Teil 4:
Don’t go chasing waterfalls – Tables, Ladders & Chairs


Eine einsame Mutter schaut aus dem Fenster und beobachtet ihren Sohn, der ihr dabei so fern vorkommt. Immer wenn er in Schwierigkeiten ist, dann ist sie für ihn da – doch er bemerkt dabei nie, wie sehr sie das jedes Mal verletzt…Waterfalls, nicht nur eines der schönsten Lieder von TLC, sondern vielleicht eines der schönsten Lieder dieser Welt und eine der wenigen Legenden unter den Songs, die gut tun, obwohl sie traurig sind. TLC, das steht für die Vornamen der drei Gründungsmitglieder Tionne, Lisa und Crystal – wobei Crystal die Band 1991 verließ und Lisa im Jahr 2002 tragisch bei einem Autounfall ums Leben kam. TLC sind eine der vielleicht besten RnB-Bands der Musikgeschichte. TLC haben mit Waterfalls einen der schönsten Songs der Musikgeschichte geschrieben. Und TLC haben mit dem Wrestlingbusiness ungefähr so viel zu tun wie Oliver Pocher mit anspruchsvollem Humor.

Die Namensgleichheit dieser fantastischen Band und der Gimmickmatchart ist nämlich eben so zufällig und nur beiläufig Hommage, wie es bspw. auch „Booker T.“, „Public Enemy“ oder „Sting“ sind. Man merkt an dieser Beispielen, dass die alte WCW anscheinend einen Faible dafür hatte, seine Protagonisten mit vertrauten Namen aus der Musikbranche zu segnen. Umso mehr schockiert es, dass eben jene TLC-Idee aus den Federn der McMahon’schen Wrestlingpromotion entstammt und World Championship Wrestling gar die einzige Big-4-Liga ist, die diese Matchart niemals kopierte oder präsentierte. Es fehlte vielleicht auch ein bisschen an der Zeit – wenn man sich ja damals auf eines verlassen konnte, dann war das die Tatsache, dass man in Turnerland alles erfolgreiche aus Connecticut kopieren würde, man brauchte dafür halt nur seine Zeit. Da die glorreiche Geschichte der TLC-Matches jedoch erst im Sommer 2000 begann, fehlte es an eben jener. Bis zu ihrer kurz darauffolgenden Schließung blieb halt einfach viel zu wenig Zeit, um das Genie hinter der Matchart zu verstehen und es auf hanebüchene Art und Weise zu vereinnahmen. Die gute alte ECW zeigte sich da wesentlich reaktionsstärker – sie verstanden schnell und noch bevor WWE seine zweite Ausgabe des TLC-Matches zeigen konnte, präsentierte uns das Land der Extreme seine ganz eigene Variante – TLCC. Ein C war nicht genug, sie addierten noch den Singapore Cane, was dem Sandman natürlich den entscheidenden Vorteil brachte und ihn so den ECW Title von Steve Corino gewinnen ließ. Auf Vertuschungsversuche dieses dreisten Ideenklaus spuckte man bei der ECW selbstverständlich – sie waren schließlich ECW und damit vogelfrei in ihrem Sein und Handeln. TNA Wrestling ging da etwas weniger entspannt mit der Sache um und trumpfte 2005 mit einer innovativen Matchart namens „Full Metal Mayhem“ auf. Das Tolle an diesem Match war, dass sämtliche Metall-Gegenstände legal waren – in Wirklichkeit sah man also ein TLC-Match, bei dem halt auch andere Gegenstände zum Einsatz kamen. Merkt ihr’s, wie Euch die Innovation dieser Matchart geradezu übermannt? TNA ging es genauso und nahm diese Matchart fest ins Programm.

Der kleine Gebrauchtwarenladen

Klar, klingt jetzt so, als hätten die bösen Konkurrenzligen eine total innovative Idee von WWE geklaut (bis auf die verpeilte Turnerbande) – wenn wir uns die Stipulation eines TLC-Matches jedoch mal ansehen, dann wird man feststellen, dass das von vornherein so innovativ eigentlich gar nicht war. TLC – das steht schließlich für „Tables, Ladders & Chairs“, also ein Match, in dem genannte Gegenstände erlaubt sind. Da diese drei Objekte aber eh diejenigen sind, die in jeglicher Art von bedeutsamem Hardcore-Match benutzt werden ist das schon irgendwie… öde. Wer hält mich schließlich davon ab, bei einem Laddermatch auch einen Tisch oder einen Stuhl einzusetzen? Wann wurde da bei einem Last Man Standing Match mal wirklich drauf verzichtet? Man schuf also eine Stipulation, die es in viel umfänglicher Form schon längst gab. Im Endeffekt ist das TLC-Match also nichts anderes als ein Leitermatch, bei dem der Gebrauch von Stühlen und Tischen explizit gewünscht ist – nicht aber elementar vorgeschrieben. Stuhl und Tisch spielen bei der eigentlichen Stipulation somit eigentlich überhaupt gar keine Rolle – der einzige Gegenstand, der einen größeren Zweck erfüllt als zu knallen oder zu zerbersten ist die Leiter, denn die braucht man, um den Gürtel abzuhängen. Betrachten wir diese tolle innovative Idee also mal ganz nüchtern, dann ist sie kaum innovativer als die Idee, Ostern Eier zu bemalen.

An sich könnte ich diesen Teil also an dieser Stelle beschließen und sagen: TLC stinkt und es gibt nichts Besonderes darüber zu sagen. Dummerweise wäre ich dann allerdings ein Idiot – denn wenn eines noch viel mehr über die TLC-Matches feststeht als alles andere hier bisher Geschriebene, dann ist das wohl die Tatsache, dass es zu den wenigen Gimmickmatches gehört, bei denen man ausnahmslos noch NIE etwas falsch gemacht hat. In der fast zehnjährigen Geschichte des TLC-Matches, hat man mit dieser Stipulation wirklich restlos alles richtig gemacht und das ist etwas, was WWE-Bookern zu dieser ungeheuren Arroganz verhilft, die sie an den Tag legen, selbst wenn sie die größte Scheiße zusammenschreiben, die die Welt jemals gesehen hat. TLC – das können sie, darin sind sie gut und das ist einer der wenigen letzten Schätze, die man sich noch nicht selbst zerstörte. TLC verkauft PPV’s, TLC schafft Legenden, TLC ist ein Spektakel. Fucking Yeah! Und was für eins.

Aber der Reihe nach…

Wobei, doch besser nicht sofort der Reihe nach, denn bevor man die lineare Geschichte der insgesamt 7 TLC-Matches in der WWE-Geschichte beschreibt, muss man eben diese wohl zunächst in zwei entscheidende Phasen unterteilen. Denn irgendwo in der Mitte des TLC-Lebens vollzog man einen Wechsel. Ein Gimmickmatch, das man extra für den Tag-Team-Markt erschuf, beförderte man plötzlich in den Main Event – eine Tatsache, die das Erscheinungsbild des Kampfes entscheidend veränderte. Dazu nun aber etwas später, denn nun mal wirklich der Reihe nach.

Wenn es World Wrestling Entertainment zu irgendeiner Zeit verstand, Tag Team Wrestling zu booken, dann war das zu Beginn des neuen Jahrtausends. Nie war die Division besser, nie war sie so stark besetzt und so medienwirksam gefördert. Legendär ist die Dreiecksfehde aus den Hardys, Edge & Christian und den Dudley Boyz – unterm Strich drei der wohl besten Tag Teams aller Zeiten. Und eben jenen Ruf haben sie nicht zuletzt ihrer sensationellen Fehde zu verdanken – und eben jene sensationelle Fehde haben sie nicht zu wenig ihren insgesamt drei gemeinsamen TLC-Matches zu verdanken. Der Mathematiker kann die Gleichung lösen und erhält den Schluss, dass die drei Teams dank TLC zu Legenden wurden – Ihre Matches waren ihr „Waterfalls“ – das Werk, dass sie unsterblich machte.

Los ging das Treiben beim Summerslam im Jahr 2000. Schon viele Monate dieser sensationellen Fehde lagen hinter uns und während man nach und nach die Elemente der drei Teams verband, entstand schleichend und unauffällig die Idee zu „TLC“. Die Dudleys waren die Könige der Tische – alles und jeden beförderten sie hindurch und kaum ein Match verging, in dem Bubba Ray seinen Bruder nicht nötigte, endlich diese verdammten Sperrholztafeln zu holen. Was die Tische den Dudley-Brüdern, das waren die Leitern den Gebrüdern Hardy. Sie flogen, sie sprangen – sie machten einfach alles mit den Dingern. Nachdem sich Edge & Christian schließlich mit dem Conchairto nicht nur ihren eigenen Trademark-Move erfanden, sondern auch ihre eigene Trademarl-Waffe etablierten, waren alle notwendigen Vorzeichen für den Summerslam 2000 gesetzt. Die Idee: Ein 3-Team Titelkampf, bei dem jedes Team seinen Lieblingsgegenstand einsetzen durfte. Und damit das nicht so plump ist, verband man das Spektakel mit der Hauptstipulation des Ladder Matches und band das Objekt der Begierde an einen über dem Ring baumelnden Haken, wo es abzunehmen galt.

