbaute. Woche für Woche besiegte er den Bodensatz des Smackdown-Rosters mit dem wohl dämlichsten Finisher der Neuzeit, FU mal nicht mit eingerechnet. Immer wenn ein Gegner, dessen Kopf sich zwischen Vitos Beinen unter dem femininen Umhang befand, auf dessen beharrten Beinen abklopfte, betonten die Kommentatoren, dass der Italiener hetero sei und in Damenkleidern unbesiegt. M al ehrlich, bis auf Randy Orton können das so gut wie alle WWE Superstars von sich behaupten.

Fünf Monate hielt die Siegesserie und erst Ende 2006 beendete man die groß angelegte Storyline, indem man Vito wie aus heiterem Himmel gegen den Frischling Elijah Burke verlieren ließ. Fünf Monate peinliches Gebooke – und dann auch noch für Nichts und wieder Nichts. In einem letzten Singles Match im Kleidchen durfte Vito schließlich noch Sylvan bezwingen – erschlagen von der Wärme dieses Kampfes war es das dann für das ehemalige Mamalukes-Mitglied und nach einem kurzen Gastspiel in der Farmliga Ohio Valley Wrestling entließ man ihn schließlich aus seinem Vertrag. Und was macht Vito – erlöst von den Gimmickqualen aus der WWE? Na klar, er trat independent an. Mit einem Damenkleid.

[Vladimir Kozlov]
Eine Zeit lang, versuchte WWE.com seine Leserzahlen durch unbestätigte Gerüchte zu erhöhen. Wer erinnert sich nicht an die glorreiche Storyline, in der das Internet-Portal über Vertragsgespräche zwischen Brock Lesnar und WWE berichtete. Erst als Sensationsnews und dann immer noch groß aufgehangen die Nachricht, dass die Verhandlungen gescheitert waren. Jeder hielt das damals für einen Fake und PPV für PPV waren die Fans enttäuscht, als Lesnar dann doch nicht auftrat. Man war es einfach nicht gewohnt, die Wahrheit zu lesen. Eine ähnliche Schlagzeile erfuhr damals der Besuch von Jerry Jarrett in den WWE Headquarters, der einen russischen Megastar vorstellen wollte. Der „Star der Zukunft“ namens Oleg Prudius war hierbei aber weniger Grund der Headline, als vielmehr der gewollte Seitenhieb auf WWE-Konkurrent Jeff Jarrett, die seine Liga TNAW ursprünglich mit seinem Vater Jerry ins Leben rief.

Nun brachte besagter Jerry Jarrett aber nun mal diesen großen Russen mit. Und nachdem sich Vince an dieser Schlagzeile befriedigen konnte, hatte er halt immer noch diesen Russen am Hals. Der ganze Seitenhieb wäre ja viel zu offensichtlich gewesen, wenn er Prudius nicht unter Vertrag genommen hätte, also tat er dies. Seine ersten Gehversuche bei Deep South Wrestling sollen ungefähr so beeindruckend gewesen sein, wie Sylvester Stallones letzter Versuch, noch einmal „John Rambo“ zu verkörpern. Aber man arbeite mit Prudius und bereitete ihn langsam aber sicher auf sein Debut in den Hauptshows vor.

Doch welches Gimmick sollte er bekommen? Das des bösen großen Russen? Nein. Große böse Russen können nur richtig gut von finnischen Nazis gespielt werden, nicht aber von großen bösen Russen. Erstmal verpasste man Prudius also einen neuen Namen und kehrte die Erwartungshaltung der Fans, was dessen Charakter anging, einfach um. Vladimir Kozlov, so das Ergebnis der Namenssuche, trat also fortan als großer Fan amerikanischer Kultur und vor Allem amerikanischem Kampfsports auf. Er lachte und freute sich seines Lebens. In Interview Segmenten mit Todd Grisham, Tazz und Jerry Lawler bei allen drei WWE-Shows beteuerte er stets fröhlich, wie toll er dieses Land doch finde und durchbrach damit sämtliche Russland-Klischees, die ein amerikanischer Fan besaß. Und davon gab es ‘ne Menge. Nunja, Kozlov debütierte als Amerika-Mark, und nachdem das mit Kenzo Suzuki schon so blendend funktionierte, war es total schockierend, dass man ihn nach seinen drei Interviews nie wieder im WWE TV zu sehen bekam und das Gimmick nach stolzen vier Wochen Aufenthalt schon wieder eingestampft wurde. Es hieß, das Kozlov in den Farmligen Fortschritte machte. Mal sehen, inwieweit es ihm hilft, wenn er den jemals in die Main Roster zurück kehrt. Den ersten Gimmickmüll-Eintrag hat er zumindest schon.

