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Man weiß es nicht und wird es nachträglich auch nicht klären können, ob WWE dieses „Big Show vs. WWE Star“-Konzept nach Philadelphia genau wegen dieses Abends eingestampft hat oder es eh vor hatte. Zumindest beendete man die Vorgehensweise und begann endlich damit, sich auf die eigenen Gesichter zu konzentrieren. So nutze man die kommenden Wochen, um einen neuen Herausforderer aus dem ECW Roster zu finden und es waren Kurt Angle, sowie die wieder vollständigen Cheech&Chong, RVD und Sabu, den Slot unter sich ausmachten. Zu aller Überraschung ließ man tatsächlich Sabu den Spot gewinnen und man baute etwas in Richtung „Big Show und der böse Heyman gegen den echten ECWler Sabu“ auf. Das funktionierte, auch wenn das DQ-Finish des eigentlichen Titelkampfes mal wieder Kacke war. Das Szenario gipfelte schließlich sogar in einem Extreme-Rules-Match zwischen Heyman und dem ECW Original und irgendwie hatte man das Gefühl, das Gröbste nun zumindest Mehr oder Weniger überwunden zu haben.
Wie gesagt, wenn man sich drauf einließ, wenn man als Fan bereit war, sich und seiner Einstellung der ECW gegenüber zu ändern, dann war es mittlerweile möglich, Spaß bei den Shows zu haben. Der Rest der Shows war durch eine Minifehde zwischen den beiden Monstern Test und Mike Knox und den Originalen Tommy Dreamer und The Sandman geprägt, von der Siegesserie des debütierenden CM Punk, sowie einem interessanten Duo Thorn/Ariel und dem Comeback von Hardcore Holly. Es passierte wenigstens etwas. Kurzzeitig verfiel man allerdings alten schlechten Gewohnheiten und ließ den Champ gegen die dX antreten etwas, was somit nicht nur dem modernen Fan auf den Puffer geht, doch bereits in der Folgewoche gab es das würdige Titelmatch zwischen Herausforderer Sabu und dem Champ. Big Show siegte, aber dieses Mal hatte man dabei ein besseres Gefühl. Denn er besiegte einen gut aufgebauten Star des eigenen Rosters und eben keinen willkürlichen Herausforderer eines Fremd-Brands.
Per Einspieler kündigten sich derweil die Comebacks von Shannon Moore und Renee Dupree in neuen Gimmicks an und WWE verfolgte mit diesen beiden Herren eine interessante Taktik, um sie in der überarbeiteten Rolle dem Publikum vorzustellen: Man ließ sie gleich bei ihrem Debüt jobben. Das wirkte weird und das Beste an der Tatsache war, dass man damit nicht einmal einen tieferen Sinn verfolgte und die beiden nach langer Ankündigung schnell wieder sieglos aus den Sendungen verschwinden ließ. So wenig Sinn das machte, im restlichen Roster ließ man etwas passieren. CM Punk startete ein Programm mit Mike Knox um dessen Perle Kelly Kelly und Männer wie Matt Striker und Kevin Thorn bekamen regelmäßig Beef mit den ECW Originals. Originale siegten mittlerweile fast genausooft wie sie verloren, Hardcore Holly und Test etablierten sich als feste Größen, der Sandman kämpfte um den ECW Title und nur noch selten verirrte sich ein WWEler in die Dienstagsshow. Wrestlerisch wurde ECW on SciFi besser und besser. Gimmickmatches, interessante Konstellationen, spannende Charaktere. Die Show bekam Gesicht und es stand ihr.
Mittlerweile war es Herbst und es kündigte sich ein wichtiger Meilenstein für den jungen Brand an. Damals waren wir noch in einer Zeit, in der jedes Roster seine eigenen PPVs hatte und so sollte auch ECW mit einem solchen Roster-Only-PPV im Dezember debütieren. Und es gab ja auch mittlerweile Geschichten und ohne sie, das dürfte klar sein, wäre ein PPV zum Scheitern verurteilt. Umso überraschender war schließlich die Ankündigung im Oktober, man würde den ECW-PPV „December 2 Dismember“ mit einem Elimination Chamber Match headlinen wollen denn so spektakulär ein solches Match auch war, es band immerhin sechs Kontrahenten, die mehr oder weniger over sein mussten. Für einen PPV, der in der Regel sechs bis 8 Kämpfe präsentiert wurde es damit mit dem restlichen Roster für einen kleinen Brand wie ECW ziemlich eng. Einige Wochen vor dem PPV drehte sich bereits alles um die Chamber. Man veranstaltete Woche für Woche Qualifikationskämpfe und nach und nach qualifizierten sich Sabu, Test, Rob Van Dam und CM Punk für die Kammer, ein weiterer Slot blieb zu vergeben. Nachdem sich Smackdown-Superstar Bobby Lashley im Vorfeld schon des Öfteren ins Land der Extreme verirrt hatte, überraschte es am Ende wenig, dass er Teilnehmer Nummer 6 war.
Im Vorfeld des Großereignisses schaffte man es, ganze 2 Kämpfe auf die Card zu setzen. Das einzige angekündigte Match neben der Chamber war ein Tag Team Match zwischen den Hardy Boyz und MNM, welches somit vollkommen rosterfremd war. Gut aufgebaute Geschichten wie Sandman-Striker vergaß man rechtzeitig zum Pay-Per-View und so kam es, dass die Midcard der Show ausschließlich aus vollkommen zusammenhanglosen Matches bestand, die sogar bei einer Weekly-Episode nicht herausgestochen wären. Und wo man gerade beim Vergessen und Verpatzen war, reihte man sich mit der Extreme Elimination Chamber vollends in das Bild ein. Hoffnungsträger CM Punk schied als erster aus, Big Show dominierte den Rest der Bande und hatte sie allesamt eliminiert, noch bevor Bobby Lashley den Ring betreten hatte. Lashley kämpfte sich aus seiner Plexiglaskammer, zeigte 2 bis 3 Aktionen und zerstörte den mittlerweile so gut aufgebauten Champion in Rekordzeit. Auch wenn es eine eigenartige Ära war, so war die Herrschaft des Duos Heyman/Big Show schon eine wichtige Ära in der Anfangszeit der jungen Show und diese endete so rüde.
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