Platz 1

Jack Foley / Cactus Jack / Mankind / Dude Love / Mick Foley
    


Mick Foley. Einer Beschreibung bedarf die Karriere dieses Mannes eigentlich gar nicht, da ihm seine Legende dort voraus ist. Niemand in dieser Liste und vermutlich auch niemand sonst im Sports-Entertainment hat das Gimmick-Wrestling so verkörpert und dabei jeden einzelnen Charakter so sehr geliebt wie Mick Foley. Über seine lange Karriere hinweg machte Foley dasselbe durch wie die Männer vor ihm in dieser Liste auch schon – mit dem Unterschied, dass er den Punkt erreichte, an dem es für das Publikum keine Rolle mehr spielte, wer er war – Hauptsache er war da und unterhielt die Massen. Foley könnte heute in diesem Gimmick auftreten und morgen in einem anderen – die Menschen wissen, dass es Foley ist und nehmen ihm jeden seiner Charaktere ab. Wobei ich hier auch mit dem beliebten Ausspruch der „3 Faces of Foley“ aufräumen muss, denn es waren weißgott mehr als nur drei Gesichter, die uns Mick Foley in seiner Ausnahmekarriere präsentierte.

Bei der World Wrestling Federation tauchte Mick Foley erstmals vor ca. 20 Jahren auf und spielte unter dem Namen „Jack Foley“ einen unbedeutenden Jobber, legte gleichsam aber damit auch den Grundstein für das wichtigste Gimmick der nächsten zehn Jahre seiner Karriere. Als „Cactus Jack“ tourte er um die Welt und machte sich international einen verdienten Namen. Jack wurde zur Hardcore-Ikone und verkörperte etwas wie einen Western-Schurken, ohne dabei aber zu sehr gimmicklastig zu arbeiten. 1989 wurde die WCW auf den jungen Wrestler aufmerksam und nahmen ihn unter  ihre Fittiche. Als Cactus Jack kämpfte er fünf Jahre für Ted Turner, bevor er Mitte der Neunziger samt Gimmick in die ECW wechselte. Zu diesem Zeitpunkt war Foley in seinem Gimmick schon so etwas wie eine Legende und es war nur eine Frage der Zeit, bis McMahon seine gierigen Hände nach ihm ausstrecken sollte. Nachdem der Cactus Jack-Charakter in Japan, den amerikanischen Independent-Ligen, WCW und auch ECW funktionierte war es klar, was McMahon tat: Er nahm Foley seine Figur und schaffte etwas Neues.

Mit einer Maske aus Lederstriemen und vielen weiteren liebevollen Charakterdetails schuf Vince den ursprünglichen Mankind-Charakter. Um die Zeit um WrestleMania 12 debütierte Foley in seiner neuen Rolle und attackierte mit dem Undertaker gleich einen der größten Stars des Unternehmens. McMahon hatte ihm zwar sein Gimmick genommen, das Potential der Person Mick Foley verkannte er jedoch nicht und machte ihn in kürzester Zeit zu einem der wirkungsvollsten und stärksten Heels seiner Liga. Mankind war einfach großartig. Die böse Musik beim Einmarsch, das beruhigende Klavierspiel am Ende – die Maske, das Quieken, das Fensterlicht auf dem Ringboden und der Lederhandschuh für die Mandible Claw. Alles passte zusammen – selten präsentierte man einen runderen Charakter, als den des Mankind. So gelang es ihm auch mehrere Male, den Undertaker zu besiegen, was damals wie heute zu den absoluten Gütesiegeln bei WWE gehört. Nach dem Split des Takers von Paul Bearer zählte Foley zum Kreis der neuen Schützlinge Bearer’s und machte fortan die Liga im Team mit Vader unsicher. Immer mehr ging man auf die Person hinter der Maske ein und offenbarte persönliche Dinge von Mick Foley, wie sein Video – bei dem er als Jugendlicher vom Dach eines Freundes sprang. Langsam nahm Mankind die Rolle des Face ein, was natürlich sehr krass dem Charakterbild widersprach. Der Name „Dude Love“ wurde dem Publikum aber immer präsenter gemacht, ohne dass er ihnen aufgedrängt wurde. Es kam schließlich eine Zeit, in der Steve Austin einen Tag Team Partner suchte und Mankind’s Gesuche dieser zu sein regelmäßig ablehnte.

