Week 16 - 18
New Rookies in Town |
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Lucky Cannon 0-2 |
Was war das bei der letzten Staffel auch öde - dank des dämlichen Alphabets kamen ausgerechnet Wade Barrett und Daniel Bryan als erste in dieser Liste. Und wenn wir mal ehrlich sind, war nach diesen zweien eigentlich das meiste Pulver verschossen und es war nie wirklich das große Finale, wenn ich am Ende Gründe nennen durfte, warum Darren Young als alphabetisches Schlusslicht stinkt. Wenn WWE in eines wirklich investiert hat, dann ist es ein Namenslexikon, oder wie es manchmal den Anschein macht - ein Computerprogramm, das willkürlich Vor- und Nachnamen kombiniert, um möglichst abgefahrene Visitenkartenbeschriftungen für ihre Protagonisten zu finden. So wurde aus Jonathan Emminger der glückliche Lucky Cannon und es bescherte ihm die Wade-Barrett-Position in dieser alphabetisch sortierten Liste. Im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger verpasste man ihm sogar gleich ein Gimmick, das des Hans im Glück - und dass 80% dieses Absatzes über Lucky Cannon überhaupt gar nichts mit ihm, sondern lediglich allgemeinem Namensgebrabbel zu tun haben, zeigt, dass ihm hier bei NXT wohl tatsächlich nur noch sein gottgegebenes Glück helfen kann. Lucky Cannon nervt - und das nach drei Wochen. Nicht so wie DJ Gabriel oder das Tekkno Team 2000. Oder Darren Young. Aber mindestens so wie Aldo Montoya oder der originale Rocky Maivia. Dass beide letztgenannten später World Champions wurden darf Cannon hoffen lassen. Vielleicht hat er ja Glück. Ha. Ha. Argumente, warum er weiterkommen sollte …
Argumente, warum er ausscheiden sollte …
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Eli Cottonwood 2-0 |
Wie gesagt, die ersten beiden in der nach Anfangsbuchstaben des Nachnamen sortierten Liste von Staffel 1 waren Barrett und Bryan. Nach dem Totalausfall Lucky Cannon folgt in der zweiten Runde der WWE-On-Air-Talentschmiede die einzige Figur, die diesem das Wasser reichen kann. Von oben - wenn wir dem Niveau von Mark Henry's Wortspielchen einfach mal in den Keller folgen wollen. Eins hat Eli Cottonwood, das muss man ihm lassen. Er ist groß. Blöd ist aber, dass das als Alleinstellungsmerkmal irgendwie nicht flashed. Groß ist der Great Khali auch. Der ist dabei aber auch cool wie Nachbar's Lumpi. Giant Gonzales hatte nen abgefahrenen Anzug, Giant Silva ein witziges Stable, das ihn mitzog und Big Show - der kann wrestlen. Und selbst wenn wir mal eine Treppenstufe weiter nach untergehen, dann hatte Mike Knox immernoch seinen Bart, Heidenreich einen Knall und Kane - der kann wrestlen. Eli Cottonwood ist einfach nur groß, ohne dabei auch nur die geringste Ecke oder Kante zu besitzen. Nicht einmal der beeindruckende Körperbau, der die Dominanz seiner Größe rechtfertigen würde, ist ihm gegönnt. Versteht mich nicht falsch - für mich muss keiner steroidüberladen oder fett sein, damit ich ihn als gefährlich einstufe. Wer aber eben nicht durch Plastikmuskeln oder Fett unbeweglich gemacht wurde, der muss einfach mehr drauf haben, als den Fuß anzuheben oder den Kopf zu kippen. Den Tag, an dem Eli Cottonwood Kaval besiegen durfte, den sollte er sich in seinem Kalender rot markieren. Denn an diesem Tag schwappte ein wenig von Lucky Cannon's Glück auf ihn über. In einem Atemzug mit Kane, Big Show oder dem Great Khali wird Cottonwood aber nur noch gennant werden, wenn man mal nach einem Negativbeispiel sucht. Argumente, warum er weiterkommen sollte …
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Husky Harris 0-1 |
