Gruppe 4

Mann, was hatte Jack Swagger doch für einen gewaltigen Status, als er ECW verließ. Ich hätte so viel darauf gewettet, dass er in World Title Matches bei PPVs antritt und was ist? Er scheint gebucht für Superstars und wechselt sich mit Sieg und Niederlage mit ungepushten Leidensgenossen ab. Bloß keine Stellung beziehen, liebes Booking Team. Noch ist aber nichts verloren und ich denke, man wird Swagger wieder aufnehmen. Der US Title muss doch einfach drin sein. Prognosen für Jerry Lawler sind eigentlich fast überflüssig. Er wird kommentieren. Jillian Hall wird singen und dabei gewaltig nerven. Vielleicht ist auch mal wieder ein bisschen Botox für sie drin – irgendwo muss es da doch noch ein Fältchen geben, wo noch was reinpasst. Jim Ross kehrt hoffentlich bald an seinen abgestammten Platz zurück und Jimmy Wang Yang kann sich glücklich schätzen, diesen behalten zu dürfen. WWE braucht Jobber und mit Jimmy hat man einen, der es schafft, aber auch wirklich jeden offensichtlich untalentierteren Gegner gut, stark und böse aussehen zu lassen. Das wird ihm seine Arbeitsstelle sichern, wenngleich die Verschwendung seines Talentes ein riesengroßer Witz ist und bleibt. Mit John Cena haben wird endlich mal wieder einen Big Name in dieser Reihe, dessen Prognose weitaus leichter fällt als die seines Namensvetters John Morrison. Cena wird wieder Champion werden, allerspätestens bei WrestleMania – seine Teilnahme am WWE Title Match scheint so gut wie gesichert, in welcher Rolle auch immer. Morrison hingegen ist auf dem Sprung. Eigentlich muss er es dieses Jahr packen, allein um nicht den Anschluss zu verlieren. Doch ich bin noch immer unschlüssig, ob es auch tatsächlich passieren wird – als Face vermutlich kaum, und wenn dann sicher nicht erfolgreicher als ein CM Punk bei dessen erstem Run. Es tut mir wahnsinnig leid, aber ich denke, dass John Morrison auch 2010 den Sprung an die Spitze verpassen wird. In der Gruppe der Redner sind auch die Prognosen für Josh Matthews und Justin Roberts schnell gestellt, wobei letzterer als WWE’s eindeutig bester Announcer weitaus fester im Sattel sitzt. Matthews macht keinen schlechten Job, ist aber auch noch nie durch etwas aufgefallen, was ihn in irgendeiner Weise nicht vollständig austauschbar wirken lässt.  Ähnliches gilt mittlerweile leider auch für JTG, dessen Unterhaltungswert in den letzten Wochen für mich in Tekkno-Team-2000-Regionen gerutscht ist. Der Junge ist talentiert, doch er braucht Futter in Form von Weiterentwicklung und Storylines wie jeder andere auch. Eine Prognose ist schwierig, aber laut aktueller Stimmungslage alles andere als rosig.

