If NOW were THAN...
...wenn damals heute wäre.

Was, wenn der liebe Gott ein Wrestlingfan wäre? Was, wenn er keine RAW-Show verpasst, wenn er Fan der Cruiserweightdivision bei Smackdown wäre und es bei WrestleMania 1 nur donnerte, weil er vorm Fernseher saß und beobachtete wie der unsterbliche Hulk Hogan zusammen mit B.A. Baracus gegen zwei der größten Stars der damaligen Zeit Wrestlinggeschichte schrieben?

Seien wir ehrlich – wenn der liebe Gott tatsächlich Wrestlingfan wäre, dann hätte er Vince McMahon schon längst in den Arsch getreten. Aber trotzdem, die Vorstellung an eine derartige Position und die Rolle als Wrestlingfan fasziniert mich. Gehen wir mal nicht soweit, Gott als Wrestlingfan darzustellen. Was, wenn Bruce Allmächtig Wrestlingfan wäre? Ein Mensch wie Du und ich, der für 24 Stunden die Allmacht besitzt, der machen kann was er will, der sich an keine Regeln, keine Spielchen halten müsste. Man nehme an, dieser Mensch wäre Wrestlingfan und würde sich einen Lebenstraum erfüllen. Er würde eine Wrestlingshow booken. Eine Show, bei der er auf nichts achten müsste. Nicht auf Verletzungen, nicht auf Zugehörigkeiten zu Ligen, Ländern oder gar Generationen. Ein Funaki hätte in seinem Roster denselben Stellenwert wie ein Hulk Hogan, ein Bruno Sammartino steckt im selben Lostopf wie Ken Kennedy. Keine Grenzen würden ihn bei Erstellung seiner Card beeinflussen – nicht die Zeit, nicht das Leben, nicht einmal der Tod. Er würde diese eine Show schreiben können, dieses eine Spektakel, an dem alles möglich wäre, so unmöglich es auch ist.

Stellt Euch vor, diese Möglichkeit würde es geben. Stellt Euch vor, ihr wärt Bruce Allmächtig – ihr hättet 180 Minuten, das größte Roster der Geschichte, eine Halle, ein Publikum und eine Nacht, in der ihr machen könnt, was immer ihr wollt. An der ihr auf die Card setzen könnt, wen immer ihr wollt. Matches, nach denen ihr Euch immer gesehnt habt, Wiedersehen mit Stars, die ihr vermisst, Erinnerungen, die ihr erneut erleben wollt. Ihr seid Bruce Allmächtig.

Mir geht bei dem Gedanken daran einer ab.
Eine Card, die daraus resultiert, würde niemals die „Card der Cards“ sein – eine Show, die sich daraus ergibt muss nicht zwangsläufig die besten und verdientesten Wrestler aller Zeiten aufführen. Schließlich habe ich Lou Thesz nie live gesehen und Pedro Moralez kenne ich nur aus alten Videomitschnitten, Buddy Rogers ist für mich nur ein Foto und Ivan Koloff nur ein Name. Ich bin ein Sohn des Sports-Entertainment, groß geworden in einer Wrestlingwelt regiert über Jahre von Namen wie Hulk Hogan, Bret Hart, Steve Austin und Triple H. Die Attitude-Ära hat mich geprägt und so auch einen eventuellen Auftritt als Bruce Allmächtig.

Dieses soll ein Versuch sein.
Ein Experiment, die Frage zu beantworten, was ich mit den Mächten machen könnte. Und ich hoffe, dass ich beim Ergebnis Genugtuung verspüre, dass das dabei heraus kommt, was mich und meine Sichtweise auf das Wrestling wiederspiegelt.

Das ist ein Versuch.
Ben spielt Bruce Allmächtig und füllt 180 Minuten, schöpft aus dem größen Roster der Geschichte und spielt Gott – Wrestlinggott. Wenn damals heute wäre und gestern übermorgen, dann wäre das meine Show: