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"Apples, Dogs and Rock'n'Roll."
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Reunions, Wiederbelebungen, ne ordentliche Ohrfeige voll Nostalgie - kaum etwas eignet sich besser als Steilvorlage für ein neues Gimmick als diese Rubriken. Alle funktionierenden Beispiele aufzuzählen wäre eine Lebensaufgabe - zu oft ging das Konzept voll und ganz auf. 1998 wagte man es einmal mehr. Zwar hatten die Protagonisten, die ein Team der Vergangenheit aufleben lassen sollten, absolut gar nichts mit dem Original zu tun, aber immerhin waren beide sehr erfahrene Tag Team Wrestler, beide ehemalige Champions der Division und obendrein optisch absolut anpassbar. So wurde aus Bart Gunn und Sparky Thurman Plugg der New Midnight Express. Aus ihnen wurden Bodacious Bart und Bombastic Bob . Aus ihnen wurde einer der größten Griffe ins Klo seit TL Hopper - denn genauso billig wie dieser mitleiderregende Kalauer wirkte die Konstruktion des "New Midnight Express". Problem bei der ganzen Kiste war, dass niemand der eingefleischten WWE-Fans auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, wer dieser Midnight Express denn überhaupt war. Man kopierte also etwas, dass dem Publikum gänzlich unbekannt war, schließlich machte das Original-Team rund um Stan Lane und Bobby Eaton niemals im McMahonland Station und erreichte vielmehr auf den Pfaden der NWA achtenswerte Erfolge. Alleine Manager Jim Cornette tauchte auch hier auf und war ebenfalls Teil der Reunion. Zumindest einen kleinen Push bescherte man Bodacious Bart und dem bombastischen Bob, als man sie zunächst in eine Fehde mit dem legendären Rock'n'Roll-Express steckte. Legendär - außerhalb von WWE, ja - aber bei WWE kannte auch die zwei Vögel niemand. Nach wenigen Wochen belanglosen Herumgedümpel in der Tag Team Division fand das Team ein klangloses Ende. Übrig blieb die Geschichte eines Teams, das eigentlich nie wirklich schlecht war, aber auf das man sich halt auch wirklich ziemlich doll konzentrieren musste, damit man es nicht nach 5 Minuten schon wieder vergessen hatte.
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Als wirkliche Stars, als wirkliche "Originale" einer Liga kann man eigentlich nur alljene bezeichnen, die die Liga wirklich über einen langen Zeitraum begleitet und geprägt haben. Sehr viele Teams, auf die das in der ECW zutraf gab es nicht. Die Dudleys, das FBI, die Impact Players und vielleicht noch eine handvoll andere. Ein weiteres Team, auf die dieser Spruch definitiv passt waren die Pitbulls. Anthony Durante und Gary Wolfe verbrachten viele Jahre im Land der Extreme und boten tolle Fehden, wie beispielsweise gegen Public Enemy Mitte der 90er. Aber warum der Lobgesang? Und dann auch noch so weit hinten in dieser Liste? Aus ziemlich genau zwei Gründen: die Zeit der Pitbulls liegt ein wenig länger als 10 Jahre zurück und Wolfe und Durante waren nie Teil von World Wrestling Entertainment. Sprich: Es geht hier gar nicht um die ECW-Hunde, sondern um die 2006er WWE-Version, bestehend aus zwei unterbewerteten Cruiserweights, denen man mit diesem Team den Sprung aus der verrotteten Division bescheren wollte. Kid Kash und Jamie Noble hatten es wie viele ihrer Gewichtsklassen-Leidensgenossen wahrlich nicht leicht bei World Wrestling Entertainment. Sie performten in einer Division, in der nicht mal der Champion einen besonders nennenswerten Status besaß. Das Team sollte die Rettung sein - es war aber nur ein weiteres Kapitel in den Büchern zweier unterbewerteter Prügelknaben. Das Potential war unausschöpflich, auch wenn das Gimmick lieblos dahin gebookt war und lediglich aus einem kurzen Bellen beim Entrance und blöden Hundeleinen bestand. Kash und Noble sind großartige Entertainer und Sportler und gerade in einer Division mit Kendrick, London, Idol Stevens, KC James, William Regal und Dave Taylor und vielen anderen wäre so unheimlich - fast besorgniserregend viel möglich gewesen. Leider nutzte man nichts, absolut nichts davon und bewahrte Kid Kash und Jamie Noble so vor dem Durchbruch auf der großen Bühne.
