20
|
"Get a look at greatness."
Randy Orton
|
Mit einer einzigen Promo wurde Randy Orton von einem aufstrebenden jungen Recken zu einem Star und eröffnet damit die Top20 der einflussreichsten, emotionalsten und bedeutsamsten Zitate und Catchphrases. Was Backstage mit Beschimpfungen des Publikums begann, mündete in einer großartigen Heelrede im Ring. "Greatness has entered the ring! Thank you very much. You may bow at will!". An diesem Abend verbeugte ich mich tatsächlich vor Randy Orton.
|
|
|
19
|
"Die, Rocky, die!"
Fangesang
|
Es war einfach zu früh für Rocky Maivia, als er nur wenige Wochen nach seinem Debut Intercontinental Champion wurde. Ein Publikum, dass aalglatte Faces vergötterte gab es nicht mehr und so war es mehr als plausibel, dass der Smilie-Charakter von the Rock nicht akzeptiert wurde. Der angestrebte Jubel stellte sich in blankem Hass dar - kreierte nebenbei aber den wahrscheinlich neben Hogan und Flair größten Star in der Geschichte des Sport-Entertainments. Maivia musste weichen - Grund dafür war nicht zuletzt dieser herabwürdigende Fangesang... |
|
|
18
|
"Finally..."
the Rock
|
"...the Rock has come back to the World Wrestling Federation." Dwayne Johnson kreierte sich selber und wurde damit legendär. Unter den vielen Catchphrases vom "Most electifying Man in Sports-Entertainment" hat keine einen so großen Wert wie das simple "Finally". Noch heute stehen die Hallen dieser Welt Kopf, wenn eine Zeitung auf dem Titan Tron zu sehen ist und hinter ihr eine Stimme ertönt, die eben dieses Wort ausspricht. Mick Foley nannte es "Cheap Pops", bei the Rock tobt die Menge, ohne dass das Nennen des Veranstaltungsortes "billig" wirkte. |
|
|
17
|
"I am a Wrestling God!"
John Bradshaw Layfield
|
Es gibt im Sports-Entertainment wohl kaum ein besseres Beispiel für eine Karriere, bei der zum exakt richtigen Zeitpunkt der Turbo gezündet wurde. Bradshaw begann als 08/15-Cowboy, wurde dann zum schwarzbärtigen Cowboy, dann zum Jünger der Apokalypse und schließlich zum biertrinkenden Leihbodyguard. Seine Coolness wuchs mit jedem dieser Gimmicks und erreichte seinen Höhepunkt, als er der APA entfleuchte und zu John "Bradshaw" Lafield mutierte. In kurzer Zeit fand er sich im Main Event wieder, war WWE Champion und legte eine der besten Titelregentschaften der vergangenen 5 Jahre aufs Parkett. Wenn auch nicht als In-Ring-Performer, war JBL genau das, was er immer vorgab zu sein: Ein wahrer Wrestling-Gott. |
|
|
16
|
"We got 2 words for ya… Suck it."
d-Generation X
|
In der Geschichte des Sports-Entertainment gab es viele großartige Stables, aber es gab nur eine d-Generation X. Das ist Fakt. Die Frage nach den zwei Wörtern besitzt eine Magie wie kaum eine Catchphrase in dieser Aufzählung und nicht zuletzt aufgrund dieser Identifikationsmerkmale war die dX über Jahre hinweg so dermaßen erfolgreich. Spätestens bei der Neuauflage 2006 sah man, dass das Gimmick des Stables in den Catchphrases verschwamm und die Stimmung durch das Handzeichen und die Mikrophone erzeugt wurde. Zwei Wörter gibt's von mir: Großes Tennis. |
|
|
15
|
"What!?"
Stone Cold Steve Austin
|
Ob es Steve Austin damals bewusst war, was er damit anrichtete? Ich denke, die ganze "What"-Sache war eigentlich nur für eine einzige Promo gedacht. Pustekuchen - Wochen, Monate, gar Jahre schreit das Publikum in den Redepausen eines jeden Heels diese vier Buchstaben und das obwohl Austin mit WWE noch ungefähr so viel zu tun hat wie Britney Spears mit Erotik. Austin tat den Wrestlingfans dieser Welt mit seinem "What" einen riesigen Gefallen und machte Kurt Angle auf ewig neidisch - denn wenn man ihn sah, als Heel oder Face, brüllten alle immer nur "You Suck". |
|
|
14
|
"You screwed Matt!"