TLC 1 war ein Feuerwerk und ließ jeden Fan den Kampf mit offenem Mund bestaunen. Die Teams harmonierten so fantastisch – und obwohl ihre Konstellation und vor allem auch der Einsatz von Gimmickmatches wie Ladder-Matches oder Table-Matches bereits total überdehnt war – man liebte TLC. Es war somit nur eine Frage der Zeit, bis man den Dreien eine weitere Bühne für ihr Schaffen bot und bei dem Vorhaben, mit WrestleMania 17 die wohl beste Wrestlingshow der Ligengeschichte zu erschaffen, musste es zu dieser Neuauflage kommen. TLC II war der Name und die Teilnehmer waren ebenso dieselben, wie am Ende auch die Sieger erneut Edge und Christian hießen. Diese zweite Ausgabe sollte schließlich zur Referenz werden. Sie war geprägt von Spots, Eingriffen von Außerhalb und besonders der halsbrecherischen Swanton Bomb von Jeff Hardy von der gigantischen Leiter. An diesem Abend trugen Edge, Christian, Matt, Jeff, Bubba Ray und D-Von maßgeblich dazu bei, dass WrestleMania X-7 zu der Show wurde, die sie letztlich war und als welche sie noch heute an vielen Stellen gefeiert wird.

Bleibt alles Anders.

Noch im selben Jahr, nur wenige Woche nach TLC II, hielten Chris Benoit und Chris Jericho das Tag Team Gold. In dieser Rolle als Champions sollten sie einen ungeheuren Push erhalten und wie besser hätte man dies präsentieren können, als mit einem Sieg über die drei schärfsten Teams der Liga – im wohl schärfsten Match der Welt. TLC III ließ das „Tables, Ladders & Chairs“-Konzept somit erstmals in den wöchentlichen Shows debütieren. Und auch dieses Mal konnte das hohe Niveau gehalten werden – kein Wunder, wenn man sich die Besetzungsliste dieses Kampfes auf der Zunge zergehen lässt. Erstmals kämpften 8 Männer gegeneinander. 8 Männer, von denen 6 in ihrer Zukunft Brandleader und World Champions werden sollten (wenn wir den WWE’schen ECW-Title mal mitzählen). Ja, und Edge hat in diesem Match verloren, denn Benoit und Jericho verteidigten ihre Gürtel tatsächlich – auch wenn er sich wenige Jahre später als unbesiegt in TLC-Matches ausgab. Es strich schließlich mehr als ein Jahr ins Land und die Tag Team Division drehte sich. Es gab Streit, Splits und Fehden, es gab neue Teams, neue Allianzen. So kam es also, dass TLC IV unter der wohl wirrsten Besetzung seiner Geschichte stand und damit die Geschichte des TLC als Tag Team Gimmickmatch beendete. Es war wirklich wirr. Wo die ersten drei Ausgaben noch von der Gradlinigkeit seiner Teams und der gemeinsamen Geschichte geprägt war, bestand Teil 4 aus einem bunten Potpourri aus Tag Teams, die es am Ende aber doch irgendwie schafften, ein tolles Match auf die Beine zu stellen. Irgendwie waren die ursprünglichen TLC-Veteranenteams wieder allesamt vertreten, aber so richtig auch wieder nicht: Am nächsten am Original bewegten sich die Dudley Boyz, die immerhin noch als solche zu bezeichnen waren – allerdings in neuer Besetzung, denn während D’Von im Namen des Herrn unterwegs war, unterstütze Spike seinen Gimmickbruder Bubba Ray inmitten der ganzen Tische, Leitern und Stühle. Christian war Fuchs und nachdem sein Partner Edge aufgrund einiger Streitigkeiten nicht mehr zur Verfügung stand, bediente er sich an einem weiteren ehemaligen TLC-Sieger, nämlich Chris Jericho. Damit wurde die vierte Ausgabe zur tatsächlich einzigen Ausgabe, an der der Rated R Superstar nicht beteiligt war. Jeff Hardy stellte man jemanden an die Seite, der am ehesten zu seinem Stil passte und bescherte Rob Van Dam damit sein TLC-Debut. So bestand die Besetzung also aus 3 Spin-Offs der Urbesetzung – von denen aber blöder Weise keines Inhaber des Tag Team Goldes war. Team Nummer 4 waren also die Champs, das Odd Couple aus Kane und The Hurricane, kurz: HurriKane. Doch auch diese Besetzung ging nicht ganz ohne Chaos von statten, denn Kane musste die Gürtel nach einer Attacke gegen seinen Partner alleine verteidigen. Ja, es war wirr. Zudem verzichtete man beim Aufbau des Matches auf jegliche Storyline und ermittelte die TLC-Stipulation einfach so per Losverfahren im sogenannten RAW Roulette. Ich wiederhole mich: es war wirr – wirklich wir – aber es war TLC und wie einleitend erwähnt, war bisher einfach alles an diesem Gimmickmatch sensationell, so auch Ausgabe Nummer 4, die Kane alleine gewann und damit die knapp 2jährige Geschichte der TLC’schen Tag Team Karriere beendete. Ein einzelner Mann gewann und das konnte man fast deuten als Übergangspunkt des TLC-Matches von der Tag Team in die Singles Division.

