"Well,... well it's the Big Show...
Die Survivor Series 1999 fanden in der Attitude Ära statt. Ein Umstand, den man schon beim Blick auf die Card des Events bemerkte. Neben einer Frau im Intercontinental Titelmatch, zwei gefühlt 80-jährigen Damen auf der Card und The Big Show, der alleine 4 Gegner besiegen durfte, die alle auch weit mehr als 100 Kilo auf die Waage bringen, war natürlich mal wieder ein sensationeller Main Event angekündigt worden. Der amtierende Champion Triple H musste seinen Titel gegen die beiden größten Stars der Attitude Ära, Steve Austin und The Rock aufs Spiel setzen. Doch da wir uns in der Attitude Ära befinden, in der den Fans der Merksatz „The Card is subject to change“ eingebläut wurde, wurde aus diesem tollen Main Event leider nichts, da Steve Austin während des PPVs Backstage von einem Auto angefahren wurde – Attitude Ära bis zum letzten. Bis zur letzten Sekunde war auch nicht klar, was durch diesen Ausfall aus dem Main Event wurde, aber die WWE entschied sich letztendlich dazu (genauso wie Im Jahr 2009) Big Show als Mystery Man auftreten zu lassen und genau dieser Riese konnte dann am Ende mit Hilfe von Mr. McMahon den Champion Triple H schultern um so unter Tränen zum 1. Mal World Heavyweight Champion der Promotion zu werden. Ich fand’s damals unglaublich, denn endlich war der böse Heel Triple H seinen Titel los und bekam genau das zurück was er sich selbst eingebrockt hatte.



„You and me…at the Garden“
Das Ende der Attitude Ära markierte auch den Beginn von Triple H als Main Eventer. Gegen Ende des Jahres 1999 war „The Game“ in den Wrestlingstorylines seinem Real Life voraus, indem er es schaffte Stephanie McMahon zu ehelichen. Anfangs noch als fieser Trick dargestellt, wurde aber im Verlauf der Story deutlich, dass auch Stephanie die Liaison mit Triple H freudig akzeptiert und die beiden Heels gründeten so die McMahon Helmsley Fraktion und übernahmen nun die Kontrolle über die WWE. Ihre Ziele waren von Anfang an klar definiert und umfassten einen neuerlichen World Titlegewinn von Triple H und dem Ausschalten der größten Widersacher mit den Namen Mankind und The Rock. Beide trafen dann auch in einem „Pink Slip on a Pole Match“ aufeinander, welches Foley verlor und infolgedessen von Triple H gefeuert wurde. Für mich damals das absolut schlimmste was passieren konnte, da Foley zu dieser Zeit noch mein absoluter Fave war. Nachdem Mick Foley Rocky in der Folgewoche half seinen Job zu behalten, ging dieser zusammen mit vielen anderen Wrestlern gegen Triple Hs Schreckensherrschaft auf die Barrikaden und forderten von diesem Fairness und unter anderem die Wiedereinstellung von Mick Foley. Foley tauchte auf und sicherte sich auch gleich ein Titelmatch gegen den Champion Triple H, der inzwischen den Ex Champ Big Show wieder abgelöst hatte, beim Royal Rumble im legendären Madison Square Garden – das Match auf das ich in meiner Karriere als Wrestlingfan am meisten gewartet habe. Was letztlich dabei rauskam ist denke ich allgemein bekannt – ein legendärer Streetfight, der Triple H endlich unwiderruflich als Heelchampion etablierte und ein ebenso gutes Rückmatch bei No Way Out.

