Platz 1

Lance Storm
    


Der Mann der Tausend Gesichter – wer anders könnte diese Liste anführen, als Mr. Comic Himself, Lance Storm? Ähm, naja. Okay. War nur Spaß… Den wahren „King of Comic“ gibt’s auf der nächsten Seite. Diesen Platz will ich aber trotzdem nutzen, um das Fazit und meine abschließenden Worte mal vorzuziehen. 48 Gimmicks habe ich vorgestellt, verkörpert von neun Männern, deren Karrieren unterschiedlicher nicht hätten sein können. Vom Jobber bis zum World Champion war alles dabei – selbst einige Männer machten diese Entwicklung innerhalb ihrer Gimmicks mit und gelten daher wohl als Paradebeispiele der Kings of Comic.

Für John Bradshaw Layfield beispielsweise war es bei jeder Veränderung seines Charakters nur ein weiterer Schritt an die Spitze, während sich der Brooklyn Brawler nie wirklich weiterentwickeln konnte, auch wenn er für die unterschiedlichsten Gimmicks missbraucht wurde. Am Ende entsteht jedoch eine Liste, die wenn man sie ließt, 10 große Namen des modernen Sports-Entertainment auflistet. 10 Namen, die ihre Zeit geprägt haben – sei es als Main Eventer mit großen Spots oder sei es als Kunstfigur, die unterhalten und Geschichten erzählen sollte. Spannen wir den Bogen wieder zu den in der Einleitung angesprochenen Dustin Runnels und Nick Dinsmore, trifft dies bei aller Absurdität ihrer Charaktere doch auch weiterhin auf sie zu. Auch Goldust und Eugene prägten ihre Hoch-Zeiten durch ihre Anwesenheit wie kaum ein Zweiter neben ihnen zu diesen Zeiten. Für Goldust bemalte man die Ringabsperrung gülden, für Eugene’s Auftritte bookte man ganze Matches oder Gastauftritte, nur um ihm eine Plattform zu bieten. Doch Könige des Comic im Sinne dieser Reihe sind sie einfach nicht – denn mit ihnen machte man den Fehler, eben nichts neues zu wagen. Klar, dadurch blieb ihnen vielleicht erspart als „Naked Nick“ oder  „Dustin Yankem D.D.S.“ auftreten zu müssen – es blieb ihnen aber ebenso vergönnt, den Ruhm zu genießen, den man Glen Jacobs oder John Layfield eines Tages gönnte und bescherte. Der Comic-Charakter ist und bleibt einer der kurzlebigsten im Wrestling und kann seinem Darsteller auf Dauer nur schaden. Runnels wird nie wieder vom Publikum als etwas anderes als „Goldust“ akzeptiert werden, an Dinsmore haftet „Eugene“ mittlerweile wie ein Fluch.

Und doch gibt es auch heute noch Männer, die den Spuren der Faarooqs, Rikishis und Godfathers folgen. Männer, wie beispielsweise Jamal und Rosey – einst Samoanisches Tag Team, dann 3-Minute-Warning und schließlich Superheld und Monster. Es gibt Männer wie John Morrison, die erst als Johnny Blaze, Johnny Spade und schließlich Johnny Nitro Assistenten von Eric Bischoff waren, dann als MNM zu Tag Team Kult avancierten und schließlich als Rockstar-Adaption World Champion wurden. Ein Krieger aus Harlem, der als König plötzlich World Champ war, ein Pornodarsteller, der als Offizieller Massen unterhielt, bei RTC alles und jeden verbieten wollte und letztlich als glatzköpfiger Pornoheld bei Heat verschwand. Ein ehemaliger Tag Team Champion der WCW, der sich mit Billy Gunn vermählte, dann auf den Spuren der Teutul’s an Bikes rumschraubte und nun mit seinem Chopper die Route 66 auf und ab fährt. Was ich sagen will: Es wird neue Könige geben, ganz bestimmt. Doch nur einen wahren König – und den zu stürzen bedarf schon einer Menge Gimmickkunst. Er ist die Nummer 1, der Inbegriff der multiplen Persönlichkeiten – er ist der King of Comic…


Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!