Der ultimative Run-In
Am 05. April 1992 war ich gerade einmal sieben Jahre alt. Meine Helden hießen Tatanka, Randy Savage, Bret Hart und Shawn Michaels. Natürlich ist es nur ein Zufall, dass diese genannten Leute allesamt siegreich waren bei WrestleMania VIII, welche wegen dem Match zwischen Bret Hart und Roddy Piper immer noch zu meiner Lieblings-WrestleMania gehört. Doch der eigentliche Grund, warum diese Veranstaltung aufgeführt ist, liegt im Main Event. Ich war kein großer Freund von Hulk Hogan und finde bis heute nur ein Match gegen ihn gut - seine Niederlage (!) gegen The Genius (!!), das unterhaltsamste Match von Hogans Karriere.
An diesem Abend trat Hogan gegen Sid Justice an - und den mochte ich als siebenjähriger noch weniger. Das Match war enorm langweilig und die 13 Minuten wirken noch heute wie ein Iron Man Match ohne Pinfall. Irgendwann griff Harvey Whippleman ein, Papa Shango ließ sich auch noch grundlos sehen und das Match war vorbei. Doch dann ertönte eine bekannte Musik, der Hoosier Dome stand Kopf und das Koffein-Männchen Jim Hellwig rannte zum Ring. Jawohl, der Ultimate Warrior brachte mich zum ausmarken, denn mit Sieben fand ich ihn wunderbar. Er vermöbelte die Bösen, feierte mit Hogan und verschwand vor der Survivor Series wieder - was uns einen Faceturn von Mr. Perfect einbrachte. Der Run-In des Warriors jedoch, dieser Moment gehörte lange in meine Top 5-WrestleMania Momente, doch das ist eine andere Geschichte.



el transcontinentale originale
Ich war nie ein Fan von D'Lo Brown - aber Jeff Jarrett konnte ich noch nie leiden. Dieser verhängnisvolle 26. Juli 1999 änderte aber zumindest den ersten Punkt, denn bei der RAW is WAR-Ausgabe trafen Jarrett und Brown aufeinander. Auf dem Spiel standen sowohl der Intercontinental Title von Jarrett und der European Title von Brown und mir als Fan war von vorneherein klar, dass Jarrett gewinnen würde. Dennoch drückte ich die Daumen für D'Lo Brown und feierte auf der Couch, als Brown Jarrett besiegte und erste Transkontinentaler Champion in der Geschichte der Liga wurde. Zwar hielt diese Regentschaft nur 27 Tage, doch markierte sie zum Einen den Beginn meiner Verehrung von Brown (bei dessen Comebackgerüchten ich Jahr für Jahr aus dem Häuschen bin) und zum Anderen schrieb sie Geschichte... zumindest solange, bis man Kurt Angle ein Jahr später als ersten Transkontinentalen Champion verkaufen wollte. 


Rise of the People's Champion
Der kniffligte Punkt ist DEN Mark-Out zu finden, der mich mit The Rock verbindet. The Rock hat mir einfach zu viele Momente beschert, als dass es möglich wäre, einen Moment vor alle anderen zu stellen. Die Rock Concerts, verbunden mit den Backstage Segmenten mit The Hurricane, sein Sieg gegen Steve Austin bei WrestleMania XIX, sein Comeback zu WrestleMania XX, sein Segment mit Eugene und sein Statement am 12. März 2007 hinsichtlich der McMahon/Trump-Fehde sind nur wenige Augenblicke aus der jüngeren Vergangenheit, die ich anführen könnte. Und dennoch wähle ich den Moment, mit dem The Rock als Wrestler unsterblich wurde: Den ersten Gewinn des WWF Titles. Im Finale des "Deadly Game"-Turniers bei der Survivor Series 1998 traf der People's Champion auf Mankind, der von den McMahons ins Turnier und bis ins Finale geschleust wurde. Die Vorzeichen sahen nicht gut aus für The Rock, bis die McMahons die Seiten wechseln und Mankind betrogen. The Rock gewann, The Rock war wieder Heel und The Rock war WWF Champion. Und ich feierte ihn als Bösewicht!




