Viel diskutiert war 2009 der ausdünnende Trade von nahezu allen sich in Storylines befindlichen ECW-Superstars zu RAW und Smackdown. Doch was sich ergab war eine Chance, kein Problem. Denn durch die viele frei gewordene Airtime bekamen wir unzählige neue Gesichter präsentiert und der Siegeszug des Minibrands begann. Niemand dieser neuen Gesichter hatte daran so wenig Anteil wie Abraham Washington. Optimisten sind solche Leute, die allen Situationen, so schlimm sie auch sein mögen, immer etwas Gutes abgewinnen können. Die gerüchteweise bevorstehende Einstampfung des ECW Brands – eine schlimme Sache. Doch was fällt den Optimisten hierzu ein? Genau, Abraham Washington. Wenn Du auch noch so ein schönes Haus einreißt – ein bisschen Scheiße, die noch in den Rohren hing, erwischt Du immer. Blöd nur, dass Alicia Fox derzeit noch dem RAW-Brand angehört. WWE.com nennt sie sogar im Rahmen derer 10 Superstars, denen Sie Championship-Gold für 2010 zutrauen. Kann ja nur ein schlechter Scherz sein – in meinen Augen ist Fox die unwichtigste aller Diven, was sie somit zur unwichtigsten Person der unwichtigsten Division macht. Was sie schlussendlich ziemlich… unwichtig dastehen lässt. Hoffen wir auf einen rechtzeitigen Trade zur ECW… Batista hingegen erlebt derzeit seinen zweiten Frühling, denn endlich ist er Heel geturnt. Mit Pfeil und Bogen katapultierte ihn das wieder in den Main Event und in Programme mit dem Undertaker und Rey Mysterio. Batista ist damit der erste Mann, für den sich eine ernsthafte Prognose lohnt. The Animal wird 2010 World Champion, doch er wird nicht WrestleMania headlinen. Ende des Jahres ist er außerdem wieder Face. Face, ja, auf dem Weg dorthin scheint sich ja momentan auch zumindest andeutungsweise die gute Beth Phoenix zu befinden. Mutig, aber sicherlich machbar. Beth muss einfach zurück an die Spitze der Women’s Division und 2010 wird es passieren, da bin ich mir sicher. Sie wird bei WrestleMania um Damengold kämpfen. Big Dick Johnson wird 2010 sein WWE.com-Profil verlieren, ganz klar, denn ohnehin ist es nicht weniger als eine Absurdität, dass sein Charakter hier überhaupt aufgeführt wird und ich nicht direkt zu The Big Show übergehen kann. Die Tag Team Titelregentschaft war wie ein Katapult für den Hühnen – die Trennung von Jericho allerdings wie ein Paar Betonstiefel beim Schwimmen. WWE fällt es einfach unheimlich schwer, gute Geschichten mit dem Riesen zu erzählen und so scheint sein Rückschritt in die Midcard unausweichlich. Der Vollständigkeit halber nenne ich Brie Bella’s Namen. Verwendung habe ich für sie in meinen Gedanken nicht. Bei ECW hingegen macht ein junger Kommentator namens Byron Saxton einen wirklich ansehnlichen Job und ich bin mir wirklich sicher, dass wir ihn auch nach dem Comeback von Jim Ross weiterhin vor den WWE-Kameras sehen werden. Chance genutzt, würde ich mal sagen. Eine Chance bleibt jedoch etwas, auf das Carlito seit Monaten vergebens wartet. Gut, es ist kein Geheimnis, dass er sich lange schon den Heelturn gewünscht hatte – den hat er jetzt, doch eine Storyline bietet man ihm noch immer nicht. Eine echte, eine, die seinem ehemaligen Status und seinem Potenzial entsprechen würde. Für Carlito sehe ich 2010 schwarz – nicht, weil er es nicht könnte, sondern, weil man mit ihm anscheinend nicht so recht will. Das ist so schade. Für Caylen Croft hingegen stehen die Sterne wirklich gut. Seine Darstellung bei ECW lassen auf einiges hoffen und ich wage zu behaupten, dass sich für ihn eine Tag Team Titelregentschaft in 2010 andeutet.

