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"Gemeine Jungs, extreme Typen und ein Hauch Grease Lightning"
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Die nächste Erfolgsgeschichte haben wir schön aufgebaut. Während ich normalerweise herleite, wie es mindestens am Beispiel eines Teammitgliedes zur Entstehung des Tag Teams gekommen war, kann ich im Fall Hardcore Holly einfach auf die Plätze 75 und 68 verweisen. Ein Umstand, der dem vermeintlichen Nascar-Fahrer und seiner WWE'schen Karriere durchaus schmeicheln sollte - denn es zeigt unwidersprüchlich den Aufstieg des Bob Holly auf. Als eben jener Autorennfahrer interessierten sich weniger Fans für ihn als für den Goon. Dann kam sein erstes Tag Team an der Seite des 1-2-3 Kids, der erste Tag Team Gürtel und die erste Erfahrung darin ein "Lückenfüller" zu sein. Also sowas wie die Klosterfrau-Melissengeist-Werbung für einen Hollywood-Blockbuster. Es folgte das erste ernsthafte Tag Team und als neuer Midnight Express erreichte Holly wie gesagt einen beachtlichen 75. Platz. An der Seite seiner Jobber-Kollegen in der J.O.B. Squad krakzelte er gar noch ganze weitere 7 Plätze weiter nach oben - doch erst als man ihm einen Cousin andichtete, ziemlich genau 6 Monate nach Ende der Squad, konnte er sich in die Liste der 50 besten Tag Teams, ach was, der 45 besten Tag Teams der vergangenen 10 Jahre World Wrestling Entertainment vorkämpfen! Ohne viel vorweg zu nehmen, die Allianz aus Hardcore und Crash Holly ist Bob's letzter Auftritt in dieser Auflistung. Versprochen. Im letzten August des 20sten Jahrhunderts präsentierte man der Welt also den Klon eines Irrelevanten und nannte die zwei "Holly Cousins". Der Witz dabei sollte sein, dass sich die zwei nicht wirklich grün waren und - ja, tatsächlich, irgendwie funktionierte das. Keine zwei Monate sollte es bis zum ersten Titelgewinn dauern, als sie im Oktober gegen ein belangloses Dritte-Reihe-Team bestehend aus den Randfiguren Mankind und The Rock triumphierten. Nach zwei Wochen holte sich Mankind seine Gürtel jedoch zusammen mit Holly's ehemaligem Squad-Buddy Al Snow zurück und man verlagerte die Cousin's schnell wieder zurück in die Hardcore-Division. Es war ein kurzer Run. Aber es war ein guter Run. Und ja, vielleicht war es Bob Holly's beste Zeit.
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Gleich mit drei Partnern verpasste William Regal erst kürzlich haarscharf die Top50 - und das obwohl an seiner Seite hervorragende Kaliber wie Paul Burchill, Dave Taylor oder der unerreichte Lance Storm standen. In einer Liste mit diesen Talenten wirkt es ein wenig surreal, dass es Regal gerade mit Eric Bischoff's geistig zurückgebliebenem Neffen an diese Position, rund 10 Plätze vor den anderen Paarungen, schaffte. Seinen Tag-Team Gürtel mit Lance Storm musste er 2002 aus gesundheitlichen Gründen abgeben und es dauerte mehr als zwei Jahre, bis er wieder aktiv ins Geschehen eingreifen konnte. Im April 2004 wurde ein neuer Charakter bei RAW eingeführt - eben jener geistig zurückgebliebene Neffe des damaligen General Managers Eric Bischoff. Ein Kindmann, der das Wrestling liebte und unbedingt auch mal Wrestler werden wollte. Betrachtet man nur die ersten Wochen des Eugene-Charakters, dann darf man diese Rolle Nick Dinsmore's als eines der wohl gelungensten Gimmicks des neuen Jahrtausends nennen. Für das Team aus Eugene und William Regal sprach also eindeutig, dass wir uns damit in genau diesen ersten Wochen des Gimmicks befanden. Regal sollte eigentlich nur auf Eugene aufpassen, was in vielen Comedy-Segmenten endete. Kurz vor Eugene's aktivem Debüt erhielt der Lord außerdem den Spezialauftrag von GM Bischoff, für eine Niederlage seines Neffen zu sorgen, damit er den Mut und den Willen Wrestler zu werden verliert. Natürlich siegte Eugene und langsam mochte ihn auch Regal mehr und mehr. Das erste gemeinsame Match ließ nicht lange auf sich warten und nach dem missglückten Singles-Push von Eugene, gewannen der Neffe und sein Mentor Ende des Jahres tatsächlich das Tag Team Gold. Dinsmore's Verletzung schloss die Pforten für das Team und mit seinem Comeback begann auch der stetige Abstieg des Gimmicks. Gemessen an Wrestling, Gimmick und Unterhaltung war dieses Team wohl aber Regal's Highlight in der Tag Team Division von World Wrestling Entertainment.