Wir sind allein. Allein, allein. Allein, allein.

Dafür ließ man allerdings richtig gemütlich Zeit, was wohl als nächste passende Entscheidung in der TLC-History zu bezeichnen wäre. Über drei Jahre lang ließ man die Fans auf die fünfte Ausgabe warten, über drei Jahre lang ließ man die Fans danach verlangen. Oft war es so offensichtlich, dass man eine Tag Team Fehde per TLC beschließen müsste und jedes gekonnte Ignorieren dieser Tatsache seitens WWE machte den Hunger des Fans auf die Stipulation nur noch stärker und stärker. Anfang 2006 war es dann schließlich soweit. Mehr als 5 Jahre nach dem Debüt des TLC-Matches veranstaltete World Wrestling Entertainment eine RAW-Show in Raleigh, North Carolina – dem Ort, an dem TLC beim Summerslam 2000 geboren wurde. Edge war zu diesem Zeitpunkt WWE Champion und der Nature Boy Ric Flair sollt es sein, der im Herbst seiner Karriere eine erneute Chance auf das große Gold erhalten würde. Nicht, dass er ohnehin schon der Außenseiter gewesen wäre -  nun trat er auch noch gegen Edge in dem Match an, dass dieser öfter gewonnen hatte, als jeder andere zuvor. Ausgenommen Christian. Noch. Denn Edge siegte, aber Ric Flair zeigte eine Leistung, die ihn absolut verdient in diesem Singles-Division-Debut des TLC Matches stehen ließ. Man merkte: Das Konzept zieht. Auch One-on-One-Matches können in der Materialschlacht funktionieren und so sollte es noch im selben Jahr zur Weiterführung dieses Gedanken kommen. Bei Unforgiven war es erneut der Rated R Superstar, der seinen Gürtel verteidigen musste und beim Hype dieses PPV-Comebacks der TLC-Idee tischte er uns bereits erwähnte Lüge auf, niemals in dieser Matchart verloren zu haben. John Cena, der Herausforderer fiel prompt auf diese Lüge herein und nahm es sich daher zum Anlass, der erste zu werden, der Edge das Maul stopft. Klar, es gelang ihm und Edge verlor Gold und bereits zum zweiten Mal die Unbesiegtheit. Klingt nach Bullshit, und doch, trotz John Cena und der Tatsache eines wieder einmal unverdienten Sieges, rockte der Kampf – vielleicht neben dem Last Man Standing Match gegen Umaga Cena’s beste In-Ring-Performance bei WWE.

So langsam ging den Bookern ein Licht auf: Edge hatte zwar verloren und sein Ansehen als Meister der TLC-Matches schien angekratzt, doch innerhalb eines Jahres hatte er es geschafft, in dieser Matchart mit Ric Flair und John Cena einen Match of the Year Kandidaten auf’s Parkett zu legen. Mit einem Rentner und einem… ja, halt mit John Cena! Was also müsste passieren, wenn man Edge keinen wrestlerischen Hasbeen oder einen wrestlerischen Neverwillbe vorsetzte, sondern einen der besten seiner Zunft? Mann schiss auf Spekulationen und handelte einfach. Die Bühne war der wohl letzte One Night Stand und Edge errang den vakanten WWE Title vom Undertaker – und beendete damit gemäß Storyline sogar dessen Karriere. Es ist Makulatur zu erklären, dass auch dieses Match seinesgleichen suchte.

