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"Stand back... there's a hurricane coming through."
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Erst kürzlich befassten wir uns mit dem Phänomen "Job Squad" und schon heute betrachten wir einen Protagonisten, der einst vor dem Sprung in den Main Event stand und sich plötzlich in einem Status wiederfand, der ihn für eben jene längst vergessene Gruppierung qualifiziert hätte. Carlito's Abstieg war konsequent und beförderte ihn in immer niedere Gefilde der Cards. Ende 2007 konnte der einstige Newcomer-Star die Situation nicht mehr ertragen und bat bei Vince McMahon um seine Entlassung. Plötzlich erinnerte sich Vince auch wieder an Carlito und hielt ihn mit einem Push-Versprechen in der Liga. Gleich bei der nächsten Show stand er schon wieder in einem Intercontinental Titelkampf und die Optimisten unter uns sahen das Tal der Tränen verlassen. Ja, und McMahon hatte ein noch viel größeres Schmankerl für Carlito bereit: er steckte ihn in ein Team. In ein Team mit Santino Marella. Das ist hart. Klar, natürlich ist Santino einer der größten Entertainer seiner Zeit - aber ein Team mit ihm zusammen hat mit einem Push ungefähr so viel zu tun wie Sarah Palin mit Außenpolitik. Nichts desto trotz entwickelte sich eine Gemeinschaft, die zu einer klaren Bereicherung für die Tag Team Division des RAW Brands wurde. Carlito's Push führte ihn tatsächlich sogar bis ins Money in the Bank Ladder Match und das Team mit Santino mauserte sich immerhin bis zu einem Titleshot. Das lieferte zwar nichts für die Geschichtsbücher aber zumindest für die damalige Gegenwart, in der Marella und Carlito ein wenig Farbe in die sonst so triste Tag Team Division brachten.
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Die Harris-Brothers sind eine bekannte Größe im amerikanischen Wrestlingbusiness. Nachdem sie als hinterwäldlerische Blu Twins bereits erste WWE-Luft schnuppern durften, kehrten sie 1997 in einer Storyline zurück, bei der sich gerade 2 Spin Offs zur Nation of Domination bildeten und gegeneinander fehdeten. Savio Vega und Crush gehörten zur Ur-Besetzung der NoD. Als diese zerbrach und sich unter Faarooq neu ausrichtete, begannen Savio und Crush damit, eigene Gruppierungen um sich zu versammeln. Es entstand ein Dreieck aus Nation, Los Boricuas und Disyliples of Apocalypse, das sich fortan die Schädel einschlug. Crush versammelte hierbei eine Rockerbande bestehend aus den Blu Twins und Ted DiBiase's Undertaker um sich und begab sich damit in die umfangreiche Stable-Landschaft der World Wrestling Federation. Die DOA nahm dabei alles mit, was mitzunehmen war. Sie fehdeten gegen ihre Ursprungskontrahenten, die Los Boricuas und die Nation. Sie fehdeten gegen die Truth Comission, die d-X und die Legion of Doom. Nach Crush's Abgang mutierte das Stable immer mehr zum Tag Team und der neue vermeintliche Anführer Chainz verschwand auch immer mehr in der Versenkung. Es reichte für Skull & 8-Ball, so die Namen von Jakob & Eli in Rockerkluft, für keine Titelerfolge und auch ihre Fehden erreichten niemals die höheren Regionen der Cards. Über einen Zeitraum von einem Jahr bildeten sie aber eine feste Größe in der Tag Team Division und sind speziell aufgrund ihrer Initial-Story ein stückweit Geschichte. Auch wenn ich sie als Blu Twins drei Klassen genialer fand.
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Unbestrittener Maßen war Renee Dupree der personifizierte Rohdiamant Mitte des ersten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend (verdammt, wie nennt man das? Die "Nuller Jahre". Bescheuert.). Nach seinen tollen Erfolgen im Tag Team Bereich, schien man bereits Größeres mit Renee vor zu haben und draftete ihn aus seinem Team heraus in den Smackdown-Brand. Ohne große Umwege ging es für den mutmaßlichen Franzosen ins US-Titelrennen und sein Push sah wirklich vernünftig aus. Neben ihm standen mit John Cena und Booker T zwei große Stars im Titelrennen und wurden im Quartett komplettiert durch den frisch debütierten Kenzo Suzuki. Booker T - ehemaliger World Champion. John Cena - der unbestrittene Star der Zukunft. Renee Dupree - der fleischgewordene Rohdiamant. Ja, und Kenzo Suzuki, eine der größten Katastrophen der… Nuller Jahre (!?). Null passt aber hervorragend, denn mit Suzuki lief so ziemlich alles schief, was schief laufen konnte. Während man Dupree schon fast überzogen unamerikanisch darstellte und seinen Frankreich-Charakter bis zur Karikatur verzerrte, sollte Kenzo einen amerikaliebenden Japaner darstellen - was in einer spektakulären Bruchlandung endete. Nach dem Abschluss der US-Title-Fehde beendete man das Treiben und ließ Kenzo und Dupree teamen - und dieses Mal beide in der Rolle als Antiamerikaner, was ihnen gleich zu Beginn ihrer Allianz die Tag Team Gürtel einbringen sollte. Als Heelteam funktionierten Suzuki & Dupree in Amerika natürlich hervorragend - objektiv gesehen war es aber nicht mehr als das selbst ausgestellte Armutszeugnis der WWE, dass man mit einem Talent wie Renee Dupree tatsächlich nicht mehr anzufangen wusste, als ihn in amerika-feindliche Tag Teams zu stecken.