[Zach Gowen]
Ganz bestimmt ist eine Deklaration eines Gimmicks zum „Gimmickmüll“ immer eine rein subjektive Sache. Manche Gimmicks funktionieren bei der breiten Masse, manche halt nur bei einem sehr eingeschränkten Kreis an Fans. Ein Gimmick, bei dem sich viele über seinen Status als „Gimmickmüll“ einig sind, ist das des Eugene. Nick Dinsmore spielte mit diesem Charakter einen geistig behinderten Wrestlingfan, der es selbst in den Ring schaffte. Anfangs hat das gut funktioniert, am Ende ergab sich ein Desaster. Vielleicht lag das Resultat beim Eugene-Charakter im Ursprung, denn oftmals erntete WWE Kritik dafür, einen Charakter mit einer geistigen Behinderung in die Shows zu schreiben.

Doch hier geht es nicht um Eugene, hier geht es um Zach Gowen, dessen Parallelen zum Eugene-Charakter erschreckend sind. Nur das Gowen tatsächlich behindert war – körperlich, er hatte nur ein Bein. Zach Gowen war ein Wrestlingfan, der es trotz seiner Behinderung in den Ring schaffen wollte und schaffte es independent zu einer Attraktion zu werden. Zwar hatte Gowen einen Körperbau, der selbst Jimmy Yang als Muskelprotz aussehen lässt und eine Ausstrahlung wie ein Meter Feldweg, aber er war in der Lage, ein Wrestlingmatch mit nur einem Bein zu bestreiten. Nachdem er genau dies bei TNA tat, nahm ihn Vince McMahon getreu seiner bekannten Verhaltensmuster unter Vertrag und es dauerte auch nicht lange, bis man eine passende Storyline gefunden hatte.

Der unsterbliche Hulk Hogan trat damals als „Mr. America“ unter einer Maske an, was ihn selbst schon zu einer Gimmickmüll-Ehre verhalf. Eines Tages kletterte ein Fan über die Absperrung, um seinem Helden zur Hilfe zu eilen. Gestoppt wurde der Fan von Roddy Piper, der mit ihm ein Gerangel anfing und zum Erstaunen aller plötzlich das Bein des Fans in der Hand hielt. Zach Gowen spielte somit nichts anderes als Eugene – er war ein bemitleidenswerter Junge mit einer Behinderung, der sich einen Traum erfüllte und in den Wrestlingring stieg. Eugene hingegen war, ich sag es nochmal, ein Schauspieler mit Charisma und überdurchschnittlich guten Wrestling Skills. Für Zach Gowen traf das alles nicht zu – kein Charisma, keine guten Skills, kein Schauspieler. Es war daher keine große Überraschung, dass Gowen dem Publikum absolut egal war. Die „One Leg Sensation“ flachte unglaublich schnell ab und die Fehde mit Vince McMahon bleibt wohl hauptsächlich dafür in Erinnerung, dass McMahon an diesem Abend so viel Blut verlor wie sonst nur Ric Flair und Shawn Michaels es freiwillig tun. In seinem zweiten PPV Auftritt mit Matt Hardy bewies Gowen dann endgültig, dass der Einbeinige unter den Nullbeinigen König sein mag, unter den Zweibeinern aber nur der Bauer. Man entließ Gowen. Nicht, dass ich ihm die Erfüllung seines Traumes nicht gönne, ich freue mich sogar für ihn persönlich. Aber ein Einbeiniger hat im Wrestlingring genauso wenig verloren wie ein Maulwurf auf dem Mond. 

[Zombie, The]
Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!