Ron Simmons war ein ehemaliger World Heavyweight Champion in der WCW, also durchaus ein bekannter Name im Wrestlingbusiness. Wie so oft wurde durch den Erfolg die andere große Liga, in diesem Fall die WWF, auf den Mann aufmerksam, der damals in der WCW so sehr für Furore sorgte. Die World Wrestling Federation verpflichtete Simmons und tat das, was man mit so vielen verdienten Männern zu dieser Zeit tat: Man steckte ihn in ein grausames Kostüm und stellte ihn innerhalb eines herabwürdigenden Gimmicks dar. Ron Simmons hieß nun „Faarooq Asad“ und sollte so etwas darstellen wie einen futuristischen Gladiator. Dabei trug er einen eigenartigen blauen Anzug und einen noch viel eigenartigeren blauen Helm. Das mit Abstand bestaussehendste an seinem Outfit war definitiv seine Begleiterin Sunny, die damals zu den wohl größten Namen gehörte, was Heel-Manager anging. Dadurch war schon klar, dass man mit Asad etwas größeres vor hatte. Und so kam es auch, denn gleich zu Beginn seiner WWF-Karriere steckte man den Space Gladiator in eine Fehde mit dem damals sehr populären Ahmed Johnson sowas wie ein Bobby Lashley ohne Wrestlingskills. Dummerweise musste die groß angelegte Storyline jedoch zunächst einmal im sehr frühen Stadium gekappt werden, da sich Johnson verletzte und somit zu einer Pause gezwungen war. Einzig nennenswerter Erfolg unter dem blauen Helm war die Finalteilnahme Faarooqs in einem der damals sehr beliebten Intercontinental Titelturniere, bei dem er jedoch Marc „Wrestling ist Böse“ Mero unterlag.
Es war mehr als offensichtlich, dass das Gimmick gefloppt war. Schnell trennte sich Asad von Sunny, dem blöden Outfit und vom „Asad“ und nannte sich fortan nur noch Faarooq. Der neue Manager an seiner Seite war Clarence Mason und schließlich konnte man das ursprünglich geplante Programm mit Ahmed Johnson doch noch durchziehen, als dieser wieder genesen zurückkehrte. Mason managte zu dieser Zeit noch einen anderen Mann namens Crush, der aus früheren Jahren mit einem der deppertsten aber kultigsten Submission Finisher ever bekannt war. Wenige Wochen nach dem ersten Aufeinandertreffen zwischen Johnson und Faarooq schloss Clarence Mason seine beiden Mannen zusammen und gründete unter Faarooq’s Leitung die „Nation of Domination“, ein Stable dem kurze Zeit später noch Savio Vega angehörte und das rüberkam wie eine Art „Posse from the Street“. Der Gimmickwechsel vom Space Gladiator zum Anführer der NoD sollte der wohl wichtigste in Simmons‘ Karriere werden.
Der Erfolg der Nation of Domination war immens. Nach dem Bruch mit Savio und Crush entwickelte sich eine spannende Dreier-Fehde, in der die Stables aller drei Männer gegeneinander antraten. Die Nation of Domination entwickelte sich immer mehr zu einem Afro-Amerikaner-Stable, auch wenn sie dieses immer abstritten. Mark Henry, D-Lo Brown, Kama Mustafa, kurzzeitig Ahmed Johnson und schließlich auch the Rock wurden die neuen Mitglieder an Faarooqs Seite und besonders letztgenannter wurde ihm letztlich zum Verhängnis. War vor Rocky’s Mitgliedschaft eindeutig klar, wer die Hosen in der Nation anhatte, beanspruchte dieser nun Faarooq Führungsrolle. Faarooq headlinte als Kopf des Stables gar PPV’s und trat um den großen Titel an nach Rocky’s Erscheinen war es nur eine Frage der Zeit, bis Faarooq aus seinem eigenen Stable gekickt wurde und als Face gegen seine ehemaligen Kollegen fehdete.
Knappe vier Monate später war dieses Ich-räche-die-Nation-Face-Gimmick ausgelutscht und etwas Neues musste her. Der Undertaker sorge gerade mit seiner „Ministry of Darkness“ für Furore und mit Bradshaw stand ein weiterer Mann ebenso am Scheideweg seiner Karriere, da man mit ihm aktuell nichts mehr anzufangen wusste. Faarooq und Bradshaw wurden die Acolytes und machten die Tag Team Szene unsicher und waren dabei sehr erfolgreich. Nach der Ministry wurden sie zur Protection Agency und dieser Part der Karriere deckt sich größtenteils mit den Ausführungen beim Neuntplatzierten in dieser Liste. Am Ende sollte es dann nicht Faarooq sein, der nach dem Split der APA den großen Singles Push erfahren sollte. Allein aufgrund seines Alters war es auch langsam Zeit über das Ende der aktiven Karriere nachzudenken beim Split der APA zählte Faarooq schon stolze 42 Lenze (Ric Flair würde drüber lachen).
Zwei Jahre nach seinem letzten Auftritt vor WWE Kameras tauchte Faarooq allerdings wieder auf. Die Legenden boomten derzeit bei World Wrestling Entertainment und so wurde Faarooq unter seinem bürgerlichen Namen Ron Simmons kurzerhand zu einer. Seine Aufgabe bestand lediglich darin, nach kuriosen Backstage-Segmenten vor der Kamera zu erscheinen und sein unverkennbares „Damn!“ an den Tag zu legen. Simmons erlebte dadurch seinen zweiten Frühling und wurde just in den Legendenstatus befördert. Ein kurzer Aufritt im Ring bei den 2006er Survivor Series war Simmons‘ bislang letzter In-Ring-Auftritt, aber das Wörtlein „Damn!“ werden wir sicherlich noch das ein oder andere Mal zu hören bekommen.
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