Gruppe 2

	Lange schon gab es Gerüchte, Pläne und erste House-Show-Tryouts für das „Haas Knox“ Tag Team. Ob das allerdings die ultimative Lösung sein wird, die Charlie Haas noch ein weiteres Jahr bei WWE halten kann? Ich denke, man sollte bei WWE einfach einsehen, dass man nicht zueinander passt. Charlie Haas und World Wrestling Entertainment – das ist es irgendwie nicht. Lasst Charlie gehen, hier wird das doch nichts mehr. Ganz so anders sieht das bei Chavo Guerrero auch nicht mehr aus, hat man es 2009 doch geschafft, seinen Status wirklich in Grund und Boden zu booken. Mir fällt beim besten willen nicht ein, wie man Chavito da wieder herausholen will und daher sehe ich auch bei ihm 2010 als letztes Jahr auf der Gehaltsliste von WWE’s aktiven Wrestlern an. Ganz im Gegenteil zu Chris Jericho, dessen Potenzial und Präsenz deutlicher sind als das menschliche Verlangen nach Fleisch. Nur eine Randgruppe kann es verschmähen. Auch die muss man respektieren, aber… naja, im Glauben daran, dass es im Booking-Team von WWE wenige Talent-Vegetarier gibt, prophezeie ich Chris Jericho mehrere PPV-Main-Events und mindestens einen World Title Gewinn für 2010. Namensvetter Chris Masters hingegen kann sich schon mal auf ein Stable mit Chavo Guerrero und Charlie Haas einstellen – fragt sich nur bei welcher Liga. WWE wird es mit Sicherheit nicht sein. Noch immer ist mir unklar, warum man ihn überhaupt zurückholte, wenn man doch so gar nichts mit dem Masterpiece anzufangen weiß. Jede Minute TV Time wäre viel besser aufgehoben bei Christian, der das perfekte Comeback in 2009 hinlegte. Hätte ich einen Joker, der mir die Wahrwerdung einer Prognose in dieser Rubrik garantieren würde – meine Fresse, ja, dann wäre es der Money in the Bank und anschließende Titelgewinn von Captain Charisma in den kommenden 9 Monaten. Es muss einfach passieren. Vom MitB-Gedanken ließe mich einzig und allein der Traum von einer Fehde mit CM Punk abbringen, denn jede bisherige Zusammenkunft der beiden war magisch. CM Punk sitzt fest in der Upper Card im Sattel und ja, er wird auch wieder Main Events bestreiten. World Title Nummer 4 lässt aber wohl noch länger als 12 Monate auf sich warten. Etwas unklarer ist allerdings, wie es mit Cody Rhodes weitergehen wird. Auch wenn er eine wahnsinnige Entwicklung in der Legacy erlebt hat, dürfte wohl klar sein, dass beim Split nicht er, sondern sein Partner die Nase vorn haben wird. Ob Cody alleine funktioniert? Ich weiß es nicht, sehe aber etwas schwarz. Die Zeit um den Split herum wird sicherlich auch für Rhodes eine tolle werden, doch am Ende lachen die anderen. Womit wir bei Curt Hawkins wären, der immer noch im Smackdown-Brand gelistet ist. Sein Überleben als Mitarbeiter von WWE schätze ich so wahrscheinlich ein wie einen deutschen Sieg beim Eurovision Song Contest. David Hart Smith hingegen wird das beste Jahr seiner Karriere erleben. Bret Hart Hin oder Her, 2010 wird das Jahr der Hart Dynasty. Schon heute sind sie das einzige Team, dass denm Unified Tag Team Champions gerecht werden könnte und so muss es kommen, dass DH Smith dieses Jahr auf der WrestleMania Card stehen wird. Dolph Ziggler handelt WWE.com indes als den wahrscheinlichsten Neu-Titeträger für das neue Jahr. Sollte man bei ihm also tatsächlich von der üblichen Vorgehensweise abweichen, gut gepushte Midcarder nach erster verlorenen Fehde fallen zu lassen? Ich kann’s mir ehrlich gesagt nicht vorstellen und sehe Ziggler für dieses Jahr nicht mit Gold um die Hüften.

