Ein Jahr ist es her, da wagte ich den Blick in dei Glaskugel, den Blick in die Zukunft und prophezeihte ganzen 100 WWE-Angestellten, wie sie sich von WrestleMania 24 bis zum silbernen Jubiläum bei WrestleMania 25 entwickeln werden. Das Jahr ist nun vorbei und es ist zu klären, wie sehr Buddy ich noch mit dem Schicksal bin - wobei eines ganz klar ist: Die Glaskugel war kein Ratespiel, die Glaskugel war die Wahrheit - und der einzige Grund, warum es eventuell Abweichungen geben konnte war, dass Vince McMahon meine Reihe las und auf dem Trip zur Fanüberraschung die geplanten Wendung hier und da ein wenig, ich sag mal "modifizierte". Eins steht fest, "Final Destination" ist Fiktion - das Schicksal ist änderbar, die Zukunft lässt sich beeinflussen - und diese Reihe ist der Beweis. Denn tatsächlich kam es dazu, dass sich die ein oder andere Entwicklung nicht bewahrheitete und die Retrospektive geht genau diesem Phänomen auf den Grund.

Und das funktioniert so:
Alle 10 Gruppen der letztjährigen Vorhersage werden beleuchtet und ihre Entwicklung gemessen ander Vorhersage in insgesmat 5 Kategoiren eingeordnet.


The Next „The Next Uri Geller”…
Please tell me, I just did not see THAT…
Okay, better that way…
Wayne became insane…
You got Wayne’d…
Diese Vorhersage qualifiziert sich nicht nur für die beliebte Pro-Sieben-Show, nein, sie macht sie sogar gänzlich obsolet. Diese Vorhersage beschreibt eine Entwicklung, die der Autor beileibe nicht so hat kommen sehen. Und wollen. Diese Vorhersage beschreibt eine Entwicklung, die der Autor beileibe nicht so hat kommen sehen. Aber wollen. Diese Vorhersage beschreibt eine vermeintlich zum Scheitern verurteilte Seele, die zu aller Überraschung richtig steil durchstartete. Diese Vorhersage beschreibt eine Figur, die durchaus ihren Status besaß, aber der vollkommenen Belanglosigkeit preisgegeben wurde.


Gruppe 1 (Prognose)


The Next „The Next Uri Geller“… Man muss wirklich sagen, dass ich einen verdammt guten Start erwischt habe. Gleich 50% meiner Prognosen für die zehn ersten Wrestler des WWE’schen Angestelten-Alphabets haben voll ins Schwarze getroffen. Was mich sehr freut, bewerten speziell Balls Mahoney und der Boogeyman vermutlich ein klein wenig… differenzierter. Sie sah ich auf dem Arbeitsamt und genau das ist es, wo sie sich befinden. Während die Entlassung für den Würmerfreund mit großer Wahrscheinlichkeit das Karriereende bedeutet, bekommt Balls immer noch hoch dotierte Jobs – bspw. bei TNA Wrestling, um sich von Beer Money Inc. verprügeln zu lassen. Auch das Eintreffen der Batista-Prognose tut mir ein wenig leid, denn irgendwie hat dieses Jahr nicht so ganz viel beim Animal funktioniert. Ein Mini-Titlerun, ein viel zu früh gestartetes und damit viel zu weit aus dem Spotlight gerücktes Programm gegen John Cena und nebenbei natürlich das Verletzungspech, dass ihn von so vielen wichtigen Cards herunter strich. Da lief es doch für die „The“-Namensvetter Big Show und Brian Kendrick deutlich besser. Big Show musste noch im letzten Jahr bei WrestleMania gegen einen Non-Wrestler jobben, heute tritt er im Hauptmatch der Show gegen zwei der heißesten Stars des WWE-Rosters an. Kendrick hingegen mutierte von einem farblosen Undercarder zum Showstealer, wenngleich sein Status natürlich in den letzten Woche wieder gehörig zu bröckeln begann. Sein Scramble-Auftritt hat ihn aber unsterblich gemacht und qualifiziert unser aller liebsten Marihuana-Nase eindeutig für mehr.