Kategorie Sohn - das ist ja mal nie so leicht. Ein wenig verfällt man ja immer so in diese Mentalität, dass diese ganzen Next-Generation-Wrestler, die in den letzten Jahren in einer Welle auf uns zuschwappten, nur wegen Papa hier sind. Und solche Leute mag ich einfach nicht. Gut für diese Gruppe ist, dass es Vorreiter wie The Rock oder Randy Orton gab, die zwar maßgeblich wegen ihrer Herkunft auf die große Bühne kamen - sich ihren Status aber hart erarbeiteten und über Jahre durch Leistung rechtfertigten. Dass WWE auch nicht jeden dahergelaufenen Sohn zwischen seine Seile lässt ist ein weiterer Pluspunkt (David Flair anyone!?). Und doch ist man kritisch, wenn man einen dicklichen, unwillkürlich und asymetrisch tätowierten Typen sieht, dessen einziges ihn als Wrestler identifizierendes Merkmal auf den ersten Blick die Tatsache ist, dass sein Vater IRS ist. Das erwähnte man und setzte Husky Harris einen Stempel auf. Den Stempel Sohn. Im selben Atemzug warf das Random-Benamungs-Programm aber ein "Husky Harris" aus und so bescheuert dieser Name auch ist, Husky Harris hat es in drei Wochen geschafft, eine vollständig eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Völlig losgelöst, nicht von der Erde, sondern von dem, was man mit seinem brügerlichen Namen verbinden würde. Die Harmonie mit Cody Rhodes ist toll, die In-Ring-Auftritte bisher solide und die Darstellung in den Shows vielversprechend. 0% Rotunda, 100% Harris - wenn das so weitergeht, dann wird er der neue Trevor Murdoch. Nur hoffentlich schöpft man sein Potenzial im Gegenstaz zu diesem auch aus. Argumente, warum er weiterkommen sollte …
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Kaval 0-2 |
Daniel Bryan - jeder erwartet, dass dieser Name in der Bewertung von Kaval auftaucht. Also hau ich ihn gleich am Anfang raus. Daniel Bryan. Die Indie-Sensation, die von WWE behandelt wurde wie Frauen von Hank Moody. Und was passiert plötzlich mit Kaval? Auch er muss sich getreu dem Moody-Prinzip Woche für Woche hinlegen. Und nicht nur das. An seiner Seite sind auch die wohl lächerlichsten Pros, die das Konzept bisher hervorbrachte. Und was tut die Welt? Genau. Sie vergleicht. Sie vergleicht mit Daniel Bryan. Weil Kaval 2 Mal verloren hat und sein Pro kein Ausnahmetalent ist. Daniel Bryan 2. Damit ist doch die Spannung voll raus. Er verliert bis zur ersten Entscheidung. Dort verliert er den Glauben an sich, wird daraufhin als erster eliminiert und kurz drauf gefeuert. Argumente, warum er weiterkommen sollte …
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Michael McGillicutty 2-0 |
Perfektion - man stelle sich vor, dass sämtliche Erwartungshaltung, von Geburt an, nur in die Richtung der Erfüllung dieser einen Eigenschaft geht. Perfektion. Sich diesem zu stellen und dann auch noch die Disziplin zu wählen, in der ein Scheitern am wahrscheinlichsten ist, weil die Fusstapfen hier einfach nahezu unausfüllbar groß sind - sich diesem zu stellen, Junge, das zeugt von Eiern. Von dicken Eiern. Noch lässt sich nicht im Ansatz beurteilen, ob Michael McGillicutty mit dicken Eiern untergeht oder ob es ihm tatsächlich gelingt, in die wohl größten Fußstapfen dieses Business zu treten. Was man ihm aber zugute halten muss ist, dass er bisher noch keine Vorlage lieferte, an seinem Ziel zu zweifeln. Michael McGillicutty, der wohl größte Verlierer des Namensroulettes, kann zu diesem Zeitpunkt noch kein würdiger Nachkömmling seines Vaters sein. Aber er scheint sich noch auf dem Pfad zu befinden und dafür erntet er meinen allergrößten Respekt, denn niemand wird kritischer beäugt als er. Rocky Johnson, Bob Orton, Dusty Rhodes, Jimmy Snuka und Ted DiBiase - das sind ohne Zweifel alle auf ihre Art irgendwo bedeutende Personen dieses Sports. Doch Michael McGillicutty's Vater ist Curt Hennig, Mr. Perfect und das macht es für ihn schwieriger als für alle Rocky's, Randy's und Ted's zusammen. Ich wünsch ihm dabei Glück - aber wenn das nix wird, dann werd' ich auch schnell zum größten Kritiker. Argumente, warum er weiterkommen sollte …
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Titus O'Neil 0-2 |
NXT2 wird einige Wochen kürzer sein und die erste Eliminierung wird ebenso viele Wochen früher stattfinden als noch bei Staffel 1. Logisch, dass es da auch Charaktere braucht, die in frühen Phasen verzichtbar sind. Titus O'Neil ist dieser Kandidat. Auch wenn O'Neil natürlich bisher noch nicht negativ aufgefallen ist und ich daher Nervensägen wie Cottonwood oder Cannon um einiges früher loswerden wollen würde, ist er zu diesem Zeitpunkt soetwas wie der Skip Sheffield der Staffel 2. Groß, kräftig, aber so auffällig wie eine Gurke im Gemüseregal. Hoffnungsschimmer kann sein, dass auch Skip Sheffield ordentlich an Fahrt gewann und sich bis in eine persönliche Favoritenrolle mauserte - doch scheint die Zeit hier gegen Titus zu spielen. 2 Niederlagen, kein wirkliches Gimmick. Nur ein leichter Ansatz eines Zoffs mit seinem Pro Zack Ryder, der aber in den Shows nahezu keinerlei Beachtung findet. Titus O'Neil scheint das Bauernopfer für die erste Ausscheidung zu sein - und doch würd ich mich irgendwie freuen, keine Ahnung warum, wenn man uns noch mit etwas zu seiner Person überrascht. Argumente, warum er weiterkommen sollte …
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Alex Riley 2-0 |
Wow, ich wüsste echt gerne, wo man Alex Riley gezüchtet hat. Diese Kombination mit seinem Pro The Miz passt dermaßen gut, dass es fast schon gruselig anmutet. Im Grunde genommen spricht dieser Vergleich ja aber nur für Riley, schließlich ist The Miz der Präzidenzfall dafür, wie man sich gegen alle Vorurteile durch eigene Leistung in den Main Event der größten Wrestlingliga Amerikas arbeitet. Alex Riley besitzt in einer Form Charisma, dass man es gleich bei seinem ersten Auftritt spüren konnte. Er strahlt eine Persönlichkeit aus, die signalisiert, dass er ein Gimmick zusätzlich dazu eigentlich gar nicht benötigt. Er wurde von Skinner trainiert und obwohl das fast so wäre, als hätte man bei Veronica Ferres Schauspielunterricht, macht er auch im Sqaured Circle eine erstaunlich gute Figur. Wade Barrett galt schon so früh in Staffel 1 als haushoher Favorit und die Begründung an nahezu jeder Stelle hierzu war, dass er das beste Gesamtpaket unter den Teilnehmern war. Und auch wenn Kaval besser im Ring ist, Husky Harris bisher charakterlich mehr überzeugte, McGillicutty die größeren Vorschusslorbeeren besitzt und Percy Watson um einiges witziger ist - trotz alledem ist Riley das beste Total Package. Er ist die Ente unter den Rookies. Wie auch bei ihm unter seiner Konkurrentz gibt es im Tierreich in allen Disziplinen bessere als die Ente - es gibt Tiere die besser Fliegen, Fische, die besser Schwimmen, Vögel die Schöner singen und Säuger, die besser laufen. Doch die Ente kann alles. Quak Quak. Argumente, warum er weiterkommen sollte …
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Percy Watson 1-1 |
Was mich am Anfang immens an Skip Sheffield störte, war die Tatsache, dass er von sich selbst behauptete, voll die witzige Kanone zu sein. Bitte. Neulich stellte mir eine Bekannte ihren neuen Begleiter vor und dieser merkte in einem seiner ersten Sätze an, dass er ja der Meinung sei, genau wie Matt Damon auszusehen. Das sind einfach so Situationen, da packe ich Menschen in eine Schublade und tacker sie am Boden dieser Schublade fest. Da kommt man so schnell nicht wieder raus. Mein Freund, der Matt Damon Wannabe hängt dort immernoch fest, während sich Skip Sheffield erfolgreich befreien konnte. Was ich damit aber sagen will: Wenn sich jemand, den ich nicht kenne, den Beinamen "Showtime" gibt, dann habe ich den Tacker schon vorsichtshalber in der Hand. Und dann sah ich Percy Watson - und beim Wrestlinggott, obwohl ich weiß, dass er mir irgendwann ganz bestimmt auf den Geist gehen wird, obwohl ich weiß, dass er mit diesem Gimmick irgendwann nur noch Segmente mit den Bellas, Hornswoggle, Santino Marella und den Guest Hosts bekommt - obwohl mir das alles bewusst ist, vergöttere ich Percy Watson. Dieser Typ ist pures Entertainment und es ist für mich kaum zu glauben, dass man ihn bei FCW in ein Team mit dem NXT-Antichristen Darren Young gepackt hat. Das wäre echt fast so, als würde man John Morrison zum Pro machen und ihm als Rookie eine Nullnummer wie Eli Cottonwood an die Seite stellen. Einundzwanzig, Zweiundzwanzig... Egal. Percy Watson IS Showtime und ich steh drauf. Argumente, warum er weiterkommen sollte …
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