Fangesang
|
Bei jedem erdenklichen Auftritt von Edge und/oder Lita ertönte lautstark das "You screwed Matt" oder "We want Matt" - eine Sensation, wenn man bedenkt, dass Matt Hardy bei seinem Abgang bestenfalls einen durchschnittlichen Midcardstatus besaß. Was daraus entstand war eine der großartigsten Storylines der letzten zehn Jahre, die nach einem genialen Start leider in Bookingunlust verpuffte. WWE verpflichtete damals einen Wrestler den sie kurz zuvor feuerten, nur weil das Publikum danach verlangte. Sowas gab es zuvor wahrscheinlich noch nie und wird es wohl auch nie wieder geben. Eins zeigte die ganze Dreiecksgeschichte aber sehr deutlich: Welch ungeheure Macht der Fan gepaart mit dem Internet in der heutigen Zeit besitzt. |
|
|
13
|
"I'll be okay."
Eddie Guerrero
|
"I won back my respect when shaking hands with you at No Mercy. It is all fun 'til you get caught. I'll be okay." - Ein auf den ersten Blick unbedeutender Satz eines großartigen Entertainers. Wie unbedeutend kann ein Satz wie "I'll be okay" aber sein, wenn es der letzte gesprochene Satz in den TV-Shows war, den ein Mann vor seinem überraschenden Tode ausspricht. Heute sind diese paar Wörter Synonym für die Legende des Eddie Guerrero, eines Mannes der so sehr viel erreicht hat - Erfolge, Titel und vor Allem Menschen - dass sein Tod die Wrestlingwelt schockierte, wie es nur bei wenigen Beispielen aus der Vergangenheit der Fall war. Wenige Sätze wurden direkt nach der Todesnachricht so häufig zitiert wie Eddies "I'll be okay.", denn irgendwie war er Huldigung und Trost in einem. |
|
|
12
|
"OH MY GODDDD!!!"
Joey Styles
|
Gibt es geileres, als wenn man einen optischen Leckerbissen im Wrestlingring geboten bekommt und dieser vom größten Mark der Welt, Joey Styles, mit einem seiner unverkennbaren "Oh my Goddd!"'s untermalt wird? Styles schafft es durch seinen Stil, eine Stimmung aufzubauen, wie ich es bei noch keinem anderen Kommentator vor oder nach ihm verspürt habe. Leider hat das unter dem Banner von World Wrestling Entertainment ein wneig abgenommen - da diese Ausbrüche aber häufig Joey's tatsächlicher Emotion entstammt, rutscht es ihm auch heute noch manchmal raus. Und das tut jedes Mal wieder aufs neue so verdammt gut. |
|
|
11
|
"I'm the best there is, the best there was, the best there ever will be!"
Bret Hart
|
Viel sprechen musste Bret Hart in seiner Karriere nie - sein Status war klar, seine Ziele eindeutig. Dieser eine Spruch fiel jedoch zu jeder sich bietenden Gelegenheit. Nicht, weil es sein musste, nicht weil es ein überdurchschnittlich kreativer Spruch war und erst recht nicht, weil er Grundlage eines ausgetüftelten Gimmicks war. Nein. Dieser Spruch fiel nur aus dem Grund: weil es die gottverdammte Wahrheit war, ist und vermutlich auch für immer sein wird. |
|
|
10
|
"Ladies and gentlemen, boys and girls, children of all ages: D-Generation X proudly brings to you - its World Wrestling Federation Tag Team Champions of the World: "The Road Dogg" Jesse James, "The Bad Ass" Billy Gunn - the New Age Outlaws!"