Gruppe 5

Jahr für Jahr warten wir auf den so verdienten großen Push der so großen, so roten Maschine. Aber irgendwie verpufft immer alles, was ein wenig nach Würdigung von Kane aussieht. Ansätze lassen sich schon fast nicht mehr ernst nehmen und so prognostiziere ich ihm auch für 2010 nicht mehr als seinen Midcard-Status, aus dem er immer mal hier und dort entfernt wird, wenn man ihn an anderer Stelle benötigt. Wie es mit Kelly Kelly weitergeht, also in welchen Storylines, etc., ist so egal wie Neun Live – Hauptsache es gibt sie noch. Keine Ahnung, womit sie bei mir diese Sonderstellung verdient, aber das Mädel hat einfach was. Genau wie Kofi Kingston – und das ist eine kleine Sensation, denn seit seinem Debüt vermochte ich das immer zu übersehen. Kofi ist jetzt auch endlich bei mir angekommen und ich rechne 2010 noch nicht mit dem ganz großen Durchbruch, aber immerhin mit der Vorbereitung dessen. Kofi wird in World Title Matches stehen und am Ende des Jahres ein aufstrebender Heel sein. Schwierig, aus solchen Vorschusslorbeeren eine passende Überleitung zu Kung Fu Naki auf die Beine zu stellen. Vor Allem habe ich ihn, jetzt wo ich so seinen Namen lese, gefühlt seit der Steinzeit schon nicht mehr gesehen. Was macht Funaki eigentlich? Komisch… Naja, aber er hat bei WWE schon so viel überstanden, dann übersteht er dieses Jahr sicherlich auch noch. Selbiges sage ich Layla voraus, die zwar im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen wirklich charismatisch ist, aber dennoch stets verpasste, eine relevante Rolle zu spielen. Die scheint sie nun endlich, zumindest teilweise im blauen Brand gefunden zu haben – mehr als eine Komparsin ist sie allerdings, wenn wir mal ehrlich sind, nicht. Ich denke, das wird sie wohl auch niemals werden. Wer es allerdings geschafft hat, ist Luke Gallows. Wirkte das Festus-Gimmick doch wie eine dinsmore’sche Einbahnstraße. Doch mit Festus hat man eben genau das gemacht, wonach wir bei dem Eugene-Charakter immer geschrien haben – man hat ihn erklärt und verändert. Und vor Allem: erklärt verändert. Das tut ihm gut, das tut Punk gut. Sie stehen nun an der Spitze der aufblühenden Tag Team Division und dürfen sich mit der dX messen. An der Seite eines Jesse hätte Gallows da doch wohl eher etwas verloren ausgesehen. Und dennoch, auch wenn die Entwicklung ja toll ist, wird auch Luke Gallows wohl eher nicht aus dem Schatten CM Punks schreiten können. Aber muss ja auch nicht, einfach mal bescheiden bleiben. Bescheiden – perfekte Vorlage zur Überleitung zu unser aller Diva of the Year – Maria! Hm. Ja. Meine Prognose: diesen Slammy wird sie 2010 nicht noch einmal gewinnen. Schwieriger erscheint mir die Vorhersage für Mark Henry. Er macht einen guten Job in der RAW Midcard – glänzt aber mehr dadurch, die Storylines anderer Kollegen voranzutreiben, als selbst Geschichten zu erzählen. Dummerweise macht ihn das entbehrlich. Als Face geht das sehr zu Lasten der Halbwertzeit und das könnte für Henry bei einer erneuten Entlassungswelle gefährlich werden. Verbunden mit dem erneuten Heelturn in die Rolle, die ihm eigentlich viel besser steht kann aber immer mal wieder ein kurzes Intermezzo im Main Event drinnen sein. Beides halte ich für möglich. Ersteres für wahrscheinlicher.

