Latino Heat lebt!
Februar 2004. No Way Out. Wohl ein PPV den ich nie vergessen werde. Ein Kumpel von mir hatte damals schon Premiere, was mich an diversen Sonntagen zu einem „Stammkunden“ bei ihm machte. Brock Lesnar der amtierende WWE Champion traf in einem Match um den Titel auf Eddie Guerrero. Wir waren beide Fans vom Champion aber auch von Eddie. Der Rest vom PPV interessiere uns im Großen eigentlich nicht wirklich aber wir wollten unbedingt das WWE Titelmatch sehen. Kurt Angle hatte zuvor ein Number One Contender Match gewonnen und wir waren uns einig: Bei Wrestlemania 20 kommt es zum großen Rematch des WM Matches vom Vorjahr mit Lesnar. Die ersten 5 Minuten verschliefen wir sogar noch was ich noch weiß, lustigerweiße. Je länger das Match dauerte desto skeptischer wurden wir da es auf einmal schon über 20 Minuten waren, was für Lesnar Matches ohne Angle komisch waren. Am Ende kam dann Eddie immer mehr zum Zug und ich weiß noch wie mein Kumpel sagte „Boah, wenn das so weiter geht, gewinnt der noch“ und ich entgegnete nur „Glaub ich eher gesagt kaum“, doch dann folgte der DDT auf den Championtitel und dann der Frog Splash und dann der Pin. Wow, sind wir für 2 Minuten ausgetickt. Weiß noch, dass wir dann noch fast 3 Stunden wach waren und mit Freunden telefoniert haben. Für diese 2 Minuten war ich wohl einer der größten Latino Fans im Lande und hab mich auch Wochen danach noch begeistert die Eddie Matches angeschaut. Außerdem war es der erste WWE-Champion-Titel-Wechsel, den ich „live“ gesehen hatte, was es auch noch zu einem besonderen Moment machte.
Jeder so, wie er es verdient!
Triple H, Shawn Michaels, The Rock, Steve Austin - jeder von diesen genannten hatte mal die Ehre, von 30 Superstars nicht über das Seil zu fliegen. Die Rede ist vom Royal Rumble. Jedes Jahr ein Ereignis, das mich immer wieder vor den TV gelockt hat seit dem Jahre 2000, wo mein All Time Favourite The Rock im Madison Square Garden gewann. Nun schrieben wir 2007 und nach dem 2006er Rumble, wo ein 1,65m großer Mexikaner dank eines viel zu früh verstorbenen Freundes gewinnen durfte, freute ich mich wieder richtig auf einen Rumble. Die letzten 4: Edge, Randy Orton, Shawn Michaels und das Phänomen: The Undertaker! Michaels eliminierte Orton und Edge und nur noch 2 waren übrig. Meine Augen wurden vor dem Fernseher immer größer, da ich von Anfang an für den Taker war, denn wie schon in der Überschrift sollte es jeder so bekommen, wie er es verdient! Und von beiden fehlte dem Taker noch diese Ehre. Dann ca. 5 Minuten, in denen ich wieder ein kleines Kind wurde. Michaels setzt zum Superkick an, der Taker kontert und schmeißt ihn raus. Ich kann mich noch an ein geschmeidiges „JAAAA“ von mir erinnern, als HBK rausflog. Was mir zwar ein paar Blicke meiner Mitzuschauer einbrachte - aber verdammt, die waren‘s wert. Ich glaub ich hab mich selten für einen Wrestler so gefreut wie in den 5 Minuten für den Taker, weil ich ja dann wusste – er wird wieder Champion bei Wrestlemania.
„Oh my God. That´s Goldberg, King! Goldberg is heeeere!“
2003 war ein starkes Jahr der WWE, wie ich finde: Lesnar vs. Angle. Austin wieder da. US und IC Titel wieder eingeführt. Einer meiner größten Momente war dann natürlich noch die Rückkehr von The Rock und sein Sieg bei Wrestlemania über Austin. Doch MEIN Moment im Jahr 2003 war ein anderer. Die RAW´s nach Wrestlemania 19. Ich hab irgendwie nichts von der Rückkehr meines ersten Wrestling Helden mitbekommen: Goldberg. Eines Nachts schaute ich RAW wo eine Promo von The Rock vorkam, in der er aufzählte, wen er alles besiegte und dass es an der Zeit wäre zu gehen. Doch dann ertönte eine Musik die mir bekannt vorkam und man schaltete Backstage und JA - er war es. GOLDBERG. Ich werde den Aufruf von JR nie vergessen, den er zu Jerry Lawler schrie: „Oh my God. That´s Goldberg, King! Goldberg is heeeere! I can´t believe what I see”! Genau das gleiche hätte ich auch schreien können bzw. es ging mir durch den Kopf. Ich glaube die ganze Promo saß ich nur mit offenem Mund da und schaut wie Goldberg The Rock den Spear verpasste. Wow, da war er nun wieder, der Held meiner Jugend als 10 Jähriger, als ich noch seine Siegesserie in der WCW schaute. In meinem Kopf war nur ein Wort: „Goldberg Goldberg Goldberg Goldberg“ ;) Gut seine Skills waren weiterhin mangelhaft aber das Publikum liebte ihn damals wieder und ich genau so!