T² = L² + C²

Es ist offensichtlich, dass der Titel „Mr. TLC“ nicht schwer zu vergeben ist und besonders die Singles-Karriere dieser Matchart geprägt war von eigentlich nur einem Herren. Und doch soll an dieser Stelle der Punkt folgen, an dem der Leser mit vollwertig unnützem Wissen in Form von 20 Fakten bezüglich der behandelten Stipulation bombardiert wird:

-       An den insgesamt 7 TLC-Matches nahmen 14 verschiedene Wrestler teil.
-       Jeweils 50% davon mehrmals, die anderen 50% nur einmal.
-       Insgesamt gelang es 6 verschiedenen Wrestlern, TLC zu gewinnen.
-       Edge und Christian sind die einzigen, denen es mehrfach gelang.
-       Durchschnittlich nahmen an einem TLC-Match 4,7 Wrestler teil.
-       Ric Flair war der erste TLC-Teilnehmer, der während des Matches wie ein Schwein anfing zu bluten.
-       In jedem TLC-Match stand ein Titel auf dem Spiel.
-       Die Tag Team TLC Matches waren niemals der Main Event ihrer jeweiligen Show, …
-       …die Singles-Matches dafür jedes Mal.
-       Das längste TLC Match war die Chaos-Ausgabe Nummer 4, die mit knapp 23,5 Minuten nur wenige Sekunden länger ging als Ausgabe Nummer 7.
-       Das kürzeste TLC Match war mit einer knappen Viertelstunde Nummer 2 bei WrestleMania X-7, das dennoch als eines der besten in der Geschichte gilt.
-       Durchschnittlich dauerten ein Tag-Team-TLC-Match 19,5 Minuten, ein Singles-TLC-Match im Schnitt eine ganze Minute länger.
-       Der Gesamtschnitt liegt, wen wundert’s, bei fast genau 20 Minuten Kampfzeit.
-       Fast 2 Stunden seines Lebens verbrachte Edge inmitten der Stühle, Leitern und Tische, gefolgt von Christian, Jeff Hardy und Buh Buh Ray Dudley, die gerade mal auf rund 1 Stunde und 15 Minuten kommen.
-       Die kürzeste TLC-Karriere hatte Ric Flair, obwohl sein Match eine Minute länger ging als der WrestleMania-X7-Kampf. Dafür verlor er in diesen 16,5 Minuten mehr Blut als vermutlich alle anderen 13 TLC-Wrestler in all ihren Matches in Summe.
-       John Cena, Kane und Chris Benoit sind die einzigen Männer, die in TLC-Matches unbesiegt sind.
-       Die drei Dudley Boyz sind die einzigen TLC-Teilnehmer, die niemals bei WWE World Champion wurden (wenn man den WWE’schen ECW-Title wieder mitrechnet).
-       Kane, Rob Van Dam und Spike Dudley sind die einzigen drei TLC Teilnehmer, die niemals gemeinsam in einem TLC-Match mit Edge standen.
-       In der summierten Gesamtdauer aller TLC-Matches hätte die Band TLC ihren Song „Waterfalls“ mehr als 32 mal hintereinander performen können.
-       Das Greatest Hits Album von TLC erschien exakt einen Tag nach dem bisher letzten TLC-Match zwischen Edge und dem Untertaker.

Träume sind hoffnungslose Sehnsucht

…nach der Hoffnung, sie würden wahr. Glaube an Dich selbst und die Welt liegt in Deinen Händen. – Damit endet dieser tolle Song und mit diesem Absatz endet die vierte Mottoparty in dieser Reihe. Waterfalls ist ein Meisterwerk und es ist etwas, was sehr daran grenzt, ein „perfekter Song“ genannt werden zu können. Mit der Umsetzung der TLC-Matchidee hat World Wrestling Entertainment etwas geschaffen, was sich sehr nah daran bewegt. Vergleichen wir alle Gimmickmatches, dann ist es vielleicht tatsächlich das TLC-Match, welches als WWE’sches Meisterwerk zu bezeichnen ist. Nicht in der Idee, aber sicherlich in der Umsetzung. Keine andere Matchart war in der Vergangenheit so sehr Garant für die perfekte Unterhaltung – und auch wenn die Grundidee wie einleitend beschrieben eigentlich wirklich öde ist, so ist das Resultat und das was aus einer unspektakulären Idee gemacht wurde, die eigentliche Sensation. TLC ist die Königsdisziplin des Gimmickmatches und mein Traum, dass man dem Match diese Königlichkeit mit gutem Booking und sparsamen Einsatz bewahrt, ist meine hoffnunglose Sehnsucht danach, dass dieser Traum wahr wird.


(Anmerkung: Diese Ausgabe habe ich vor dem Summerslam 2009 geschrieben und der Anpassungsaufwand nach dem TLC-Match zwischen Punk und Hardy stand in keinem Verhältnis zu dieser kurzen Erklärung ;o) )

Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!