Gruppe 6

Das Diva’s Title Turnier wird sicherlich wenig Überraschungen bringen und als eindeutige Favoritin sehe ich hier die ehemalige Titelträgerin Maryse. Sie hat es geschafft, durch eine funktionierende Ausstrahlung und die notwendigen In Ring Skills, sich fest in den Women’s Division festzusetzen. Das gelingt nicht vielen auf eine glaubhafte Art und Weise. Daher wird Maryse definitiv wieder Damengold um die Hüften tragen – und wie ich finde, vollkommen zu Recht. Matt Hardy hingegen hat es geschafft, mich zu langweilen. Gut, das ist jetzt nicht sonderlich schwierig, ganz im Gegenteil, ich langweile mich sogar beim Fallschirmspringen – aber ich mochte Matt Hardy eigentlich immer. Er hat mich irgendwie verloren, als er nach seinem Comeback aussah wie eine Kaktusfeige und ohne Grund auf seinen Heelturn schiss. Seitdem habe ich dieses drängende Überflüssigkeitsgefühl bei Matt und es würde mich in keinster Weise stören, wenn er seinem Bruder in Richtung Hogania folgen würde. Warum auch nicht – bei TNA dürfte er mit seinem Lebenslauf bei seinem Debüt bestimmt locker direkt mit Chris Daniels oder Abyss einen ehemaligen Main Eventer besiegen. Namensvetter Matt Striker hat den Sprung vom verzichtbaren Wrestler zum unverzichtbaren Kommentator vollständig geschafft – auch wenn ich ihm das Verkorksen des Christian-Comebacks noch immer nicht wirklich verziehen habe. Schwierig wird es für den ehemaligen Lehrer, wenn man das ECW-Produkt tatsächlich einstampfen sollte. Ich bin mir aber sicher, dass man eine Rolle für Striker finden wird und er auch Ende des Jahres noch in offizieller Funktion für WWE unterwegs ist. Melina hat ja etwas Pech gehabt. Grade wieder Chamionesse und in eine Fehde gestartet, verletzt sie sich. Vielleicht ist es aber auch eine Chance – denn als Face habe ich in ihr nie eine große Zukunft gesehen. Das Comeback sollte man dazu nutzen, sie wieder einen arroganten Heel over bringen zu lassen – denn das macht sie wie keine andere. Dann klappt’s auch wieder mit dem Titelgold. Ganz bestimmt. Michael Cole ist mittlerweile eine Institution und auch wenn er oft kritisiert wird, sehe ich in ihm einen ebenso unverzichtbaren Teil der Shows wie auch in Matt Striker. Der Trade zurück zu Smackdown im Tausch gegen Good Old JR scheint in meinen Augen aber unabdingbar. Im Alphabet folgen nun zwei Damen, die in meiner Gunst kaum unterschiedlicher stehen könnten. Mickie James bildet dabei die Spitze des empor gestreckten Giraffenkopfes ab, während Widersacherin Michelle McCool der Dreck unter den Hufen selbigen Tieres ist. Ja, wir wissen, dass es förderlich ist, mit einflussreichen Menschen zu schlafen und haben es vermutlich auch alle schon getan. Oder zumindest drüber nachgedacht. Oder davon geträumt. Aber es muss ja nicht die Regel sein. Mickie hat mit einem Vollpfosten wie Kenny Dykstra gepennt und es dennoch in der Gunst der Fans zur Nummer 1 der WWE Damen geschafft – dass sie Michelle McCool unterliegt kann also maximal Bestrafung für die Wahl ihrer Sexualpartner für Mickie sein und weniger Belohnung für selbigen Grund für Michelle McCool. Intern haben sie allerdings beide den Status des Top-Draws ihrer Division und diesen werden sie vermutlich auch behalten, bis Shawn Michaels den Undertaker endlich in Rente kickt. Kommen wir zu Mike Knox, einem der – wie ich schon so oft schrieb – größten Mysterien der WWE’schen Gehaltslisten. Er fing so unglaublich belanglos an und schaffte es dennoch, jede Entlassungswelle zu überstehen. Dann wuchsen seine Haare ins unermessliche und er wurde mit dem neuen Rapunzel-Gimmick bis in die Elimination Chamber gebookt. Heute teamt er mit Charlie Haas und unterliegt einem Team aus Slam Master J und Jimmy Wang Yang. Weniger geht eigentlich nicht. Das ist, wie im Shufflepuck gegen diese Brillenschlange zu verlieren. Kennt noch jemand Shufflepuck? Naja egal. Es ist jedenfalls Schade, denn ich mag Knox. Aber Ende 2010 – ich denke, da wird WWE um einiges an Haaren ärmer sein.