This night is not over!
Nachdem er den WWE Title von John Bradshaw Layfield bei WrestleMania 21 gewann, konnte wie so oft von Nichts und Niemandem aufgehalten werden. John Cena war unbesiegbar, ließ Bradshaw, Chris Jericho, Kurt Angle und bei New Years Revolution sogar Kurt Angle, Chris Masters, Carlito, Shawn Michaels und Kane in einem Match hinter sich und schien fest im Sattel für WrestleMania 22 zu sitzen - wobei sein Gimmick für mich allerdings jeglichen Glanz verlor. Der Abend am 08. Januar 2006 schien gelaufen, doch dann kam Vince McMahon und der Puls ging höher. Es gäbe noch ein Match, der Money in the Bank-Koffer kam mit Edge reingerannt und Edge sicherte sich in zwei Minuten ENDLICH einen World Title. Die Halle stand Kopf und der acht Jahre lange Aufstieg von Edge hatte seinen ersten Höhepunkt gefunden. Am Ende saß Cena zwar wieder in der ersten Reihe bei WrestleMania 22 und seine längste Siegesserie sollte erst noch folgen, dennoch bewiesen diese 5 Minuten, dass Edge Champion-Material ist, war und sein wird.


"...only one leg touched the floor..."
Am 22. Januar 1995 erlebte ich meinen Lieblings-PPV. Kein einziger PPV konnte diese Stimmung, die ich damals erlebte, noch einmal übertreffen und bis heute fiebere ich nicht Jahr für Jahr WrestleMania, sondern dem Royal Rumble entgegen. Gleich zwei Momente machen diese Großveranstaltung zu meinem Mark-Out Moment #1.
Zum Einen schafften es Bob Holly und der 1-2-3 Kid in ein Finale um die vakanten WWF Tag Team Titles, nachdem sie die Heavenly Bodies Tom Prichard und Jimmy Del Ray, sowie Timothy Well und Steven Dunn hinter sich ließen und eigentlich nur ein Ersatz für die Smoking Gunns waren, die wegen einer Verletzung nicht teilnehmen konnten. Ihre Gegner im Finale beim Rumble hießen Tatanka und Bam Bam Bigelow, die Fatu und Sionne von den Headshrinkers, sowie Mable und Mo von Men on a Mission besiegen konnten. Nicht wenige glaubten an den sicheren Sieg von Bigelow und Tatanka, nicht zuletzt wegen der körperlichen Vorteile, aber auch weil man sicher der Million Dollar Corporation Titel zugestehen und Tatanka nach seinem Turn gegen Lex Luger weiter pushen wollte. Doch es kam anders: Bigelow fiel vom Seile, wurde gepinnt und 1-2-3 Kid und Bob Holly waren WWF Tag Team Champions. Ich war ein großer Fan vom Kid, deswegen freute es mich umso mehr und ein Jahr nach seinem Titelgewinn mit Marty Jannetty, bei welchem er die Titel eine Woche halten durfte, durften Kid und Holly die Titel nun sogar nur einen Tag halten - und sie dann wieder an die Smoking Gunns abgeben. Der Sinn dahinter bleibt für immer verborgen, aber ich freute mich an diesem Abend, wie sich auch Bigelow auf seinen Scheck für das Match gegen Lawrence Taylor freute.
Zum Anderen standen Shawn Michaels und der British Bulldog beim Royal Rumble an Position 1 und 2 und hielten bis zum Ende durch. Nach einer Clothesline wurde Shawn über die Seile geschmissen, die Musik des Bulldogs ertönte und er feierte auf dem Seil. Stop - dies ist mein Mark-Out Moment. Ich war für den Bulldog, ich hoffe seit Ewigkeiten auf einen Push für ihn und wollte ihn als Champion sehen. Doch Shawn kam wieder in den Ring und zerstörte meine Träume, wenn er berührte nie mit beiden Beinen den Ringboden. Eine Szene, die heute in Rumbles noch gerne parodiert wird, aber nie wieder solch einen Knalleffekt hatte. Der British Bulldog war nie wieder so nahe an einem Moment für die Ewigkeit dran und ich hatte den besten PPV meines Lebens hinter mich.


Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!