Gruppe 3

	Drew McIntyre war da wesentlich effektiver in seiner Jagd auf den Intercontinental Title. Angekündigt wurde er durch den Chairman als künftiger World Champion. Die Kommentatoren arbeiten aufgrund der ausbleibenden Publikumsreaktionen schon kräftig an der Wiedergutmachung dieser Aussage und legen McMahon in Mund, den Schotten lediglich als zukünftigen Champion (ohne World) angekündigt zu haben. Das hat Drew erreicht und wenn es nicht bald eine vernünftige Storyline für ihn gibt, dann bleibt seine jetzige Phase wohl sein WWE Zenit. Womit wird bei dem Mann mit dem Dauerzenit sind. Edge wird demnächst zurückkehren und bei seiner Rückkehr wird er mehr tun, als einfach ein Match zu gewinnen, das ist nicht sein Stil. Adam Copeland wird natürlich wieder World Champion werden und Pay Per Views headlinen. Wollen wir mal abwarten, ob das als Face funktioniert – spätestens Ende des Jahres, da bin ich mir sicher, dürfen wir Fans ihn aber bestimmt wieder hassen. Kommen wir vom Ex-Ex zum Ex von Vickie Guerrero. Eric Escobar. Doch wo Edge sicherlich den Status des WWE Superstars behalten wird, dürfte Escobar hier weiter Ex-en. Ich habe keine Ahnung, was das mit ihm sollte, vermute aber, mich am Ende des Jahres nicht einmal mehr an ihn erinnern zu können. Ein klein wenig mehr Hoffnung setze ich hingegen immer noch in Evan Bourne. Für einen Moment glaubte ich am 04.01. wirklich, dass man ihn gegen de WWE Champion auf die Rumble-Card bringen würde. Klar, Pustekuchen, aber vielleicht wäre ja mindestens mal eine echte Fehde drin, vielleicht sogar um einen Titel oder gar die Teilnahme am Money in the Bank Ladder Match. Ich glaub an Bourne. Genau wie ich an Ezekiel Jackson glaube – denn in meinen Augen könnte er ein zweiter Batista werden. Unscheinbar eingestiegen, aber durchaus mit dem Blick und vor Allem den Look für’s Wesentliche. Es war gut, ihm zunächst Regal an der Seite zu belassen – denn der Split von eben jenem könnte das Sprungbrett für Big Zeke sein und irgendwie glaube ich fest daran, dass es ihm gelingen wird. Ezekiel Jackson, und jetzt kommt eine der vielleicht waghalsigsten Voraussagen, wird 2010 um einen World Title kämpfen. Das wird Finlay voraussichtlich nicht tun und vielmehr bin ich auch der Meinung, dass man mit dem Iren eigentlich nun alles erzählt hat, was mit ihm zu erzählen war. Die nette Abschiedsstoryline ist man ihm noch schuldig und ich denke, dass diese 2010 kommen wird. Gail Kim ist dann wieder so ein Fall aus der Kategorie Chris Masters, mit dem Unterschied, dass ich mich auf ihr Comeback wirklich gefreut hatte. So sehr ich es ihr auch wünsche, wird WWE wohl wieder mal nicht erkennen, was man an ihr hat und so bleibt Gail Kim ein unscheinbares Figürchen in der Midcard der Women’s Division. Goldust hingegen wird vermutlich aufsteigen, aufsteigen zum Edeljobber der ECW und damit Tommy Dreamer’s Platz einnehmen. Obwohl ich noch immer der Meinung bin, dass man Goldust mit der richtigen Geschichte und dem richtigen Aufbau in Main Event Regionen pushen könnte. Wie gerne würde ich noch einmal eine gute Geschichte zwischen dem Goldjungen und dem Undertaker sehen – doch das bleibt Traum, ähnlich wie das Anknüpfen von Gregory Helms an frühere Erfolge. Das Programm mit Burchill war toll, doch was kommt dann? Ich sage TNA. Und seinen Farbenvetter Hornswoggle kann er von mir aus gleich mitnehmen. Wenn schon nicht bis nach Orlando, dann doch wenigstens bis vor die Tür. Am besten man begräbt den Charakter gemeinsam mit der Verabschiedung Finlays, denn für absolut nichts, was 2009 mit dem kleinen Bastard veranstaltet wurde gibt es eine Entschuldigung.