Please tell me, I just did not see THAT… Verdammt noch mal. Oftmals siegen die Euphorie und der gute Glaube, das Wunschdenken über die Realität. Mir war klar, dass Armando Estrada sicherlich nicht innerhalb eines Jahres zum World Champion werden würde – er machte seinen GM-Job doch aber so gut, dass es keinen Zweifel gab, dass er ihn in dieser Form (oder vielleich sogar noch viel passender wieder als Heel-Manager) weitermachen würde. Nein, er musste die Wrestlingstiefel anziehen und seinen Hut… nehmen.

Okay, better that way… An Überflüssigkeit war Ashley Massaro auch im vergangenen schon kaum zu überbieten – durch diese Playboy-Sache sah ich ihren Jon jedoch als ziemlich sicher an. Ich musste lernen: Zwar steht WWE auf austauschbare Barbiepuppen, aber man ist eben auch durchaus bereit, einen möglichen Austausch vorzunehmen. Ashley gebahr also mal zack eine Teenager-Tochter und verließ WWE. Big Daddy V erlebte in eben dieser Rolle eigentlich einen zweiten Frühling und obwohl ich einen langfristigen Push schon nicht erahnen mochte, ist die Entlassung tatsächlich die beste Konsequenz gewesen. Ich hab den Big Daddy lieber gesehen als Viscera. Vermissen tue ich den unehelichen Zwilling von Jabba the Hut aber trotzdem nicht.

Wayne became insane… Und ich dachte, Beth Phoenix’ Rolle als Chyna Reloaded war klar – Kawoom zauberte man plötzlich die Glamarella-Storyline aus dem Hut und machte aus einem unerotischen Klotz eine absolut unterhaltsame und interessante Figur. Und unerotisch, naja, sie ist keine Kelly Kelly, aber besser als Chyna allemal.

You got Wayne’d… Genau anders herum lief es allerdings für Candice Michelle – daran zu erkennen, dass man sie im vergangenen Jahr noch regelmäßig in der Spitze der Women’s Divison einsetzte und heute… musste ich erstmal nachprüfen, ob sie tatsächlich überhaupt noch unter Vertrag steht.


Gruppe 2 (Prognose)


The Next „The Next Uri Geller“... Teilweise war diese Gruppe natürlich geschenkt. Mal ehrlich, hat irgend jemand an den langfristigen Erfolg von Chavo Guerrero oder Curt Hawkins geglaubt? Schwieriger war da noch die Abschätzung zu Charlie Haas und Chris Jericho. Während bei Jericho mehr der Wunsch der Vater des Gedanken war, blutete bei Haas wohl ein übertriebener Optimismus aus mir heraus. Und was passierte? Tata! Chris Jericho wurde mehrfach World Champion, bestritt die Fehde des Jahres und bekam einen sensationell hohen Air-Time-Anteil auf der hiesigen Road to WrestleMania. Haas hingegen hob sich zumindest aus der Farblosigkeit ab, man schaffte es, dass ihm zugejubelt wurde, dass über ihn und seine Auftritte gesprochen wurde. Okay, die Momentaufnahme tut ein bisschen weh – Haas ist komplett verschwunden und Jericho soll sich mit drei Rentnern prügeln.

Please tell me, I just did not see THAT… Meine CM Punk-Prognose ist natürlich schwierig zu bewerten. Er gewann das Money-in-the-Bank-Match, also bekam er von mir die Königskarte, weil der Sieg zwangsläufig einen Main Event Push bedeutet. Klar, den bekam er. Sehr Plötzlich. Genauso plötzlich wie er kam, endete er auch – und genau so dumm war eben einer Titelverlust und der unmittelbare Rückschritt in die Rolle des austauschbaren Midcard-Face, der hier mal ’nen tag Team Gürtel mit nem Leidensgenossen gewinnt und dort mal Intercontinental Champion wird. Klar, es war ein tolles Jahr für Punk – doch obwohl man ihn zum World Champion machte, machte man keinen Main Eventer aus ihm und das ist einfach enttäuschend.