New Age Outlaws
|
Ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr die Catchphrases die dX dominierten. Der Road Dogg und auch Billy Gunn waren nie die größten Stars der Liga, sie strotzten nie vor einer Überportion Charisma und erst recht nicht vor besonderer Begabung in Sachen In-Ring-Performance. Aber als Team, als New Age Outlaws, wurden beide zu Legenden. Jeder Zuschauer hielt die Luft an, wenn der Road Dogg zu seinem Mikrofon griff und sich und seinen Partner ankündigte. Bei aller Klasse, die Triple H und Shawn Michaels damals besaßen und auch heute noch besitzen: An diesen Performance konnten sie niemals im dX-Gewand herankommen. |
|
|
9
|
"You screwed Bret!"
Fangesang
|
Es begann mit dem Montreal Screwjob und es endete nie. Bei jedem Auftritt, den World Wrestling Entertainment nach dem Screwjob auf kanadischem Boden abhielt, ertönte der laute Gesang wenn Vince McMahon, Shawn Michaels oder Earl Hebner auftraten. In regelmäßigen Abständen sorgte das für wilde Diskussionen, ob man den Screwjob nicht langsam mal vergeben sollte oder nicht. Für die drei betroffenen Charaktere sicherlich keine ihrer schönsten Momente - wäre ich allerdings Bret Hart und würde zehn Jahre nach Montreal vor meinem Fernseher sitzten und die Fans das "You screwed Bret!" schreien hören, dann würd ich mich in vollendeter Genugtuung zuürcklehnen und den Moment genießen. |
|
|
8
|
"Bret screwed Bret."
Vince McMahon
|
Vince McMahon, der Auslöser des Montreal Screwjobs, war direkt nach der Survivor Series dann irgendwie in einer doofen Situation. Zwar funktionierte sein Plan, den Gürtel per Betrug aus den Händen des abwandernden Bret Hart zu ziehen - so unauffällig wie er sich gewünscht hatte, ging das ganze dann leider aber doch nicht über die Bühne. Er musste reagieren. Sein Ausweg aus der Misere war eine der berühmtesten Shoot-Reden der WWE-Geschichte: Das Sit-Down Interview mit Jim Ross, in dem Vince McMahon zu den "You screwed Bret"-Vorwürfen Stellung nahm. Haarscharf entlang des Kayfabe ging das Interview in die Geschichte ein, besonders dieser eine Satz: "Bret screwed Bret.". |
|
|
7
|
"What'cha gonna do... What'cha gonna do, brotherm when Hulkamania runs wild on you?"
Hulk Hogan
|
Ob man ihn nun mag oder nicht - Hulk Hogan ist und bleibt die größte Figur in der Geschichte des Sports-Entertainments. Gerade in der heutigen Zeit, deren Fangemeinde geprägt durch das Smart-Mark-Tum ist und reine Charismafiguren ohne Wrestlingskills wie es Hulk Hogan nunmal ist, eher auf der Abschussliste stehen, haben es solche Charaktere unter den Kritikern schwer. Wenn es dann allerdings soweit ist und der Hulkster tatsächlich im Ring steht und sein "Whatcha gonna do..:" durch die Hallen pfeift, dann ist auch der letzte Kritiker für einen kurzen Augenblick kein Smart-Mark mehr, dann ist er Hulkamaniac. |
|
|
6
|
"You're Fired!"
Vince McMahon
|
Vince McMahon ist ein Genie. Hinter der Kamera, als Leiter eines großen Unternehmens, dass weltweit Millionen Menschen unterhält. Genau dieses Genie hinter der Kamera nutzte er einst aus, um sich selbst in die Shows zu schreiben. Nicht seines Egos willen, sondern weil er das Potential seines Charakters erkannte. Und es funktionierte wie Sau - seit vielen Jahren spielt McMahon den Chairman nun auch vor der Kamera und avancierte innerhalb kürzester Zeit zu einem der stärksten und beständigsten Charaktere des Produkts. Dabei ist das "You're Fired!" zum Inbegriff dessen geworden - dem Pendel zwischen seiner tatsächlichen Macht, dem Sport, der Unterhaltung und der großartigen Show. |
|
|
5
|
"Rest in Peace."