Gruppe 7

Mr. McMahon hat sich gleich in der ersten Show des neuen Jahrzehnts in die vielleicht größte Storyline des Jahres gebookt. Historisch wird sein erstes Halbjahr werden, da bin ich mir sicher. Montel Vontavious Porter beweist sich derweil als wahres Stehaufmännchen. Immer wenn man denkt, die WWE habe ihn nun endgültig fallen gelassen, taucht er plötzlich wieder auf und will eine Rolle spielen. Man hat aber schon ziemlich viel kaputt gemacht und nachdem er wirklich lange Zeit als Most Valuable Player der Zukunft gehandelt wurde, läuft seine Uhr immer mehr und mehr ab. MVP wird trotz dieses blöden Vergleiches zwischen der tickenden Uhr und seinem Entrance Theme auch 2010 kein World Champion werden – wahrscheinlich kann er froh sein, wenn es in der Midcard mal wieder für Gold reicht. Natalya hatte ich kurz vor ihrem Debüt hingegen als neuen MVP der Women’s Division gesehen – dann kam die Niederlage gegen Michelle McCool, die ich ja (hatte ich es schon erwähnt?) kacke finde und auch damals schon fand. Mit der Hart Dynasty kam der Aufschwung und ich habe immer noch Hoffnung, dass man Nattie in diesem Zuge den verdienten Push zugesteht. Ja, und ich möchte diesen für die kommenden Monate und ja, ich denke er wird passieren. Was hingegen mit Nikki Bella passiert ist mir ungefähr so egal wie der Blutdruck von Kängurus. Ein Wortspiel welches ohne Anpassungsbedarf auf Primo übertragen werden kann. Der kleine Mann ist zwar talentiert, aber arbeitet momentan mit so viel Charisma wie ein Stück Torf. Primo wirkt fehl am Platz, er wirkt verloren im großen WWE-Zirkus. Immer wenn ich ihn sehe, zwischen all den Stars und Entertainern, kommt er mir vor wie ein Mann mit einer Gabel in einer Welt voller Suppe. Irgendwie hoffe ich immer noch, dass man ihm einen Gimmickwechsel gönnt und sein Talent nutzt – aber so richtig stark ist diese Hoffnung ehrlich gesagt nicht. Mit R-Truth hat man ja 2009 immerhin bewiesen, dass man durchaus  auch mal den Mut hat, ungepushtem Bodensatz der Cards mal aufzuhelfen. Bleibt man dran, kann das was werden. Glaubt man dran, ist man selbst schuld. Randy Orton allerdings startet schon gleich mal wieder mit einem Titelkampf ins neue Jahr und trotz seiner enormen Präsenz 2009 kann es 2010 für ihn ja eigentlich nur bergauf gehen. Die Legacy wird sich splitten und Orton’s primäres Ziel muss dabei sein, Cody Rhodes und ganz besonders Ted DiBiase over zu bringen. Ich glaube, das wird er auch schaffen und spätestens in Jahreshälfte Nummero 2 ist es dann auch für ihn wieder Zeit mit Gold um den Hüften zu headlinen. Ranjin Singh ist ein unwichtiger On-Air-Charakter und lässt mich deshalb auch direkt zu Rey Mysterio weiter springen. Unser aller Lieblings-Luchadore hat es einfach geschafft. Rey Mysterio wird vermutlich niemals wieder unwichtig werden und es riecht für mich sehr sehr streng nach Mysterio’s zweitem World Title Run, wenn ich so über die kommenden 12 Monate sinniere. Für Rosa Mendes wird sich dieses Jahr zeigen, dass sie mit ihrem Schützling auf genau das richtige Pferd gesetzt hat. Es ist wie mit Kapern, die an sich ja gar keine Daseinsberechtigung auf den Speisekarten dieser Welt hätten – hätten sie eben nicht eines Tages auf das richtige Pferd gesetzt und sich den Königsberger Klopsen angeschlossen. Heute gehören sie halt einfach zum Gericht dazu, auch wenn kein Mensch weiß warum. Gewohnheit eben. Steht so im Rezept. Rosa Mendes ist eine Kaper und auch wenn ich sie nicht mag, wird sie genau wie die Kaper auch weiter als solche auf der Karte stehen.

Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!