Okay, better that way… Sowohl bei Cherry als auch bei Colin Delaney war es so was von dermaßen offensichtlich, dass sie gegen alles sprachen, was bei WWE eine Chance hat sich zu etablieren. Colin hatte weder die Ausstrahlung, noch den Körper für eine WWE-Karriere und lebte zudem noch von einer einzigen Storyline. Seine Entlassung hätte ich kommen sehen müssen. Ähnlich bei Cherry, die aufgrund ihrer Playboy-Inkompatibilität zum Scheitern verurteilt war. Ein etwas anderer Fall in dieser Kategorie ist wohl Carlito – denn bei ihm sah ich Resignation. Ich sah keine Entwicklung, kein Feuer, keine Anzeichen dafür, dass man aus ihm irgendetwas machen wollte. Heute steht er als Titelträger auf der WrestleMania-Card in einem wirklich interessanten Match. Damit wird er zu einer Figur, bei der ich mich wirklich freue, daneben gelegen zu haben.

Wayne became insane… Alter, wie unsagbar viel ich hätte ich darauf gewettet, dass Cody Rhodes niemals interessanter werden wird als Rosenkohl. Nach dem Wechsel von Holly zu DiBiase ging es allerdings stetig bergauf und heute ist Cody einer der besten jungen Heels des Rosters. Gratulacione!

You got Wayne’d… Für den Biker Chuck Palumbo ist sein neuerlicher WWE-Run dagegen etwas ungünstiger gelaufen. Er gehörte mal wieder zu eben jenen Leuten, die man wiederverpflichte, obwohl man bereits feststellte, dass man nicht kreativ genug ist, Ihnen interessante Storylines zu verpassen.


Gruppe 3 (Prognose)


The Next „The Next Uri Geller”… Klar hab ich gerne Recht. Wer hat das nicht. Mitunter aller Menschen, die gerne recht haben spiele ich wahrscheinlich sogar locker in den Top100, aber trotzdem ärgert es mich an dieser Stelle sehr, dass ich grade im Bezug auf Festus und Finlay mit meiner Prognose ins Schwarze getroffen habe. Beide habe ich keine großartige Entwicklung vorausgesagt und bei beiden ist es eingetroffen, mit dem Unterschied, dass ich gerne von Festus’ Aufsieg in der Tag Team Divison berichtet hätte – und von Finlay Heelturn mit anschließendem Push oder wenn nicht das, dann wenigstens von seinem Rücktritt. So verweilt Festus immer noch als Comedy-Dumpfbacke und Finlay als Nervensägen-World-Champion.

Please tell me, I just did not see THAT… Einsparungen. Klar. Muss sein. Kriegt man momentan in allen Wirtschaftszweigen mit. Ist ja auch okay. Nicht schön. Aber okay. VW sagt sich doch aber auch nicht „Hey, uns geht’s Scheiße, also produzieren wir keine günstigen Karren mehr sondern nur noch die fetten Limousinen.“. WWE behält also lieber einen Haufen untalentiertes Pack und entlässt Elijah Burke. Das ist so dumm.

Okay, better that way… Das vorletzte Jahr war ein fettes Jahr für den Rated R Superstar. Von daher habe ich in der WrestleMania-Niederlage vor 12 Monaten das Anfang vom Ende gesehen. So unaufhörlich wie Edge aufgestiegen war, konnte man ihn doch niemals weiter pushen. Dachte ich. Äääk. Falsch gedacht. Zack, war der Titel wieder da und es sollte nicht der Letzte bleiben. Heute steht Edge schon wieder als World Champion im WrestleMania Main Event und beweist erneut jegliche Lobeshymne, die jemals auf seinen Kopf ausgeschrieben wurde.

Wayne became insane… Ich behaupte ja gar nicht, dass innerhalb des letzten Jahres ein großer Megastar aus Funaki wurde, aber man hat ihn nach vielen Jahren der Unwichtigkeit zumindest kurz wieder ins Rampenlicht zurückgebracht. Er bekam ein neues Gimmick, eine neue Musik und er durfte prestigeträchtig Siege einfahren. Und auch wenn es nur ein kurzes Gastspiel auf der Bühne der Relevanten war, so gehört es doch trotzdem gewürdigt.

You got Wayne’d… Gruppe 3 scheint nur so vor Menschen mit „Wayne“-Stempeln auf der Stirn zu strotzen. Stempel, bei denen die Tinte noch kein ganzes Jahr alt ist. Deuce und Domino – der eine entlassen, der andere erst verjobbt, dann für zwei Wochen mit neuem Gimmick als Randfigur in einer Storyline eingesetzt, demontiert und seither nicht mehr gesehen. Und aus den Engländern Dave Taylor, Drew McIntyre und DH Smith machte man nicht das ersehnte UK-Stable, sondern einen arbeitslosen Altstar und zwei verschollene Development-Talente.



