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Big Pictures 2010: Platz 100 bis 91
Familienangelegenheiten. |
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Es ist nun wirklich kein großes Geheimnis, dass Bret Hart noch nie ein sonderlich großer Redner war. Bret Hart war ein Star, weil er im Ring verdammt nochmal ein Gott war. Das macht es natürlich schwierig, eine langfristige Rolle für ihn nach dem Ende seiner aktiven Karriere zu finden - denn das, in dem er gut war, das konnte er ja nun nicht mehr tun. Und so war es schnell ersichtlich, das Bret Hart als General Manager von RAW (110) eine galaktische Fehlbesetzung war. Dementsprechend kurz hielt seine Regentschaft auch nur, doch es war trotzdem irgendwie schön, ihn in einer solchen festen Rolle vor WWE-Kameras zu sehen. Und Batista, der alte Haudegen, den hat das sogar so überrascht, dass er prompt bei Vorstellung des Hitman als GM kündigte. In jedem anderen Unternehmen dieser Welt wäre es wohl auch eine Kündigung wert, wenn ein Mitarbeiter den Vater eines anderen Mitarbeiters entführt und quält, nur um seinen Kollegen zu ärgern. Das ist schon eine Nummer härter als den Bildschirm voll mit Post-Its zu kleben - so geschehen Ende 2010, als Edge Paul Bearer entführte (109) und Kane damit zur Weißglut brachte. Leider kannten wir dieses Szenario schon und es diente wohl auch nur dazu, um Kane nach seinem frisch gekitteten Monster-Image-Run wieder zu brechen - was dann letztlich auch gelang und Edge zum 10-fachen World Champion machte. Eine Ehre, die Eddie Guerrero leider nie zuteil werden durfte. Doch zehn Jahre nach seinem überraschenden Tod huldigte ihm seine Ehefrau und im Bruchteil eines Momentes verstummte die WrestleMania-Crowd in Ihren Buh-Rufen für Vickie Guerrero. Es war der Moment der Huldigung Eddie Guerrero's durch seine Witwe (108) bei ihrem WrestleMania-Match. Eine schöne Geste, die einmal mehr aufzeigte, dass hinter den Charakteren, hinter den Rollen der Wrestler echte Menschen mit echten Geschichten stehen. Pete Rose wurde in dieser Funktion des echten Menschen zu einer Art Running Gag bei World Wrestling Entertainment - bestand seine Aufgabe doch über Jahre hinweg nur darin, von Kane verprügelt zu werden. Immerhin brachte ihn das in die hiesige Hall of Fame. Und es brachte ihm einen Job als Gast-GM von RAW ein, ja, und da war es Ehrensache, dass es einen Bezug zur Big Red Machine geben musste. Peter Rose steckte Shawn Michaels in ein Match mit Kane (107) und wollte sich damit wohl selbst aus der Affäre ziehen, wobei der offizielle Grund war, Shawn einen Aufbaugegener für dessen WrestleMania-Match gegen den Deadman zu gönnen. Doch Pete Rose war natürlich nicht der einzige Guest Host - als erster NXT-Rookie durfte David Otunga Monday Night RAW hosten (106) und war damit auch der erste NXT-Rookie, der es überhaupt zu einem Auftritt in den Hauptshows brachte. Sein selbstangesetztes Tag-Team-Titelmatch mit John Cena konnte er zwar nicht gewinnen, aber das Jahr war ja noch jung...