Ab in die Zwecken
Hardcore Matches sind immer etwas besonderes für mich. Auch wenn ich weiß, dass der Bump immer geplant ist, fühle ich bei jeder heftigen Aktion bei den Wrestlern mit. So auch an diesem Abend in einem Intercontinental Titelmatch bei Backlash 2004 zwischen Randy Orton und der Hardcore Legende himself Mick Foley. Das Match war bis dato das heftigste, was ich bis dahin gesehen habe. Foley bekommt einen RKO auf den mit Stacheldraht gemachten Baseballschläger, Randy muss von der Entrance Stage. Foley springt hinterher, Foley muss auf einen Teppich aus Stacheldraht usw... Alles schon recht heftige Aktionen, doch eine Aktion markte mich damals ziemlich. Nie hatte eine Wrestling Aktion bei mir so viel imaginäre Schmerzen hervorgerufen wie die Szene in der Randy zuerst einen Haufen Reiszwecken im Ring verteilt und dann nach einem missglückten RKO von Foley reingestoßen wird. Die Kamera schwenkt auf Randy, der nur noch ein schmerzverzerrtes Gesicht zeigt und dann entsetzt auf seine Hände schaut, in welchen etliche Reißnägel stecken und der ganze Rücken ist übersäht von Zwecken. Ich konnte seinen Schmerz richtig mitfühlen und verzog das Gesicht als ich das sah. Der Hammer: Das Match ging danach noch 10 Minuten und ja, Randy gewann. Doch der Moment in dem Randy auf den Boden schlug zogen sich mir die Nägel in die Höhe und auch Jerry Lawler stieß ein mir gleiches „Oh my Gooooooood“ aus. Hach ja. ich liebe Hardcore Wrestling…
ECW lebt
Wenn man eine Person richtig hasst und eine Person richtig liebt und diese Person dann deine Hassperson auch noch vermöbelt, dann gibt es wohl nichts Schöneres auf der Welt. So geschehen beim One Night Stand 2 der ECW im Jahre 2006. RVD, der glaube ich meiner Meinung nach dieses Match schon zur Zeit um die Invasion 2001 verdient gehabt hätte, holte sich den WWE Titel von meinem damals absoluten Hass Wrestler. Okay, er ist es heute auch noch aber damals HASSTE ich Cena einfach nur durch seine pure Langeweile. Als das Match schon angesetzt wurde dachte ich mir den Titelwechsel schon aus, denn die Fans in New York hätten wohl den Ring gestürmt, hätte Cena RVD gepinnt. Dramatisch die letzen paar Minuten: Edge verpasst Cena verkleidet mit einem Helm den Spear, RVD zeigt den Frog Splash und Heyman zählt den 3 Count. Schon als Heyman in die Halle lief sagte ich rein gar nix mehr, sondern lehnte mich nach vorne und drückte sogar meinen Nebenmann ein bisschen zur Seite und als dann noch der Count bis 3 ging, haben wir uns extra einen Sekt aufgemacht. Ja, es war wirklich so, weil wir einfach Cena verlieren sehen wollten und – verdammt – RVD hat es einfach verdient. Der Hammerstein Ball Room war am Kochen und Cena war am Boden, mitunter einer meiner schönsten Momente seit langem von der WWE. Man weiß eigentlich, dass alles abgesprochen ist und trotzdem wartet man sooo angespannt darauf, dass der Ref endlich bei RVD bis 3 zählt, wenn er Cena unten hat und dann passiert es. In dieser kurzen Zeit vergisst man einfach, dass alles nur Show ist und freut sich einfach wie ein kleines Kind. Solche Momente sollte man genießen – die kommen nicht oft!