The Undertaker
|
Spricht man von Wrestling und von starken Charakteren, kann das Gespäch niemals beendet werden ohne dass der Name des Undertakers gennant wurde. Neben Hulk Hogan gibt es wohl kaum einen Mann, der auch außerhalb der Szene einen so hohen Bekanntheitsgrad besitzt wie der Deadman. Und das, obwohl er über Jahre hinweg nur drei Wörter sprach. Aber die haben funktioniert und tun das im Gegensatz zu vielen anderen Sachen aus dieser Zeit auch heute noch. So stand es gar nicht zur Debatte, ob ein weiterer Run des Undertaker im Gimmick des Deadman funktionieren könnte oder nicht. |
|
|
4
|
"If you smell what The Rock is cooking!"
The Rock
|
So wichtig der Anfang einer Promo auch ist und so unsterblich das "Finally" dadurch auch geworden ist - wahre Klasse besitzt die Promo in ihrem Abgang. Viele Beispiele dafür waren in den letzten 96 Nennungen schon vertreten, die unangefochtene Nummer 1 der Promo-Endsätze ist und bleibt aber das gewaltige "If you smell what The Rock is cooking!" von The Great One. Das Publikum liebt es und the Rock genießt bei jedem Mal das Spiel mit dieser Liebe - setzt Pausen ein, wirft Phrasen dazwischen, verändert Betonungen bis ins Absurde. Doch am Ende kommt immer das "is cooking" und die Massen toben. |
|
|
3
|
"This is not part of a wrestling storyline...
Something went terribly wrong."
Jim Ross
|
Bis dato schien es undenkbar, dass ein Offizieller der World Wrestling Federation das Wort "wrestling storyline" vor laufenden Kameras in den Mund nahm. Diese beiden zermürbenden Sätze erklangen jedoch wenige Minuten nachdem Owen Hart bei einem Stunt von der Hallendecke stürzte und dabei tödlich verunglückte. Die Kameras waren auf Jim Ross gerichtet, da nur wenige Meter vor seinem Kommentatorenpult um das Leben von Owen Hart gekämpft wurde. Jerry Lawler war beim Verunglückten und nahm wenig später mit erstarrter Mine neben seinem Kommentatoren-Kollegen Platz. Dieser Abend hat das Wrestlingbusiness verändert und es gibt wenig Sätze, die sich in meinem Kopf bezogen aufs Wrestling so festgebrannt haben wie dieser: Something went terribly wrong - und er beschreibt einen der bedrückendsten Momente meiner Karriere und der Karriere vieler anderer als Wrestling-Fan. |
|
|
2
|
"Woo..."
Ric Flair
|
Owen Hart blickte auf eine tolle Karriere zurück und schaffte es mit seiner genialen Flair-Kopie in dieser Liste auf Platz 51. Das Original jedoch blieb unerreicht, egal wie die Nachahmer auch immer hießen. Wenn irgendwo auf dieser Welt hart schallende Chops auf Brustkörbe gehämmert werden, wann immer Ric Flair durch die Vorhänge eine Halle voller kreischender Fans betritt und immer dann, wenn er seine Brust herausdrückt, das Kinn anhebt und seine Haare durch die Luft streicht, dann erklingt der Lieblingssound eines jeden Wrestlingfans - dann macht es "Wooo..." und der Fan weiß, das es gut war. |
|
|
1
|
"Talk about you Psalms, talk about John 3:16... Austin 3:16 says: 'I've just whipped your ass'!"
Stone Cold Steve Austin
|
Wir hörten Sätze, die Promos prägten - Gesänge, die die Massen erbeben ließen - Zitate, die Geschichte schrieben. Am 23.06.1996 wurde durch eine einzige Promo allerdings eine komplett neue Ära im Sports-Entertainment eingeleutet. Durch seine Siegesrede beim King of the Ring 1996 und die legendäre erste Nennung der "Austin 3:16"-Phrase eröffnete Steve Austin die Attitude-Ära und machte sich im selben Schritt zur Leitfigur der selbigen. Diese eine Rede beweist die ungeheure Macht des Wortes in einem Sport, in dem es eigentlich viel mehr um Athletik, Körperkontrolle und physiklische Interaktion gehen sollte. Und doch, wenngleich es auch den Ursprungsprinzipien dieses Sports widerspricht, sind es Sätze wie dieser, die Wrestling heutzutage zu einer so verdammt nochmal geilen Show machen. |