Gruppe 4 (Prognose)


The Next „The Next Uri Geller”… Manchmal ist es gar nicht so verkehrt, wenn man sich halt nicht weiterentwickelt hat – denn zumindest bedeutet das „Statussicherung“ bei World Wrestling Entertainment, was wohl zu Zeiten der Finanzkrise kein Selbstgänger ist. Okay, das Jerry Lawler als WWE-Urgestein weiterhin seinen Job in gewohnter Form machen wird, war irgendwie geschenkt. Auch in Jesse habe ich keinen zukünftigen World Champion gesehen und speziell Hacksaw Jim Duggan hatte auch einfach nicht den Status, als dass man ihm einen letzten wirklichen Push geben würde. Bei diesen drei Männer war die Stagnations-Prognose somit kein Hexenwert – weiter aus dem Fenster lehnte ich mich allerdings beim Great Khali, der ja bereits in seiner gesamten WWE-Karriere bewies, dass der Verlauf seiner Karriere offener ist als bei allen seiner Kollegen. Monster – Edeljobber – World Champion – Punjabi Playboy… Hier kommt eins nach dem anderen und obwohl sich sein Charakter vollständig gedreht hat, ist er heute keinen Schritt weiter als noch vor einem Jahr.

Please tell me, I just did not see THAT… Es gab zwei Prognosen, die es in diese Kategorie geschafft haben: Bei einer prognostizierte ich, dass jemand weiterhin seinen Job machen würde und einem anderen Angestellten prophezeite ich die Entlassung. Ja, naja. Es passierte genau das Gegenteil – mit Hardcore Holly entließ man einen seiner verdientesten Superstars, mir Hornswoggle sägte man weiterhin unaufhörlich an den strapazierten Nervensträngen seiner verdienten Fangemeinde.

Okay, better that way… Eine der wohl krassesten Fehlinterpretationen erwartet uns jetzt. Ich war kein Freund von Jeff Hardy, wirklich nicht. Und nein, ich bin es noch immer nicht. Ich lehnte mich aus dem Fenster und sah in der Glaskugel seine Entlassung in den nächsten 12 Monaten, weil obwohl seiner bekannten Unzuverlässigkeit immer eine Sache sehr zuverlässig bei ihm war: Dass er sich jeden Push irgendwie schon selbst versaut bekommt. Nach seiner Suspendierung um WrestleMania 24 schien er aber tatsächlich gelernt zu haben und wurde Ende des Jahres tatsächlich World Champion. Ich sah ihn beim Arbeitsamt, doch er würde König. Krass.Nicht ganz so heftig, aber zumindest auch erfreulich empfand ich die Entwicklung von Jamie Noble, für den ich nach dem Ende der Cruiserweight Division einfach keinen Platz mehr in den Storylines sah. Dennoch bookte man ihn immer wieder in diverse Rollen, die er alle hervorragend meisterte.

Wayne became insane… Eigentlich ist die Vorhersage zu John Bradshaw Layfield vollkommen korrekt gewesen – ich sah ihn gewinnen und er gewann. Da ich das zwar vorhersah, aber in keinster Weise wirklich daran glaubte, kommt JBL in diese Kategorie. Darum und weil ich in dieser Gruppe sonst niemanden für diese Kategorie gehabt hätte… JBL legte eine sensationelle Fehde mit Shawn Michaels aufs Parkett, war irgendwie immer in das Titelrennen bei RAW involviert und betritt WrestleMania als Champion. Das ist toll.

You got Wayne’d… Weniger gut lief es für Gregory Helms. Lange lange Zeit plagte ihn das Verletzungspech, bis seine Rückkehr dann lange und bedacht vorbereitet wurde – und warum machte man das so intensiv? Klar, weil Helms direkt einen Push bekommen sollte. Er legte sich auch gleich mit dem US Champ Shelton Benjamin an, verlor gegen diesen, wurde von Matt Hardy zerstört und ist wieder von der Bildfläche verschwunden. Au Backe.


Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!