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Wenn eine Tag Team Division eh schon farblos ist, dann braucht es frische Charaktere und Gimmicks, die ihr neuen Wind einhauchen können. Genau das war sicherlich auch der Grund für's Scheitern von KC James und Idol Stevens, die einfach zu wenig Adrenalin für eine Division bedeuteten, die von den zwar sensationell talentierten aber doch farblosen Paul London und Brian Kendrick beherrscht wurde. Anfang 2007 machte man es besser. Man holte die Untouchables aus seiner Farmliga zu Smackdown, verpasste ihnen eine geniale Rockabilly-Mucke, Grease-Frisuren, ein Rollergirl und die typischen 60er Lederoutfits - und Deuce'n'Domino waren geboren. Die beiden brachten Spaß in die Shows, Farbe in die Division - und das, obwohl sie Heel waren. Ausnahmslos alles machte man richtig mit Deuce & Domino. Nach ein paar Jobber-Siegen ließ man sie gleich auf die gegnerlosen Champions los und ließ sie diese klassisch in Non-Title-Matches bezwingen. Es folgte das Titelmatch, in dem sie unterlagen, eine Fortsetzung der Fehde, weitere erfolglose Shots und letztlich nach über drei Monaten Jagd dann endlich der Gewinn des Goldes. Es war eine der besten Tag Team Fehden seiner Zeit und mündete mit Deuce und Domino in einer absolut gerechtfertigten Regentschaft. Das Ganze hielt auch so lange, bis man der fantastischen Fehde zwischen Matt Hardy und MVP durch einen gemeinsamen Tag Title Gewinn neue Würze verleihen wollte und endete schließlich im wohl heftigsten Abstieg der jungen WWE-Geschichte. Denn vom Tag des Titelverlustes an gewannen sie mit Ausnahme eines Rematches ein Jahr lang kein Match mehr im WWE-TV. Die Draft Lottery bereitete dem zumindest soweit ein Ende, dass sie fortan nicht mehr gemeinsam jobben mussten. Alleine konnten sie das aber auch sehr gut.
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Wenn diese Reihe einen anderen Namen hätte und nicht nach wirklicher Klasse suchen würde, sondern nach etwas wie "Kult", verdammt ja, dann würde die Mean Street Posse locker in der Top10, wenn nicht sogar auf dem Treppchen stehen. Was war geil an der Posse?
- Sie waren echt! In den Shows wurden sie eingeführt als ehemalige High School Freunde von Shane-o-Mac und das waren sie tatsächlich.
- Sie waren mies! Gewann die Meanstreet Posse auch nur ein relevantes Match in ihrer WWE Karriere?
- Sie waren so unglaublich anti. Also einfach so erfrischend anders als alles andere, was man in einen Wrestlingring stellte. Raufende High-School-Idioten mit ner großen Klappe. Klar bekamen sie dauernd aufs Maul, selbst von Transvestiten im Rentenalter, aber sie wurden ja auch nie als große Wrestler dargestellt.
Die Mean Street Posse war perfekt. Leider zerstörte man einen Teil ihrer Echtheit durch die Ergänzung des Teams aus Rodney und Pete Gas um Joey Abs - einfach weil Abs all die Kriterien die Pete und Rodney cool machten, nicht erfüllte. Er war Wrestler, er war kein Jugendfreund von Shane-o-Mac und er war irgendwie zu sehr standard. Außerdem ließ man die MSP viel zu schnell fallen und raubte den Shows damit sehr viel Potenzial. Ich bin ein ausgesprochener Fan der Mean Street Posse - und wenn es irgendwann zu einer Betrachtung der Tag Team Szene mit der Kult-Brille kommen sollte, ja, ich lege mich fest, dann stehen Rodney und Pete Gas verdammt nochmal auf dem Treppchen.
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Mitte 2006 brachte World Wrestling Entertainment Extreme Championship Wrestling zurück und mit ihr Stars wie den Sandman, Sabu, Balls Mahoney, Tommy Dreamer, Roadkill, Danny Doring, CW Anderson, Justin Credible und unglaublich viele andere, von denen ich niemals erwartet hätte, sie jemals (wieder) in einem WWE Ring zu sehen. Nach einer sehr schnellen Auslese, die ausschließlich die Topstars überlebten, kristallisierte sich aus dem Sandman, Rob Van Dam, Tommy Dreamer und Sabu ein Viergespann heraus, dass den Namen "ECW Originals" verpasst bekam und die Shows mit der Fehde gegen die neuen ECWler aus der New Breed headlinete. Über Monate dominierte diese Storyline die neuen ECW Shows und dementsprechend groß war auch die Rolle der Originals. Schnell verflog allerdings die nostalgische Euphorie und aus dem laut Papierform an Sensation kaum zu überbietenden Stable wurde eine wenig beachtete Gruppierung eines gebremsten Stars und drei Has-Beens. Und als genau das wurden sie auch dargestellt. RVD verließ WWE freiwillig, der Rest verabschiedete sich einer nach dem anderen, bis nur noch Dreamer als Sole Survivor zurückblieb und belanglose Newcomer over brachte. Die Originals waren toll, aber sie waren einfach fehl am Platze. Eigentlich sind sie Top 10, objektiv gesehen aber mal grade Top 80. Im Schnitt zwischen Potenzial und Objektivität sollten sie sich mit der 41 also ganz gut abfinden können.
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