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Was war Drew McIntyre doch für eine jämmerliche Mimose. Er konnte einfach nicht darüber hinweg kommen, seinen Intercontinental Title an Kofi Kingston verloren zu haben. Verantworltich dafür machte er weder Kofi oder gar sich selbst, sondern allein Smackdown-GM Teddy Long, den er zum Dank übel malträtierte. Doch Anfang Juli bekam der General Manager seine Genugtuung, als Drew McIntyre Teddy Long auf Knien um Verzeihung bitten musste (105). Um Verzeihung bitten - das würde Wade Barrett und seinen Nexus-Jungs wohl niemals in den Sinn kommen. Nachdem er aber über viele Wochen für Titelmatches gesperrt war, kam ihm nach Aufhebung dieser Sperre etwas anderes in den Sinn: Seine ausstehende Prämie für den Gewinn der ersten Staffel von WWE NXT. Und so löste Wade Barrett seinen garantierten Title-Shot gegen Sheamus ein (104) - erfolglos wie wir heute wissen, denn der anonyme GM fügte noch vier weitere Herausforderer hinzu und Wade Barrett schaute in die Röhre. Er war aber nicht der einzige Mann, der 2010 eine Staffel der WWE Talenshow gewann. Im August zog ein Indie-Superstar nach, denn Kaval gewann die zweite Staffel von NXT (103). Laycool rastete aus und der Warrior feierte ausgelassen seinen größten Erfolg des Jahres. Denn nach seinem Wechsel zum Smackdown Roster lief es weniger gut und er verlor Match um Match. Als er sich dann aber für das Bragging-Rights-Team des blauen Brand qualifizierte, dachten viele an einen Umbruch. Pustekuchen. Denn Tyler Reks kehrte zurück und zerstört Kaval (102) und sicherte sich damit auch gleich noch dessen Platz im Team. Einen Platz an der Spitze des ECW Rosters erarbeitete sich Ezekiel Jackson auf einem harten und steinigen Weg. Anfang des Jahres rief General Managerin Tiffany ein Turnier aus, bei dem aktuelle und ehemalige ECW-Superstars um die No.1-Contenderkrone auf Christians ECW-Title kämpfen durften. Der Schützling von William Regal gewann sein Qualifikationsmatch und Ezekiel Jackson gewann das ECW Homecoming Turnier (101), was ihn letzten Endes ja sogar das Gold kurz vor Toreschluss bescherte.
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Wie in jedem Jahr wurde am Vorabend von WrestleMania eine illustre Runde an ehemaligen Wrestling-Stars in die Ruhmeshalle von World Wrestling Entertainment aufgenommen. Neben den Headlinern Stu Hart und Ted DiBiase erwies man in der Hall of Fame Class of 2010 (100) Comedian Bob Uecker, sowie den Legenden Wendi Richter, Mad Dog Vachon und Antonio Inoki die Ehre. Da Stu Hart bereits verstorben war, nahm seine gesamte Familie den Preis entgegen und so wurde WrestleMania 26 zu einem großen Familientreffen der Hart-Sippe, gekrönt vom In-Ring-Auftritt des Hitman. Doch bevor es soweit kommen konnte, führte dieser eine erbitterte Fehde gegen seinen WM-Gegner Vince McMahon. Just als Bret von einem Auto angefahren wurde und an Krücken gebunden war, forderte McMahon seinen alten Rivalen zu einem Match heraus und nach anfänglicher Unentschlossenheit nahm der Hitman an. Steve Austin moderierte die Vertragsunterzeichnung zwischen Vince McMahon und Bret Hart (99) und durfte mit ansehen, wie Bret der Welt und speziell dem Chairman offenbarte, dass seine Verletzung nur Fake war. Die Krücke landete auf Vince McMahon und eine ordentliche Portion Bier im Rachen der Rattlesnake - es war eine große Party, fast wie eine Familienzusammenführung à la Hart bei WrestleMania oder wie es die Rhodes' bei NXT zelebrierten. Denn erstmals outeten sich die Mitglieder zueinander und so kam es dass, Goldust, Cody Rhodes und Dusty Rhodes gemeinsam auftraten (98), um die Hochzeit des Bizarre One mit Aksana zu feiern. Weil das so schön idyllisch war stießen auch noch die DiBiase's hinzu und hätte es ein Happy End gegeben, dann würden sie vermutlich noch heute feiern.