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Für viele gestandene Männer der Wrestlingsports sind Comic-Gimmicks gleichzusetzen mit einem Schuss zwischen die Augen der eigenen Karriere. Beim Einen fliegt die Kugel etwas langsamer, beim Anderen ein wenig schneller - verfehlen tut sie ihr Ziel aber nur in den allerseltensten Fällen. Einer dieser raren Beispiele ist The Hurricane, der es schaffte, sich langsam von einem ernsthaften Charakter in eine Comicfigur zu verwandeln und nicht minder erfolgreich auch den Rücksprung schaffte. Der Boogeyman singt Weihnachtslieder und Dustin Runnels wird wahrscheinlich in seinem Goldust-Kostüm begraben werden - von Nick Dinsmore will ich erst gar nicht anfangen. Zurück zum Hurricane. Wir befinden uns im Jahr 2003 und damit mitten in der Superhelden-Ära von Gregory Helms. Er war Teil des RAW-Brands und kaum wegzudenkender Bestandteil der Shows. Durch die Entlassung eines Mitglieds wurde zur selben Zeit das Tag Team "Three Minute Warning" rüde gestoppt und hinterließ einen alleinstehenden Samoaner namens Rosey, für den man eine neue Rolle benötigte. Eines Tages saß Rosey im Backstage-Bereich neben The Hurricane und die beiden einigten sich auf ein Ausbildungsprogramm des Samoaners zum Superhelden. Rosey bekam ein provisorisches Outfit und den Rang des Super-Hero-In-Training, deren durchaus witzige Abkürzung ich mir an dieser Stelle erspare, was ihre Kreativität aber in keinster Weise schmälern soll. Es entstand ein sensationell unterhaltsames Comedy-Duo, das sowohl im Ring als auch außerhalb auf ganzer Linie zu überzeugen wusste. Wie so oft, hielt man ihre In-Ring-Auftritte jedoch relativ knapp und verschwendete auch nicht wirklich viel Zeit darauf, sie glaubwürdig zu etablieren. Nach Abschluss von Rosey's Training gönnte man Hurricane und Rosey noch eine viermonatige Titelregentschaft, bevor man sie splittete, Hurricane pushte und Rosey entließ.
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Im Jahr 2006 startete World Wrestling Entertainment den ultimativen Beweis: Es war möglich! Es war möglich, zwei junge Männer, mit einzigartigem Charisma und überdurchschnittlich ausgeprägten In-Ring-Skills, solider Erfahrung und ansehnlichem Gimmick tatsächlich auf ganzer Linie dem Erdboden gleichzumachen. Wenn Renee Dupree der personifizierte Rohdiamant war, dann trifft dies auf KC James und Idol Stevens sicherlich auch ein stückweit zu, aber nicht mal annähernd so sehr wie ihre Behandlung als personifiziertes Murphy's Law. Während der Langzeitregentschaft von Paul London und Brian Kendrick im Jahr 2006 mussten in regelmäßigen Abständen neue Heel-Gegner her, um die Titelregentschaft der beiden sinnvoll strecken zu können. Das spannende an diesen kurzen Fehden war immer, dass man immer mit einem viel zu schnellen Push des neuen Heelteams rechnete und Londrick's Regentschaft stets in Gefahr sah. So auch nach dem Debüt von KC James und Idol Stevens. Charismatisch, talentiert. Sie hatten - in der Theorie - einfach alles, was es brauchte und selbst Michelle McCool konnte daran nichts ändern. Unbegreiflicher Fehler Nummer 1 war, dass man den zweien keinerlei gemeinsames Profil verlieh. Ihre Optik hatte nicht ein gemeinsames Detail, ihr Gimmick als "Teacher's Pets" begründete sich ausschließlich in Managerin Michelle McCool, die eine Art Lehrerin darstellen sollte, was man vergeblich durch ein Ms.-Hankock-Gedenk-Outfit zu unterstreichen versuchte. Fehler Nummer 2 kam dann schließlich in der Darstellung, denn nach dem beendeten (und verlorenen) Programm von James und Stevens nahm man die zwei wieder aus dem Programm und startete nicht mal den Versuch, ihr Potential auch nur irgendwie auszunutzen. Nacheinander schmiss man sie dann auch noch aus der Liga und mein Unmissverständnis vollendete sich.
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