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Selten wird jungen Männern schon bei Ihrem Debütrun solch ein Push beschert wie dem sensationellen Carlito Carribean Cool. Bereits in seinem Debüt-Kampf gönnte man ihm einen Sieg über John Cena, was mit etwas Abstand betrachtet fast surreal wirkt. Carlito gewann sofort den US Title und etablierte sich ohne Umwege in der Midcard. Diese füllte er ohne Unterbrechung aus und auch sein Trade in den RAW-Kader konnte daran nichts ändern. Auch hier holte er sich gleich in seinem ersten Kampf die Midcard-Krone und wurde fester Bestandteil der zweiten Riege. Das Publikum liebte den arroganten Afroträger und sie hievten ihn durch ihre Buhrufe bis nah an den Main Event. Leider folgten der Faceturn und der Verlust all dessen, was vorher - Achtung Wortspiel - cool an ihm war. Carlito wurde verjobbt, er wurde von Woche zu Woche uninteressanter und erst 2008 gönnte man ihm einen Reset, indem man die Draft Lottery dafür nutzte, ihn zurück zum blauen Brand zu traden. Lange ließ sein neuerliches Debüt auf sich warten - kurz bevor es soweit war, debütierte aber urplötzlich sein kleiner Bruder Primo im RAW-Brand. Nach zwei Wochen bemerkte man das Scheitern dieses Debüts und ließ ihn seinen großen Bruder bei dessen gefeiertem Comeback begleiten - geboren waren die Colons. Also als Tag Team. Ein unterhaltsames Tag Team, das schon in ihren ersten Zügen an Los Guerreros zu erinnern wusste. Ein Team, dass in ihrem Debüt gleich gegen die Champions gewann und sich in Kampf zwei von eben jenen Champions sogleich die Gürtel holte. Nur Woche zwei also für Carlito, aber immer noch bestechend einzigartig. Carlito und Primo haben viel Potential und einzig der sehr kurze Bestand des Teams zum Zeitpunkt dieser Niederschrift lässt sie vergleichsweise weit hinten in dieser Liste erscheinen. Hoffen wir auf eine Karriere, die die zwei in 5 Jahren in die Top Ten dieser Liste katapultiert hat.
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Matt Hardy litt lange darunter, ein Hardy zu sein. Versteht mich nicht falsch, er profitierte auch viele viele Jahre davon, ein Hardy zu sein - aber speziell nach dem Split der Hardy Boyz und dem damit verbundenen Heel-Turn stand Matt als einzelner Hardy vor einer Aufgabe, die er ohne seine Vergangenheit vielleicht besser hätte bewältigen können. Er stand plötzliche alleine da, ohne Jeff und ohne den bedingungslosen Zuspruch der Fans. Es reichte nicht mehr aus, geniale Matches zu zeigen, er musste nun Heat ziehen, Charakter entwickeln. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten fand man jedoch die perfekte Rolle für den älteren Hardy-Bruder. Matt wurde versioniert und bekam eine Art Internet-Gimmick. Sein Einmarsch wurde in eine Art Media-Player-Rahmen umfasst und er selbst bezeichnete sich im feinsten Software-Jargon nur noch als "Matt Hardy Version 1.0". Er präsentierte der Welt seine neue Einstellung, die post-Hardy-Boyz-Einstellung, die sogenannte "Mattitude". Und mit eben dieser Mattitude gelang es den Bookern, einen funktionierenden Heel zu schaffen, bei dem die mangelnden Micskills und der fehlende Bruder kein bisschen ins Gewicht fielen. Zum Team wurde diese neue Einstellung, als man Matt Hardy seine "Mattitude Followers" an die Seite stellte. Zunächst begann Shannon Moore, Hardy auf Schritt und Tritt zu folgen, er imitierte dessen Gesten, den Kleidungsstil und schlussendlich sogar die Frisur. Mit Crash Holly gesellte sich bald der nächste Gefolgsmann zu den Followern und hob stets die Hardy-Boyz-Biographie wie eine Bibel in die Lüfte. Leider wurde aus Team Mattitude nie das Team, das sie hätten sein können. Vom Potential her wäre eine Light-Version eines dX-Spin-Offs ohne Weiteres drin gewesen und einen Tag Team Title Run hätte man Hardy und Moore zu jedem Zeitpunkt der Mattitude-Ära abgenommen. Tja, leider kam es aber nie dazu.
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Schon ein bisschen unfair, in dieser Auflistung ein Team zu nennen, dass im relevanten zeitlichen Rahmen mal grade ein einziges Match bestritt, während andere Teams, die sogar innerhalb der selben Periode zu Tag Team Gold gelangten gar nicht erst auftauchen. Wer mich kennt, der weiß, dass es nur zwei Gründe gibt, warum es mir am Allerwertesten vorbei geht, eben solch Unfairness an den Tag zu legen. Und diese Gründe heißen Hulk Hogan und Shawn Michaels. Bei Hogan spiegelt sich die Unfairness gegen seine Person wider, beim Heartbreak Kid gegen alle außer… den Heartbreak Kid. Wir befinden uns in Kategorie 2 und behandeln das One-Night-Only-Comeback der Rockers vom 14. März 2005. Es war kurz vor WrestleMania und Shawn Michaels befand sich in einer absoluten Traumfehde gegen Kurt Angle. Beide befanden sich in unterschiedlichen Brands und so war besondere Kreativität gefragt, um die WrestleMania-Fehde voranzuführen. Obwohl die beiden Namen eigentlich keinerlei Aufbau benötigt hätten, gab man sich dennoch große Mühe und schuf ein Szenario, bei dem Angle ankündigte, sämtliche Errungenschaften aus Michaels' Karriere nachzumachen. Dazu gehörte natürlich auch ein Sieg über Shawn's ehemaligen Rockers-Partner Marty Jannetty. 13 Jahre war es jetzt her, dass der Heartbreak Kid das Team beerdigte, indem er Marty durch die Fensterscheibe eines Friseursalons aus Pappmaschee schleuderte - als das Team plötzlich bei RAW sein Comeback feierte und La Resistance in Grund und Boden wrestlete. Obwohl es nur für diesen einen Abend war, unterhielt es die Fans tausendmal mehr als die gesamte Midnight-Express-Wiederbelebung und die Pitbull-Kopie zusammen. Für diesen einen Abend war es wieder 1991, ich war wieder zehn Jahre alt, und Marty Jannetty und Shawn Michaels waren die Rockers. Ein geiler Moment.
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