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You are either Nexus - or you're against us. Tja, das nahmen die Jungs in Schwarz-Gelb ernst und nach ihrer ersten großen Niederlage im Showdown gegen Team Cena brauchte es einen Sündenbock. Dieser war bereits in der kommenden RAW-Ausgabe gefunden worden. Nach seiner Niederlage gegen John Cena feuerte der Nexus Darren Young (97) mit einer ordentlichen Tracht Prügel und beförderte ihn damit in die tiefste Lower Card des RAW-Rosters. Vermutlich fühlte sich auch Wade Barrett zu sehr an Erzfeind John Cena erinnert, wenn er Darren Young erblickte. Blöd, dass sich wenig später Skip Sheffield und Michael Tarver verletzten und man Young numerisch durchaus hätte gebrauchen können - aber mit der Aufnahme von Michael McGuillicutty und Husky Harris konnte dann ein jeder zufrieden sein. Bis auf Darren Young halt, dessen Träume vom großen Durchbruch mit diesem Beatdown zerbrochen waren. Zerbrochen ist ein gutes Stichwort - denn beim TLC-PPV im Dezember trafen erstmals 4 Diven in einem Tables-Match aufeinander (96) und lieferten so ein furioses Finale einer der wohl besten und bedeutensten Diva-Storylines der letzten Jahre. Eigens für Team Laycool fertigten Natalya und Beth Phoenix einen rosa bemalten Tisch an und am Ende mussten Layla und Michelle auch durch diesen hindurch. Wenn auch erst im zweiten Anlauf. Einen zweiten Anlauf benötigt auch der gute Christian, wenn es darum geht, Alberto Del Rio fertig zu machen. Denn nach dem Ausfall Rey Mysterios hatte es der Mexikaner auf Captain Charisma abgesehen - dieser verletzte sich aber auch und so schrieb man auch ihn aus den Shows, indem Alberto Del Rio Christian übel zurichtete und in die Pause schickte (95). Eine Comeback-Storyline ist damit für den Instant Classic gebucht, auch wenn ich natürlich immernoch vom großen WrestleMania-Showdown zwischen ihm und World Champion Edge träume.
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Was hätten wir im Herbst bloß getan, wenn wir NXT3 nicht gehabt hätten... Aus dem wohl dümmsten und totgeborensten Show-Konzept der Neuzeit entwickelte sich die große Cole-Show mit Kultfaktor. Dass maximal 2 der 6 Mädchen etwas im Wrestlingring zu suchen hatten, das bewiesen sie schnell und so verbrachte man den Ablauf dieser Wrestling-Show (!) also damit, witzige Challenges abzuhalten. Stellvertretend für den vielen Schund: Das Schubkarrenrennen mit Hornswoggle (94), das einfach bestes Sinnbild für das ist, was wir über drei Monate lang zu sehen bekamen und am Ende doch irgendwie lieben lernten. Wahre Liebe war zwischen Jack Swagger und dessen Vater im Juli jedoch leider nicht zu erkennen. Denn als Kane den Vater von Jack Swagger tombstonete (93) sah der All-American American einfach nur memmisch zu. Kein würdiges Verhalten für einen World Champion und so hielt seine Regentschaft auch nicht lange und auch der alte Mr. Swagger tauchte nicht wieder in den Shows auf. Dafür bekam Jack ja seinen Adler als Ausgleich und Kane den Money-in-the-Bank Koffer, gepaart mit dem lange überfälligen World Titel Run. Wenn wir aber nochmal ein Money-in-the-Bank-Match zurückschauen, nämlich auf das, in dem Swagger triumphierte, dann ruft das ein Bild in Erinnerung, bei dem Kofi Kingston eine zerbrochene Leiter als Stelzen benutzte (92) und so versuchte, an den Koffer zu gelangen. Das war natürlich eine Schnapsidee, aber dennoch ein großartiges Bild. Weniger großartig, dafür sehr beeidruckend gestaltete man die Anfangszeiten des Nexus, hier in Woche 2, als sich der gesamte RAW-Lockerroom auf der Rampe versammelte, um den Main Event vor einem Nexus-Angriff zu schützen (91). Das Match an sich blieb dann tatsächlich unberührt von den ehemaligen NXT-Rookies, dafür musste aber der arme Bret Hart im Backstage-Bereich herhalten. Aber das ist wieder einmal eine andere Geschichte...
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