„Punk wins, Punk wins, Punk wins!“
Seit dem Jahr 2002 verfügt die WWE über zwei getrennte Roster, rosterspezifische Titelgürtel und eine Regelung die besagt, dass Wrestler des einen Brands nicht beim anderen antreten dürfen. Tja, dass es die WWE mit ihren Regelungen nicht immer so ernst meint haben wir ja im Laufe der Jahre erkannt und neben den unzähligen Auftritten von Smackdownstars bei RAW und umgekehrt, wechselten auch die Gürtel munter zwischen den Rostern hin und her oder wurden zufällig zum anderen Brand gedraftet, wenn der eigene Brand durch den Draft das passende Pendant bekommen hat. Im Jahr 2008 gab es wieder einen Draft und genau dieser schickte beide World Titel zu Smackdown, da WWE Champion Triple H zum blauen Brand geschickt wurde bei dem auch schon World Heavyweight Champion Edge antrat. Alle waren sich sicher, dass einer der beiden seinen Belt bei Night of Champions an seinen jeweiligen RAW Herausforderer abtreten muss, doch am Ende kam es wieder anders. Beide konnten ihre Titel verteidigen und stattdessen kam es bei RAW einen Tag später zur Überraschung. Top Heel Edge, der gerade zum Ring gekommen war um sich über Jim Ross lustig zu machen und den RAW Fans Lebewohl zu sagen wurde von seinem Rivalen Batista angegriffen und keine 2 Minuten später hieß der World Champion von RAW CM Punk, der seinen Money in the Bank Koffer zu jeder Zeit gegen ein Titelmatch eintauschen konnte und genau den Moment wählte indem Edge am Boden zerstört war. Somit hat er den Ultimate Opportunist mit seinen eigenen Waffen geschlagen und die Fans zum ausmarken gebracht. Ja genau DER CM Punk, der bei IWA Mid South 93-minütige Matches mit Chris Hero abgeliefert hat, DER CM Punk, der sich durch die gesamte Independetszene gekämpft hat und dort alle Fans restlos begeistert hat, DER CM Punk, der bei WWE kontinuierlich im Doghouse sitzt und es unter Vince McMahon nie an die Spitze schaffen wird…genau DER war World Heavyweight Champion.



„Mrs Foleys Baby Boy has done it“
Der Corporate Champion The Rock war genial und ein Schlag ins Gesicht des Bookers der einige Jahre zuvor die Idee zu Rocky Maivia hatte, der gnadenlos floppte, da Rocky mit seinem neuen Gimmick zu einer lebenden Legende des Wrestlingsports wurde. Circa einen Monat nach seinem ersten Titelgewinn unterlag der Champ bei „IYH: Rock Bottom“ seinem Herausforderer Mankind in einem Submission Match, doch behielt seinen Gürtel, da Vince McMahon ankündigte, dass der Gürtel nicht durch Submission wechseln konnte. Das roch förmlich nach einem Rematch und bei RAW war es auch endlich soweit. Rocky, der die Corporation in seiner Ecke hatte traf erneut 1 gegen 1 auf Mankind, der diesmal die D-Gereration X an seiner Seite hatte. Nach einem typischen Attitude Main Event, mit viel Eingriffen und Chaos ertönte auf einmal Steve Austins Musik er erlegte die ganze Halle mit einem Stuhl und machte Mick Foley so zum WWE Champion. Die Halle stand Kopf, Foley rannte jubelnd um den Ring, Vince McMahon war geschockt, die WCW in den Ratings besiegt und ich absolut begeistert.

„This Night is not over“
John Cena polarisiert – das ist jedem Wrestlingfan bekannt. Das war aber noch nicht immer so, denn als er im Jahr 2005 gegen JBL fehdete und bei Wrestlemania XXI sein Titelmatch bekam, waren noch viele Smartmarks auf der Seite des Doctor of Basic Thuganomics und die Marks standen sowieso noch geschlossen hinter ihm. 8 Monate und einige Titelverteidungen gegen die besten Männer des Rosters wie Chris Jericho, Shawn Michaels und Kurt Angle später bekam Cena schon die gemischten Reaktionen, die am heutigen Tag Standard geworden sind. Beim ersten PPV des Jahres 2006 sollte er es dann in der Elimination Chamber mit vielen verschiedenen Gegnern zu tun bekommen. Von der großen roten Maschine Kane, über die Wrestlingmaschine Kurt Angle bis hin zu Carlito und Chris Masters war alles vertreten und als Cena zum Schluss den siegreichen Pinfall zeigen konnte, waren nur noch Buhrufe zu hören. Doch dann kam Vince McMahons berühmter Satz, ein grinsender Edge betrat zusammen mit Lita den Ring, Cena lag blutverschmiert und verzweifelt am Boden und der Referee nahm dem Chain Gang Solider den Gürtel ab und läutete das Match an. 2 Spears später war Edge zum ersten Mal in seinem Leben WWE Champion, die Fans hellauf begeistert, das Internet verfiel in bedingungslose Vergötterung und ich…ja, ich auch.

Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!