Austin war im Ring, eine unbekannte 70’s-Style-Musik ertönte und man sah Mankind in bunten Klamotten den Saal betreten. Dude Love debütierte und vervollständigte damit die eigentliche Riege der „3 Faces of Foley“. So kam es schließlich auch, dass man die drei Charaktere Mankind, Cactus Jack und Dude Love offiziell zu den drei Charakteren des Mick Foley erklärte und ihn auch so in den Shows antreten ließ. So ergab es sich, dass er in der einen Woche als Dude Love auftrat und in der Folgewoche als Cactus Jack. Höhepunkt des Spektakels war wohl seine Teilnahme am Royal Rumble, bei der er gleich mit allen drei Charakteren am Royal-Rumble-Match teilnahm.

Mitte 1998 legte Foley schließlich seine beiden Alter-Egos Dude Love und Cactus Jack wieder ab und kehrte als Fulltime-Mankind zurück. Die legendäre Krankenhausszene mit Mr McMahon etablierte Mankind als Face und machte eine Socke zur Legende. Nach einem kurzen Heelrun, erreichte Foley zum Jahreswechsel 1998/99 den absoluten Höhepunkt seiner Karriere. Zunächst kürte Vince McMahon die Hardcore Legende zum ersten Hardcore Champion in der Geschichte der Liga -  zwei Monate später erklomm er schließlich den Olymp des Wrestling. Noch zu gut erinnere ich mich an Mankind’s Worte, bevor er zu The Rock zum WWE Titelmatch in den Ringstieg: „Today, i brought the Cavallery with me!“ Unterstützt durch die d-Generation X wurde Mankind WWE Champion und Held der Massen zugleich. Die Fehde mit The Rock ist eine der besten seiner Zeit und Foley avancierte endgültig neben Austin und Rock zum Gesicht der späten Attitude-Ära.

Ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Mick Foley schrieb er mit dem selben Mann, dieses Mal kämpften The Rock und Mankind allerdings gemeinsam und bildeten die „Rock’n’Sock Connection“ – vielleicht das beliebteste Tag Team in der WWE Geschichte. Es muss nicht erwähnt werden, dass der Mankind-Charakter nicht mehr aus den Shows wegzudenken war. Zwar war Foley zur Jahrtausendwende mit 35 Jahren noch weit vom Rentenalter entfernt, seine Hardcore-Schlachten, das ewige Drangsalieren seines Körpers und der Nachdruck seiner Familie veranlassten ihn schließlich aber doch, seine aktive Karriere zu beenden. Wer Foley kannte, der wusste, dass dies nur durch ein Feuerwerk geschehen konnte und noch heute erinnere ich mich daran, wie ich mit vor Staunen weit geöffneten Mund vor dem Fernseher saß, als Mick Foley in der Rolle des Cactus Jack Triple H in einem Streetfight und letztlich einem Hell in A Cell Match unterlag. Es war – definitiv – das Feuerwerk, dass man von Foley’s Abschied erwartete und niemand wagte es nun noch, ihm seinen Legendenstatus abzusprechen. Man kennt natürlich die Ruheständler im Wrestling und so war es klar, dass Foley noch einige Male zurückkehrte. Kurze Zeit nach seinem Ruhestandsmatch headlinte er WrestleMania als Mick Foley, er wurde Comissioner der WWE, Co-General-Manager von RAW und bestritt auch hier und da nochmal Matches in allen seinen Charakteren. Der böse Mankind, der gute Mankind, Dude Love, Cactus Jack, Mick Foley – wer auch immer Mick Foley war, wer auch immer er sein sollte oder sein wollte – Mick Foley war und ist der unbestrittene King of Comic.


Michael Francis Foley
Anzahl Gimmicks bei WWE
6
Bestes Gimmick
Mankind (böse)
Witzigstes Gimmick
Dude Love
Doofstes Gimmick
böser Dude Love
Erfolgreichstes Gimmick
Mankind (gut)

Gimmickbarometer
Erfolg
Coolness
Trashfaktor
Idee
Umsetzung
"Jack Foley" - Jobber
                   
                   
                   
                   
                   
"Mankind" - quiekender Freak
                   
                   
                   
                   
                   
"Dude Love" - Chick Magnet
                   
                   
                   
                   
                   
"Cactus Jack" - Hardcore!
                   
                   
                   
                   
                   
"Mankind" - Mr. Socko / Good Guy
                   
                   
                   
                   
                   
"Mick Foley" - Himself - die Legende
                   
                   
                   
                   
                   
 

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